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Srantfutetr fraeUtttf4ts etmteinbt'tatE Smtli fe. (gan bte watfidf4en Die Gemeindemilglieder erhallen das Blatt unentgelltlich. Prtris der Einzelnummer 50 Pfg. *.* Zustellung durch die Post. Fernsprecher: Hansa 27544. Postscheckk.: Frankfurt a. M. 33321 Seliriftleitung und Verwaltung: Fahrgasse 146 9. Jahrgang Anzeigenpreis fiur die 6-gespaltene Nonpareillezeile 40 Pfg. im Text und auf den Umschlagseiten 60 Pfg. / Bei \'ieder- holungen Rabatt / Anzeigenvers allun g: Gemeindehauas Fahrgasse 146 ErdgeschoB. Frankfurt a. M., Dezember 1930 Dit Scliriftleitung iibernimmt fiir den Inhalt des Gemeindeblatts nur die preBgesetzliche Verantwortung. Nachdruck nur mil Erlaubnis gestallel. Aus dem Inhalt Gbttlich und mensdilich (F. Rosenzweig) . Caesar Seligmann zum siebzigsten Geburtstag Beitriige von: J. Blan A. Lazarus G. Salz- herger S. Sdaeuermann L. Baeck M. Freudenthal B. Italiener M. Dienemann H. Vogelstein M. Wiener J. Norden - S. Sntmuel C. G. Montellore II. Stern - Ai. Snsmann N. Baer E. Mayer. Amtliche Anzeigen des Gemeindevorstands Zur ersten Jahrzeit: 8. Kislew (28. November) G6ttlich und menschlich Den Aussprechern im Lehrhaus1) Von Franz Roscnzweig Dns Wort'), nur die Erwtihlung des Volkes selber sei von Gott und allies Einzelne im Gesetz sei nur von Men- sdeun. hat midi betroffen. Ungefihr so hiitte .und habe ich es vor mir selber audi formuliert; aber wein man von einem andern seine eigene Meinung hart, wird sie einem plitlidi problematishd. Kann man wirklich eine so starre -C'-- aze zeidmen zwisdien dem was g6ttlidi und dem was ninsdidich ist? wobei .es ja ohnehin klar ist, dass zu Aus- em:h.iltheit audi ein Gesetz, das Gesetz im Ganzen, gehirt, d:. Al das sich die gittlidae Wahl in mensdilidhes Wiihlen, d', Passivitlit des Berufen- und Ausgesdiiedenseins in die At I'rfitt der shdeidenden und dadurdi entsdieidendcn Tat umr,,tzt; und nur dass oder wieweit sild dieses Gesetz ilberhanpt, dieses Gesetz der Erwiihlung mit dem ilberlie- ferten jildisdien Gesetz decke, nur das ist uns zweifelhaft. Und zweifelhaft dodi wohl mit jenem editen Zweifel, der ebtenso bereit ist, sich zum Ja belehren zu lassen wie zum Nein. Wia ihd darUiber nadidadite, field mir eine andre Grenze ein; die zwishden dem, was von Gott ausspredbar und er- Ifahrbar ist. Ausspredibar, objektiv formulierbar ist da be- ') m Wintersemester 1924/25 fanden im Freien Jiidischen Lehrhaus Ausspradceabende -der Jugend statt. Einige Teil- ndtlier beriditeten Franz Rosenzweig, der damils sdion n;iai mInhr pers6nlich dabei sein konnte, regelmiissig miind- lid und sdiriftlich. Mit dem hier abgedrudcten Brief an die vi-'J liluptwortfiihrer (Martin Gollner, Nadium Glatzer, B,wI E'pstein, Lotte Fiirth) griff er Ende November 1924 in d'e Df)i- ssion ein. Die hier angesdinittenen Fragen hat F', i z Hosenzweig spater in einigen seiner Aufsiltze (z. B. Die; Hllleute und Das Neue Denken) ausfiihrlihd behandelt. 2I Eines der Teilnehmer an der Aussprahde. Aus dcr Gemeindevertretnng . Ausspradie: Die Preise ritieller Lebensmittel Aus den Gemeinden . Anstalten and Vereine, Versammlungskalender Veriindcrungen im Personenstand . Persiinlide Nadariditen . Gottesdienstlicher Anzeiger . Statistisdxe Uebersidt . kanntlidi (nihdt bekantlidi) hbchstens das Allerallge- meinste, nitmlidi dass er ,,ist", crfahrbar aber ist sehr viel, unendlich viel. Jenes. Ausspredibare, etwa gar Beweisbare, verhilt sidi zu dem andern wie die leere Mitteilung, dass zwei Leute verheiratet sind, oder gar der vorweisbare Trauscdein zu der allstiindlihden Wirklichkeit der Ehe. Da- von ist keinem Dritten Mitteilung zu machen, sie gcht nie- manden etwas an, und dennoch ist sie das Eigentliche, und jenes Objektive bekommt erst durdi dieses ganz Private, Unmitteilbare iiberhaupt Inhalt. Sodass sdiliesslidh selbst jene allgemeinste Tatsache der Elie erst da wirklidi wird, wo sie aus der objektiven Aussprechbarkeit heraus und in das Geheimnis der Fest- und Erinnerungstage des Privatlebens hinein tritt. Genau so ist das, was der Mensch von Gott erfiihrt, zwar sdiledithin unmilteilbar, und wer davon er- zlhit, madit sidi liicherlidh; die Sdiam muss auch diese Zwei- einsamkeit umhiillen; und dennoch weiss jeder, doss dies Unaussprcdiliche keine Selbstttiusdiung ist (fir die es frei- lihd der Dritte halten darf wer den Psydiologen vors Messer liuft, hat es sidi selbst zuzusdireiben, warum sdiwiitzt er?); sondern die eigcne Erfabrung in ihrer Un- aussprechlidikeit ist erst, audi hier, die Erfullung und Ver- wirklidhung der aussprechbaren Wahrbeit. Man muss sie nur .- machen. Und nun meine ihd, ebenso wie bet dieser Fille der Er- fahrungen, von denen dodc immer nur die gilt, die grade gemadit wird, und -ur dem gilt, von dem sie gemadcl wird, ebenso liegt die Sadce auch lijr das Einzelne im Ge. setz. Audi hier ist die Grenze der gott-mensdilidcen Be- ziehung nicht starr festgelegt; was testliegt. ist auch hier our die Grenze zwisdien Aussprecdba rem und Unausspredibarem. Aussprechbar,theologisch formulierbar,so dass audi einChrist ihn als ,,Glaubensinhalt" verslehen kann, ist jener Zusam- menhang Erwiihlung-Gesetz; kein einzelnes Gebot, keine Nr. 4 I I ill I I Seinzeine Aizwo ist einem. Aussenstehenden, mag er nocd so' guten Willens und Verstindnisses sein, als ,,religi6se" Forderung begreillich au .machen. Wibrend uns jener all. gemeiuste tlieologische Zusammenhang selbst doch erst da und dann lebendig.wird, wo wit ihn selber als einzelnes Gebot errullen dizrfen und er aus der Objektivitiit einer theologischen Wahrheit in das Du des Lobspruhds tritt: wenn der zur Thora Aufgerufene den vorherigen und nach- herigen Dank rfir das Gesetz mit dem Dank fdr die.,,natio- nale" Erwiiblung aus allen Vblkern und die .,religi6se" zu ewigem Leben in eins sdimilzt. Die religiose Unbegreilichkeit des einzelnen Gebots ist auch hier keine Unbegreilichkeit schlehithin. Sowie der Schiller James' jede ..religibse Erfabrung" religionspsycdo- logisdi zu kategorisieren versteht und der Schiiler Freuds sie in die Elemente der alten ewigneuen Geschichte aunost. so kann der Schilear Wellhausens jedes Gebot zu seinem S menschlichen, volksgeschichtlichen Urspning bin verrolgen, der Schller Webers es aus der eigentiimlichen Struktur dieses Volks ableiten. Wie die psychologisdhe Analyse in der Selbstiiuschung die Auulsung aller Rtsel findel. so die historische Soziologie im Massenwahn. Wie dort nur der innermensdlilche Zusammenhang. so darf bier nur der in- nervSlkische wirklich sein: ein Selbstgesprich des Volkes, --- kein Gebot eines Gebieters ist das Gesetz. Wir wissen es anders, nicht immer und nicht in allem, aber immer wieder :" und wieder. Den wir wissen es.nur, wenn wir tun. Was wissen wir im Tun? Gewiss nicht, dass all jene bistorisch-soziologischen Erklarungen Falsch seen: aber sie werden zu Aeusserlichkeiten und Nachtriglichkeiten gegen- liber der im Tun. im rechten Tun, errahrenen Wirklichkeil des Gebots. Und ebensowenig, ja noch weniger. ist da Ratum Fir die entgegengesetzle Weisheit, bei der wir uns wohl in schwachen und leeren Slinden gern beruhigen machten: dass jene innervrlkischen Erklarungen wabr scien und dass die verpflichtende Kraft des Gesetzes daraul be- rube, dass es allein die Einheit des Volks im Raum und iiber die Zeit gewibrleistet; auch soldie kleinmnliige Klug- heit liegt hinter und hunter dem Autenblidi des Tuns. Son- dern in diesem Augenblick wissen wir gar nidits andres als eben diesen Augenblidc. ihn aber in der ganzen gott- menschlichen Wirklichkeit des Gebots. aus der wir sagen diirren: Gelobt seist Du. Nur so, nur in dieser Unmittelbarkeit ist Gotl im ein- zelnen Cebot nicht aus-. .sondern nur anzusprechen. Wer ihn ausspredien michite. dem wird der Unaussprech- "lide zum linauffindbaren. Die Stimme des Gebieters ver- nimmt man nur im Gebot. Es ist unmaiglich, bloss vom ge- S schriebenen Wort her, mag es auch noch so gut sich zu den eigenen Gedanken fdgen, so an die Vollendung der Schip- Sung zu glauben, wie man daran glaubt. wenn'man den SSabbat halten und mit dem .,Und es warren vollendet" ein- weiben darf. Nicht so als ob das Tun das Vernebmen zur -unausweichlichen Folge hbtte. Aber man vernimmt anders. Swenn man im Tun veraimmt. Alle Tage im Jahr mag mir Bileams redende Eselin ein Mrichen sein; am Sabbat Ba- S lak, wenn sie aun der ausgehobenen Thora zu mir spricht. nicht. Was denn? Das kann ich heute nicht sagen; wean ich es heute. nach-denkend. rersuchen wiirde. so kime auch no ur eine derart nachtrmigliche Weisbeit heraus. wie die dass .s. ein Mairchen se.i. An jenem Tage aber, zu dieser Stunde ist es nun, jedenfalls kein Mlrchen. Sondern das was mir, wenn idi das Gebot der Slunde, namlich die Obren S autzumachen, zu erflillen imslande bin, gesagt ist. 47''-'. W.:, Das Aussprechbare steht am AnFang unsres Wegs. Dos ist das Besondere unsrer Situation: wir sollen sie nidit verleugnen, aber wir miissen uns iiber sie klar sein. Die des heinischgebliebenen Juden ist eine andre. -lerr ....") sagle zu einem jungen Mann, der ihm eingestand, er glaube nidits mehr, liebe aber jede einzelne Mizwo: Du kannst sie unbedenklich alle halten. nur zur Thora lass Didi so lange nicht aufrufen. Uins ist grade diese Mizwo. die aus dem Aussprechbaren ins Linaussprechlidie fUihrt, die unsrer Liebe zug nglidiste, und hunterr den andern sind uins viele fremd. Grade zum Ganzen hat .uns unser Weg wieder ge- rfihrt; aber das Einzelue suchen wir. Nicht also zwischen GCttlich und Menschlich geht, meine idi. die Sdieidung zwischen dem Ganzen .und dem Einzel- nen hier. sondern zwischen einem. dessen Hlerkunrt wir er- kennen in aussprechbarer. mitleilbarer, formulierbarer Er- kenntnis, und einem andern, dessen Herkunft wir nidit minder erkennen, aber nur in unausspredibarer. unmitteil- barer und unmitlelbarer Erkenninis und was nur so, nur in dieser Art von Erkenntnis. glaubhart erkannt warden kann. Ich wiirde nicht wagen. irgend ein Gebot desweaen well mir noch nicht er!nubt ist. in rechter Weise dnrilrer zu sprechen: Gelobt seist Du. fir mensdilich zu crkliren Sowenig wie idc mir die G6ttlidikeit des Conzen. die mit mit Ihnen gewiss ist, anders vorstellen kann als im Sinne jener gewalligen Nobelschen FOinminutenprcdigt iiber die Golteserscheinnng vor Abrahnms Zelt: Und es ersciien Got dem Abraham : nd er hub seine Augen au . und siehe da: drei NMenschen. Es griisst Sie alle Vier Ihr alter, iiber dns junge Leben im Lehrhaus sehr froher Franz Rosen zwe g. ) Vner einer Teilnehmerin. der orthodoxen Riditu l. angehbirig. Jnhrzeilreier Am Vorabend der ersten Inhrzeit 'ersammelte sich in dlem vertranten Arbeitsramni Franz Ro-senwei"s eine kleine Gemeinde Nachdem dao Abendieebet verriditet war. riditete E d n a rd St r a ii einize Worte rn die .\nwpeenden ind teille mit. dass fnrtan das Freie JUii-lisde Lehrhunii nehen der stain:li',n Bibelstiinde rind tier iihrliihen Nnhel.Vorle- sint zurn Erinneriinz an seinen Griinder nlliiihrlich ram lahrzeitta eine Lernstun'le ahlialten were Dantih hielt Ma rt in Bber den ersten Lehrvnrtran Er i, rdeirti.ile sich mit dlem ..Formpeheimnis older biblisdhen Fr/,jhtinnien" tin einem Aursatz dieses Titel- hat lRoenzweig nnch rlie Grind.irse rder von Buber anrrzelellten Theorie hehan.lelt) und weies iiherraschiende snracdliche Znirammernhiange an ein- zelnen ausrewhbillen Slitken dles Thoranexies nnch. vor allem an den Beridirln Oiber die Welischhprlin' iindl den Ban des Zelles tder Gegenwort. Indem diese BeiHrrlnen mnt der grossen Forderung ,,Werdet beilig. denn heilig bin Ihi" in ZusammenhanT gebradit iwurlen. eursl-ndl ein .lirchaus ei.enartiges Bild ton der Nadiahlniiin Gottes im iidischen Sinn. Es gelana Buber. ilurdi den klaren Aulbau seiner Darstelluns und die Eindrinlidikeit seiner Bewers- rdhrunig die Zuhirer in seinen Bann 7u zirlien. und so wurde diese erste Lernsude. an die sidi eiiie urze Aii- spradice anschloss. zu einer des Anlasses wtvrdigen Feier- _tunde fir alle. die daran teilnahmen. Am 29. November wurfle in Anwesenheit der Anrehari- gen und einig er Freunde der G ra bslein rlijr Franz nr.senzweig ge-etzt. Die sdchine. von dem Bildhauer Fritz K ormis geschaffene. liegende Platte knUipft an Kasseler Grabinalmotive an. sie triit die von Rosenzweig selbst be. stimmnte lusdirift. In Hamburg wurde eine Franz Rosenzweig- Sed a h t n i s st i ftu ng errichtet. deren vorliduig alleinie Aufgabe die Verbreitung seiner Schriflen ist. Zundichst wird aur Anregung der Gattin Rosenzweigs die Pentateudch Lebersetzutng von Buber und Rosenzweig an E-hepnare vert teilt, die sich wdbreiid des Slerbejnhres verheiratet haben. - Bestrebungen dhalidter Art siud auch in Fra'nkurt im Gang. I 95 CAESAR SELIGMANN zum slebzigsten Geburtstag i geboren am 14 Deznmber IO, in Landau sell 1o02 Ge'relndeabbiar in Frankiun a. M ,, Hamawdil" Hymne zum Sabbathausgang Deutsch von Caesar Seligmann 1. Der da stillen Sabbathfrieden, Gott in deiner Heiligkeit, Von des Werktags Diensi geschieden, Lass uns, rein und schuldbcfieit, Friedlich unserm Werk uns weihen; Unsern Kindern schenk Gedeihen, Gaolt in delner Segensmacht, Lass sie werden Wie die Sterne, Wie die Sterne in der Nachtl. 2. Schon entchwand der Palme Schallen, Alide going der Tag zur Ruh, Nachl unimfngt schon Piur und Mlallen. Herr, da wend ich dir mich zu, Meinem Lenker, memem Horle, Der mir kundgelan die Worle: ,,Alles wird zur Ruh gebracht, Es kommlt Morgen Und es kommei - Und es kommet auch die Nacht." 3. Dcines Rechles Sdulen ragen Wie der Tabor hoch und hehr ; Vor demn Rechtsspruch misst ich zagen, Wenn nichl deine Liebe wdr. Gnadig tdge meine Siinden, Lass sie wie das Gestern schwinden, WVe'nn es semen Lauf vollbrachil; Lass sie schwinden, Lass sie schwinden Wie die Wache in der Nacht. 4. Unfer going des Sabbaths Sonne, Graue Sorge mich beschleicht: Ist zu Lnde Freud und Wonne, Wenn der holde Tag entweicht? Ach, das Ange voller Trdnen, Ach, die Seele voll vaon Sehnen, Hab ich ruhelos gewacht, Ruhelos, Umrn Gnade flehend In so mancher bangen Nacht. 5. H6r das Flehen meiner Worle, Dos zu dir sich ringt empor, Oeffne mir die Gnadenpforte, Neig erbarmend mir dein Ohr! VAIl ron glihendem Verlangen Bin ich za dir hingegangen, .Mfeine Seele liebertfacht, Aleine LocAen Noch benezIt Von dem kirhlen Tan der Nachl. 6. Der du in den fichlen Rdumen Thronest hoheilsvoll und hehr, .leinem Sinnen, meinem Trdumen. AleinEm Flehen gib Geh6r: In des Abends Drmmergrauen Lass mich die Erlbsung schauen, Lass in ihrer sel'gen Pracht Sie erstrahlen, Sle erstrahlen Hell in meine dankle Nachi I 7. Gott, dir hab ich mich ergeben, Deine Hirfe ruf ich an, Zeige mir den Weg zum Leben. Fuhre mich des Lebens Bahn, Der da alle Lebensfaden Spinnst geheimnisvoll jiir jcden, Und sie kaum dass wir's gedacht - Jezh durchschneidest Zwischen Aiorgen - Zwischen 1lorgen und der Nacht. 8. Lass mich, Herr, an Leib and Seele Makellos und fleckenrein, Und dass nichts zum Heil mir fehle, Lass mich frozen Glaoubens sein, Dass der Spolter blind Menge Ste/s vergebens mich umdrdnge: ,, Wo ist deines Golles Macht, Dem du singest Fromme Lieder, Fromme Lieder in der Nach/ ?" 9. Ach, wie Ton nor sind nwir Armen, Wie der Ton In TSpfers Hand! Darum bleibe dein Erbarmen Unsrer Schdache zageawandl, Dein Erbarmen, dessen Kunde Wieder/lnt im Wellenrunde, Deiner grossen Liebe Macht, Deiner Liebe, Die da kindet Jeder Tag and jede Nachtl -: ,.AJ % Zu Caesar Seligmanns 70. Geburtstag Von Justizrat Dr. Julius Blau Vorsitzender des Gemeindevorstands. Am 14. December 1930 jiihrt sich zum siebzigsten Mal der Tag, an dem Caesar Seligmann das Licht der Welt er- blickt hat. Dieser Tag gibt uns Veranlassung, Riicksdiau zu halten auf das, was Seligmann in den 29 Jahren seit seiner Berufung nadi Frankfurt unserer Gemeinde und dem Ju- dentum geleistet, und mit tiefster Dankbarkeit gegen ihn and die Vorsehung 'es auszuspredhen, dass Seligmann alle Erwartungen, die an seine Berufung geknipft wurden, in reidiem Mass erfillt -hat. Als in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, am das im Erlahmen begriffene religiise Interesse inner- halb der liberalen Riditung unserer Gemeinde neu zu be- leben, eine Anzahl Manner sich im Freisinnigen Verein fiir jiidishdes eGemeindeleben zusammensdcloss, ergab sich gar bald die Notwendigkeit, einen Mann als Rabbiner hier- her zu berufen, der auf der Hihe religiisen Wissens und allgemeiner, insbesondere philosophisdcer Bildung stehend und mit einer packenden Redegabe ausgestattet, audi im Besitz organisatorischer Begabung, die Flihigkeit besass, ein reiches Gemeindeleben auch innerhalb der liberalen Kreise zu entfalten und besonders solhde Gemeindemitglie- der an die Gemeinde zu fessein, die nur noch in losem Zusammenhang mit ihr standen. Man hat damals sofort nadl Hamburg geschaut, wo der junge Seligmann in der kurzen Zeit von zehn Jahren durch seine Vertrautheit mit den Stromungen und Bediirfnissen der Zeit auf der einen und unter pietiitvoller Anlehnung an das historisch Gewor- dene auf der anderen Seite die Tempelgemeinde und ihre Jugend um sich zu sciaren und durdc seine aussergewohn- lid -hinreissenden Reden und vermige seiner hervorragen- den Lehrbefaihigung das Interesse am Gottesdienst unter den Gebildeten und Gebildetsten der Liberalen wadczuhal- ten und zu erwecken gewusst hatte. Nidit leiditen Herzens schied Seligmann von der ihm lieb gewordenen Wirkungs- stitte und aus einem Kreis, der dem jungen Fiihrer Dank- barkeit und Verehrung in reidistem Mass entgegengebracht hatte; aber, um mit seinen eigenen Worten zu sprechen, ,,die Aussidit auf den ungleidc grbsseren Wirkungskreis in der grossen und gescdichtlich hodiberiihmten Gemeinde, an einer Stelle, wo ein Leopold Stein, ein Abraham Geiger, ein Nehemias Briill ohne der Lebenden zu gedenken - gewirkt haben, die Aussidit, in der ihm durdi heimatlidie Sympathien und Familienerinnerungen teuren Stadt Frank- furt ein weites iund dankbares Feld zur Betitigung seiner Krifte zu finden, die Aussicdt, durdi Unterricht an den oberen Klassen der hoheren Sdiulen einen entsdceiden- den Einfluss auf die Jugend, unsere Zukunft, ausiiben zu konnen", hiess ihn, wenn audi wehgestimmt, sidi von Ham- burg zu trennen, um dem ehrenvollen and mit ehrenvol- len Bedingungen verbundenen Ruf nadc Frankfurt zu folgen. Am 1. April 1902 trat Seligmann sein Amt in.Frankfurt an. Hier winkte ihm bald eine grosse und ungewohnlidie Aufgabe. Die voile Teilnahme an dem Gottesdienst der Hauptsynagoge, der bekanntich im wesentlidien ,hebriiisch orientiert ist, verlangt ein Mass von Kenntnissen der hei- ligen Spradie, deren zahlreidie Gemeindemitglieder er- mangeln. Die Hauptsynagoge reidite zudem nidit aus, um saimtlidcen Anfragen nach Plitzen an den hohen Feiertagen zu geniigen, und sie. liegt zudem im Zentrum der Stadt, also weit vom Westen entfernt, wo ein grosser Teil namentlihd der. liberalen jiidisdien Bevtlkerung Wohnung genommen hatte. Ehe die Gemeindeverwaltung jedohd an den Bau einer Synagoge im Westen und an einen Gottes- dienst mit einem starken Einsdslag in der Muttersprache herantrat, wollte sie erst einmal die Bed irfnisfrage prii- fen and besddloss zu diesem Zwedc die Veranstaltung eines 6 7 freisinnigen Hilfsgottesdienstes in einem Saal im We ten der Stadt in der fir die im Westen zu erbauende Syna- goge gedaditen Art. Hierzu bedurfte es in erster Linie der Ausarbeitung eines entspredienden Gebetbudis. Diese Auf- gabe wurde Seligmann iibertragen, und dieser unteri!g sidc ihr und der ganzen Veranstaltung mit solichm ErfBlg, dass der fiir den Gottesdicnst bestimmte grosse Saul in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Zahl der PlattLle- werber .nidct fassen. konnte, worauf sidc die Verwaltuig zum Bau einer Synagoge an der Kiinigsteinerstrasse, jel.t Freiherr vom Steinstrasse, entschloss, die im Jahre IJI0 unter Seligmanns hervorragender Mitwirkung eriil'lnet wurde. Wenn Hunderte his dahin dem Gottesdienst leru- stehender Manner und Frauen jiidischer Art der Gottesver- ehrung wieder zugefiihrt und wenn es namentlidi der Ju- gend der freisinnigen Kreise nunmehr ermiglicht war, in das praktizierende, das betende Judentum eingefihrt zu werden, so ist dies idi darf es ausspredien, ohne be- fiirditen zu miissen, einem Widersprudi zu begegnen - Seligmanns Werk. Die Gewlihrung einer umfangreidien sdi6n ausgestatteten Dienstwohnung in der neuen Syna- goge war das sichtbare Zeidien der Anerkennung uud: Dankbarkeit der ganzen Gemeinde. Das Gebetbuch, das. spitter von Seligmann um eine gottesdienstlidie Ordniiing fiir Werk-, Sabbat- und Festtage vermehrt wurde, ist vor kurzem in einer zweiten verbesserten Auflage erscdienec und triigt weiter dazu bei, dem GQttesdienst in der West- endsynagoge Kraft und Weihe zu geben. Was Seligmann als Lehrer der Religion in den hiberen Klassen der Frankfurter Sdiulen geleistet, wie er die hiile- rer Studien sidi belleissigende Jugend an die Quellen des Judentums herangefihrt und fir unser Erbgut begeiIlert, wie er als Nadifolger des unvergesslichen Adler als IRele- rent fuir den Religionsunterricht, an den hoheren Sdiulen im Dienst des Vorstands und als Mitglied der stadtisdien: Sdiuldeputation im Dienst der Vaterstadt gewirkt, int ina den Annalen der Gemeinde ,und den Herzen ihrer Milglie- der, gleidiviel welder Riditung, verzeidinet. Diese tar nidit hodi genug zu veransdilagende Titigkeit im einter- nen zu schildern, bleibt Anderen hierzu Berufeneren vor- behalten, desgleidlen seine Wirksamkeit in dem Allgeinei- nen and dem Liberalen Rabbinerverband, in den grosseil deutsdi-jiidishden Organisationen, in der Weltorganisation fiir liberals Judentum und in den vielen, vielen (;re- mien und Vereinen, die seine kraftvolle Mitarbeit erslrleb- ten und auf sie stolz sind., Auch auf seine scdriftstelle- risdie und seine Arbeit in der jiidisdien Publizistik kann hier nur hingewiesen werden. Mir sei nur nodi vergiismt, einige Worte uiber den Prediger, Diditer und Beter Selig- mann zu sagen. Bei unseren grossen Propheten rund Psalmisten ist er in die Lehre gegangen. An ihrem Hauche, an ihrem Durds- drungen- und Besessensein vom Ruadc Hakaudesch, vorn heiligen Geist, hat seine Seele sich entzindet und sie fiihig gemadit, jenen Enthusiasmus zu spiiren und auz.u- zeigen, ohne den grosse Taten nidit erzeugt werden, der Berge versetzt, der Steinwiisten in blihendes Adcerland verwandelt und der die Kraft verleiht, audi das Sdhwersde um der Heiligung des g6ttlidcen Namens willen zu er- tragen iund Leiden und Verfolgungen zu iiberdauern. lIh- mer wieder hat er uns das Lidit gezeigt, durch das tuns helle wird auf dieser ,,duriklen Erde". In seinen wunler- baren Israelspredigten zumal und in seinen Gebeten - iih braudie nur auf seine Seelenfeier, seine Bearbeitung der Awaudoh, seine Sidiraunus- und Sdiauforaus-Gelete hinzuweisen hat er funserer Verbundenheit mit unqseer leidens-, aber ruhmreidien Gesdcidite begeisterten und be- geisternden Ausdruck verliehen und uns in dem Gott unse- rer Vater unseren Gott erkennen lassen, und er hat ent- lidi, wie wenig andere, in seinen Sdiriften und Vortrigen iiber das Verhiltnis von Glauhen ind Wissen es verstan- den, unsere Religiositiit zu mehren und uns zu Jehren, unser altes Glaubensgut redit zu wiirdigen und Toleranz und Mensacenliebe als dos messianische Ziel zu erkennen. Ehe ich schliesse, muss ich nohd von etwas Kunde geben, was icd aidct bloss um Seligmanns willen -der Vergessen- beit entrissen seen machte. Wie wohl nicht allgemein mehr bekanrt, hatte .der Badische Oberrat der Lsraeliten es Ende des vorigen Jahrhunderts unternommen, ein Ein- heitsgebetbuch fiir -den liberalen Gottesdienst in Deutsch- land zu schaffen. Aus welchen Griinden es erst in jiingster Zeit gelungen ist, ein solcdes zur Einfiihrung zu bringen, das iibrigens gleichfalls Seligmann zum Hauptverfasser hat, kann hier uinerwihnt gelassen, aber der Tatsache soil hier laut Erwahnung getan werden, dass die poetischen Gebets- iibertragungen und die Nachdidtungen, die wegen ihrer un- nachahmlichen Schinheit und Kraft beim Erscdeinen des Entwurfs des badisdcen Gebetbuchs bei den Kennern Auf- sehen erregt haben, zu einem grossen Teil von unserem Seligman herrhhren. Wer je seinen Vater mit dem Lied ,,Hamawdil" den Ausgang des Sabbats hat begleiten bhren, wird nicht ohne tiefste Riibrung und h6disle Bewunde- rung fihr Seligmaons dichterisdhe Gaben seine Uebertra- gung dieses Liedes lesen, und er wird gewiss gern zu ihr greiren, wenn er an einem stillen Sabbalabend ,,dawenen", der Viter gedenken will. Ja. die Frankfurter Gemeinde ist stolz auf ihren Selig- mann, und wenn er an seinem siebzigsten Geburtstag mit den Worten des Mussaph-Gebets am Versihoungslag zu dem Ewigen, unserem Gott und unserem Erlaser, been wird: .,Herr, verwirf mich nicht in den Tagen des Alters, wenn meine Kraft sdwindel"', so wird sie mit ibm mit ilen Worten des gleichen Gebets been: ,,Herr, verwirf uns nicht von Deinem Angesicht und nimm Deinen heiligen Geist nicht von uns" in dankbarer Erkenninis, dass Seligmann es gewesen ist, der siediesen heiligen Geist zu verspiren ge- lelirt hat und, wills Gott, betreut von der gleichgestimmten Gattin und umgeben von begabten Kindern und Enkeln nod lange. lange lebren soil. Aufgabe und Bedeutung der Kasualrede Von Rabbiner Dr.-. rnold Lazarus Rabbiner Dr. Seligmann tritt in diesen Tagen in gott- gesegneter Frische und Ristigkeit an die Sdiwelle des so- genannten ,.biblischen Alters". Luther sagt in seiner \Vie- dergabe des bezdglichen Psalmverses von einem Leben. das diese Zeitspanne umlasst- ..\Venn es kbstlich gewesen ist, so ist es Muhe und Arbe.t gewesen." Mag diese allbekannte Liebersetzung auch unzutretfend sein der in ihr ausge- sprodiene Gedanke ist erhebend. Seine Wahrheit trifft auf das Wirken dte geistigen Fiihrers unserer Gemeinde zu, dem wir uns in Dankbarkeit und Verebrung neigen. In seiner jahrzehnteldngen Arntstitigkeit hat er in der Fulle se.nes vielseitigen Schaffens Hervorragendes audi auF dem Gebiet der Seelsorge geJeistet und hier wiederum einen wesenlrichen Tell seiner Kraft der Aufgabe des rabbinischen Amtes gewidmet. von der hier gesprodien werden soil. Nidit was das Synagogenjahr in seinem regelmissigen Ablauf an Ereignissen und Ideen bring, nicti was die Ge- samtheit Ganz-Israels angeht, fillt hierunter. Die beson- deren Vorgdnge im religi6sen Leben der Einzelnen, der Familien, der Gemeinde. des Vaterlandes sub specie aelernitatis zu betrachten, zu erfassen und darzustel- len. ist Sache der Kasualrede. Die nichterne Bezeihdnung von,,c asu s" = Fall west bei uns Juden bin auf Brissmiloh, Barmizwoh. Nlhdcheneinsegnung, Trauung, Beerdigung, audi auf die Proselytenaufnahme oder die Synagogenweihe, Friedhofsweihe, sowie Amtseinflbrung, Amtsahschied und Amtsjubilium des Rabbiners und anderer Funktionare der Gemeinde und scdliesslidi audi auf patriotisdie Gottes- dienste. Diese hier nidit in aller Vollstandigkeit aufge- zihllen Ereignisse scheiden sidi deullich in zwei Gruppen. Die eine umfasst das Dasein einzelner Menschen, zumal in ihren Beziehungen zur Familie. In der anderen sind be- sondere Vorkommisse des gemaindlichen oder staallichen Lebens zusammengestellt. Sie alle sollen mit religidser Weihe umkleidet werden. Es geschiehl auf einem doppelten Wege Zunlidhst ist es fast imnmer die Verwendung eines feststehenden Gebet- rituals. hdulig in Verbindung mit der Auswirkung altiiber- lieferter Symbolik. Sie bringen das allgemeingtiltige, objek- tive Element der religiosen Vorstellungswelt zum Ausdruck und vollziehen so in jedem ,,Fall" die notwendige Ver- kniipfung mil der Allgemeinheit. Man kann ihrer nicht entraten, am wenigsten im Judenturn, dessen Religion einen ausgesprodien sozialen Charakter hat bei oiler Anerken- nung der 6gilidikeit und des Redites zum ganz pers6nlichen Erleben des Einzelnen. Gerade die heutige Zeit will freilihd ibren Individualismus aucd in der Religion besonders stark zur Geltung bringen. Um kennzeidinende Beispiele fiir das bier behandelte Gebiet zu nennen: kaum noch wird,'aus welchen Grinden audc immer. eine Brismnilbo in der Syna- goge vollogen: Trauungen werden vielfach im Hause im engsten. oft gar allerengsten Kreis der Beteiligten gehal- ten, Beerdigungen inden ,.in der Stille" statt. Begiinstigt ist die Vorliebe unserer Zeitgenossen, den Zusammenhang mit der Religionsg e meins c ha ft zu locker oder wo- mbglich zu 16sen. durdi die neuere Zivilstandsgesetzgebung, die den staatlidien Organen die Matrikenfuhrung. die Ein- tragung in das Geburts- und Sterberegiter. wie auch die Sdiliessung und Scheidung der Ehe ubertragen hat. Es hatte seinen guten Grund. das_' fruhere Gesdilechter bei uns Juden'die Kasualrede fast garaidht, im r\e-',itlicden nur bei den Leidienbegangnisseu he vorragender Manner ge- kannt hahen. Dem religidsen Erleben. dos tief im Gemein- sdcaftsbewusstsein verwurzelt war. hat ehedem der kul- tisdie Vorgang (Liturgie, Symbolik) vollauf geniigenden Ausdrude gegeben. Aber auch heute wirken f i r das Bei- bebalten der religiosen Veranstaltungen die Pielit gegen- iiber lebenden oder verstorbenen Anverwandten, ferner die konventiunelle Verpflidtung der gesellschaftlidien Sitte, seLbst audi ein gewisser Aberglaube (wenngleich im Juden- turn den in Frage kommenden Funktionen jede magisdi- sakramentale Madit. gehandhabt von priesterlicher Gewalt, durchaus mangelli. Trotz alledem ist noch viel edites seeli- sches Bedtirfrns bei uns in weiten' Kreisen vorhanden, dos uach religiiser Weihe verlangt. Hierfiir wmag als deutlidier Beweis dio Dankbarkeit gelten. die dem voliziehenden Funktiondr oft dargebracht wird. Immerhin bedeutet ja die Heranziehung eines Rabbiners oder anderer Gereinde- beamten an sidi e.ine Anerkennung des GemeiusLbafts- charakters der Religion. ,Daruber hinaus tritt an den fungierenden Vertreter der Gemeinde heute mit umso stdrkerem Forderungscharakter die friber vernadildssigte Aurgabe in ibrer ganzcn Grbsse und Schwierigkeh heran, dem .indi vi J ellen Betlirf- n;s der NMensdien. die es im gegelienvni Ainenbllick angeht, Rechiung zu tragen und ihren EmpEindungen eigener. sub- jektiver Art den rihitigen und angemessenen Ausdruck zu verleihen. Seine Plidit ist es. die jeweilige Besunderhoit der gegebenen Verhaltnisse klar zu erfassen und das zeit- Lidc Bedingte in den Zusammenhang des Ewigen hinein- zustellen. Die Verwertung dieser persunlidien Momente ist nicht leicht. Mit ihr ist vor allem die Gefahr verkniipft, dass der Redner kein genaues und sidieres Wissen von ihnen hesitzt Zumal ii G ri,,gemei.leoll wird er sidi u f die ..Informalionen" der Beeiiteligten selbst oder irgendwelcher Angehbriger stiitzen maissen. Diese werden nidit etwa mit Absidit falsch oder ungenau gegeben. Das iber den Alltag hinausragende Ereignis. besonders der Tod lasst die im I~" ~~ I 1 , - Brennpunkt des Interesses stehenden Personen in einem verklirenden Lidct erscheinen. das den Berichten eine stark idealisierende Fdrbung verleiht. Hier bedarf es einer ge- wissen Vorsicht in der Verwendung und Verwerlung der Ejnzelheiten Geschidte Befragung der A-uiknofterteilen- den wird notig sein. damit zumal bei mangelnder "Aus- dridcksahigkeit der Informierenden doch ein moglidist klares Bild gewonnen. mindestens jede Linwahrhaftigkeit, selbst auch ULebertreibung des im Crunde Richtigen ver- mieden wird. D.ieer Gefabr wird der am ehesten und besten entgehen. der durdc manuigradie. in Jahren, wo- moglich in zwei und drei Generationen geknbpfte Beziehun- gen mit dem Kreis. den es angeht. verbunden ist. Zugleidc als ,.Freund des Hauses" spredien zu kdnnen, ist wesent- lidiec Erfordernjs. Unsure heilige Spradie. die den ,.Freund" als ,,Licbenden" bhe-idinet, west uns den rechten Weg. Den Vertreter der nelginn muss ,,Liebe" zu den Menschen erfuillen. die sidc an iln wenden. Liebe, die ihn zur .,Ein- fdiblung" in ihre Empfinilungen. zur ..Sympathie'. zum .,Mit- erleben" befabig. die ibm .\npassung ermiglicdt. Und wo einri nalcre older aud, nur entrerntere Freundsdhaft nidit vorhanden ist, da wird er-t redic der ..Takt", der nichts an- der-s al, ..Einfubling" .ist, das persbnlidi gewendete Wort nadilialtli be-inlu-ssen. Die Personlichkeit des Redners, sein innere- \\eesen is andl bleibt entscdeidend fur die Leistung der 'ge-.ellten .\Aifgabe. Nur wenn und wo hinter dem ge- spruichencrn Wort ri-ecues Erleben stebt and wirkt, wird aus der Secl deI. Spethers. dani der Krafi seiner Religiositdt der ziuulende I unke iLierspringen, durch den wiederum persiin- lidich Erleben bei den Zuborern entfadit wird. Lind da nie- mals ein NleiisJ-i. .jeschweige lenn ein c lMenchenkreis dem andirrevt .lecdit. miin s ledle Typisierung fernbleiben, jeder Sdlrm.ialiin,- bei.letie geschoben werden Man hat richtig ge., I- .Die McNlhien %ind nicht um der Kasuallren, sondern die Kiasua-lien I t i d iim der Menscden wen iln da." Individua- lisie uuug nach der tatladilich vorhandenen Stimmung. nadi dem Bildungsgrail. nach der religidsen EJnstellung der ein- zelnen und der ir iinigehenrden Schar der Teilnehmer ist erforderlidi, damit die Seeien aus der Tiefe des beengenden Alliags und seiner Zeitlidikeit 7ur Weite und H6he des Ewigen. des Heili-gn. des Gbttlichen erboben. relig.idse und silllidie Krafte erneuert und gesteigert werden Nicht zu uber-ehen ist. das- s-,ldie Anpassung ihre starken Bedenken hat geenuiber der Festigkeit der Standpunktes. den der Redntr- besit/t und zu vertreten hat. H-Ier gibt es keine Norm, die do -agl. wieweit er gehen kanu. H.ier entscheidet das ..Gewi-sen" .\be, audi die grossen torteile. die dem Seelsorger die Kasualrede 1i hiOiutige0 Z sit ftir seine Wirksamkeil bietet. sind iidit zu uibersehen Wieviel aufgeschlossener sind ibm dodi in soldien Stunden ilie Seelen seiner Zubprer. da ihren Grund das Sdiicksal. gestrigerte Freude. Eingstlich zagende Zukiinliterwartung. sdJiteriliche Trauer auflockert. in- messbar Ist die Zalil der Menscden, selbst seiner eigenen Geniinde. die sein Wort sonst nie erreicht. denen er aber als Kasualredner begiepuel. Lind wie mancher Bekenner einer anderen Religionisgemeinsdiaft stebh ibm dann gegen- uber. dei ilrige VYoiltlluingen vocw Judentum hat. Wie viel rruditbare Aulkiarung kann hier gespendet. wie viel gute Apologelik gelri-tet, wie eindrucksvoll Mission im besten Sinne des \\ortes nach aussen und auch nach inneu getrieben ,werden' Die Kasualrede wird trot? alledem bei mancheim ernsten, gewis5-enhaften SeelI.orger. nicdt zum wenigsten auch bei Laien gering geadilet. Schuld an dem Verruf. in den sie gekommen ist. baben aussere Unzilinglichkeiten. Deren eine ist die bislang ublidie besondere Bezahlung ibrer Leistung,.eine Einrichlung. die ainen rein seelisdhen Vor- gang mit einem bier ganilidi ungeborigen Materialismus belastet. Das Verlangen von theologischer Seile und die Einsidit die-er und jener Gemeindeverwaltung hat hier er- freulicherweise Wandel gesdhaffen und wird hoffentlich bald ren unwtirdigen Braudi der Sporteln fur den amtierenden Funktionbr allenthalben beseitigen. Schwieriger ist die L6sung der Frage, wie in Grossgemeinden von vornherein die personliche Bqziehung geschaffen werden kann, die in jedem .,Full" die dringend natige Voraussetzung einer ge- deihlichen Wirkung fir den Geistlidien und den Laien ist. Eine Einteilung der allzugrossen Gem.einde in entsprechende Bezirke ist hier das redite Mittel zur Abhilfe. Audi muss Sorge getragen werden, dass der einzelne Seelsorger nidit allzuviel Kasualien zu halten hat, damit ibm neben der Fulle der iibrigen Amtsplidiclen hierfiir auch die nbtige Zeit der Vorbereitung bleibt. Mit der Erdrterung dieser und dhnlicher Fragen. etwa der Unterscdiede, die zwisdien den Gruppen und Arten der Kasualrelen bestehen, gleiten wir bereits in den Bereidi ausgespridien herufsmissiger Interessen. Sie bleibe der rein fadilicren Bebandlung des ganzen Komplexes orbeha.lten. Von der Kunst zu predigen V on Rabbiner Dr. Georg Salzberger Predigen ist keineswegs die ein.ige, ist nicht einmal die widitigste Aufgabe des Rabbiners, aud naicht des liberalen. Religionsunterricht im weitesten Sinne, das Lernen mit Er- wadisenen and die religibse Unterweisung der Jugend, so- wie das. was man Seelsorge nennt. ist die .umfangreidiere, schwierigere. audi Jruditbarere Tatigkeit seines Berufes. SAber erst durch die Predigt wird er, wenigstens in grisse- ren Gemeinden, weiten Kreisen bekannt. Sie ist es, die dem IUrteil der vielen unterliegt. Indes. -i gewiss jeder jidische Znhorer die Predigt des Rabbiners jedesmal iir sich oder vor anderen. uistimmend oder ablehnend beurteilt. w.isb-en die wenigslen doch um die geistige Leistung, die eine Pre- digt darstellt. Mancder Ahnungslose ienkt sie sidi gar zu leidit und einfach: als brauche man sie, aun die Kanzel tretend. nur au.s dem Aermel zu cdihuttcln. wahrend dodh nach einem Wort Manuel Joels, eines unserer klassischien Pre- diger, .aus dem Aermel nur Staub gesadittelt wird. Mandier Naive bewundert im Gegenteil die Leistung des Predigers, aber was er bewundert, ist das v,,rugliche Geddchtnis und die Sicherheit. mit denen em Nlensdi eine balbe Stunde und langer in fcierlhdiem Raum vollkommen frei zu einer anddditig schweigenden Zuhbrerschaft spricit, als ob nicht Geddahtnis und Sicherheit in jedem Berufe Sache der Uebung warren. Das Konnen des Predigers liegt in einer anderen Riditung. Predigen kBnnen ist eine Kunst, die wie jede Kunst Anlage und Bildung erfordert: die erstere ist eine Gottesgabei. die jemand hat oder nicht hat, die andere ist der AmnteiL den er aus eigener Kraft beisteuert. Die Pr ed igt ist eine besondere Gattung der Rede, isa gottesdienstliche Rede, .,Kanzelrede". Sie unterscheidet sidc von einem Vortrag darin, dass dieser eiu beliebiges Thema gedanklich entwidcelt .und nebenher tircih die Form etwa, die Klarheit des Aufbaus und die Schdinheit der Sprache audi das sthetische Bedirfnis des Hirers ibefriedigt, wih- rend die Pred.igt mit einer religi6sen Wabrheti an sein Denkeu. sein Fuihlen and ganz besouders an -e.in Wollen appelliert. wobei bald mehr das eine, bald mehr das zweite oder dritte in den Vordergrund geriidct wird. Eine Predigt, die nidit den Zwed verfolgt, den Willen der Gemeinde zu sittlidi-religioqem Tiun 7u spornen. tragt ihren Namen zu Unredit. Aus dem Leben mu.ss daher die rechte Predigt stammen, gegenwartiges Leben mit den ewigen Lehren und Forde- rungen der Religion konfrontieren und so in ein h6heres Lebeu einmunden. In beidem: im Leben wie in der Reli- gion muss also der Prediger zuhause sein, um dem reli- gibsen Schrifttum .seiner Gemeinsdiaft den S t off zu ent- nehmen, der gerade dieser Zeit und dieser Hirershdaft lebendig gemadit werden kann und soil. Da das jiidisdh- religiose Sdirifttum. uber Jahbrausende sich erstreckend, von gewaltigem Umfang ist. so darf als ein heilsamer Zwang die alte Sitte gelten. da.ss unser Prediger sein Thema oder doch seinen Text jewels a-us dem Thora- oder dem Prophetenabsdinitt des Sabbats oder Festiags entlehnt. So wird ibm die Sudie nadi einem passenden Gegenstand der Betraditung erleiditeit .und gleihizeitig die Gefahr voll- kommen freier Wahl. namljih daul das gleiche Thema brier zu verfallen. leiditer vermieden. So .audi bleibt jiidiscie Predigi am ebeslen ihrem Charakter treu, den ibre Stelle winter Thora. und Prophetenverlesung kennzeicinet: eine ins NouzeitUldie gewendete Haggada, d. h. Erklirunc u rid Deutung der Heiligen Sdirift zu sein. Freilich hat d iese Gebundenheit -an die jeweilige Lektire auch ihre Nadi- teile. Nidit nur sind mandie Absdinitte der Thora arm an geeigneten Gedanken. selbst die reidieren ersdioplen siih im Laufe der Jabre bei haufigem Predigen, wie es in libe- ralen Synagogen von Grossgemeinden tiblihd ist. Nur ein immer erneutes liebevolles Sidiversenken in den beiligen Text samt seinen hundertfdlligen alien Deutungen und eine immer wadisende Lebenserfahrung mdgen der Gefahr soldier Erhdi6pfung begegnen. Dabei bandelt es sidi uidic einmal um viele oder neue Gedanken. Einen wirklidi neuen Gedanken wird selten ein Prediger vorbringen. seine Sadie ist es. ,.das alte Wahre". das liingst gefunden, anzu- fassen und fasslidi zu madien; neu also wird im allgemei- nen nur die Anknipfung und Anwendung sein. Und ein Zuviel an Gedanken (znmeist ein Fehler des Anfangers) wurde dem Wesen und der Wirkung der Predigt ANbrudi tun: ibre Besonderheit ist vielmebr, einen bedeutenden Ge- danken auszurihreu und von den versdiiedensten Seiten zu beleuditen. Soldie Beschrinkung fordert schon die Riick- sidit auf die Zusammenselzung der Zuh6rersdiaft. Sie nenni sich Gemeinde. aber was ihr gemeinsam ist, wird hdiwerlicd das Wissen und das Fassungsverm6gen sein. Darum erhebt sidi vor dem Prediger inner wieder die Frage: wem predige idi? Gebildeten oder ungebildeten. religibs-gebil- deten oder -ungebildeten Mensdien? Instinkt und Erfah- rung werden ihn danu rdhren, eine mittlere Linie iinzuhal- ten, wobei der geistig Besitzende niemals leer ausgeht, aber audi der geistig Ansprudislose etwas nadi Hause trdgt. Damit ist die Frage der G e s t a I t u n g des Stoffes sdion beruhrt. Denn es lasst sidi nabezu jedes Thema. soweit es ins Lidit des Religidsen gerudit werden kana, audi das schwierigste aur der Kanzel behandeln. w.inn der Prediger nur versteht, es an Geist.und Herz seiner Gemeinde in an- sprediender Form heranzubringen. In der Gestaltung des Stoffes bewahrt sidi alle Kunst, auch die eigenllidie Kunst des Predigers. Elwas vom Maler und vom Ardiitekten muss er haben: seinen Gegenstand klar und ungezwungen und getillig zu gliedern, ibm den passenden Hintergrund oler Untergrund, die notwendigen Teile und den zusammenras- senden und krbnenden Absdiluss zu geben, damit jeder Betraditer mit einer gewissen Spannung folge (Langeweile isi der Tod audi der schbnsten und gedankentiefsten Pre- digt) und am Ende mit Befriedigung das Ganze iiberblicke. Etwas vom Diditer muss er besitzen: einen geliuterlen Ge- sdhmadc fiir die Schonheit und Wiirde der Spradie. die ja das einzige Ausdrudcsmittel audi seiner Kunst ist, einen untrdglidien Takt fir Worle und Wendungen. die an hei- Liger Statte gebraudit und nidit gebrauhdt werden diiifen, ein nidit geringes Mass an Phantasie unil daber einen Re;ch- turn von Bildern und Gleidinissen. Nidit zuletzt ein sidie- res GefUhl darir. dass seine Predigt nicht als ein Freniles in diesen Gottesdienst hineingestellt werden darr, sonrlern dessen Ganzem naiirlidi eingegliedert sein und organi'dr aus ibm heraiswadisen muss. Nur so entgeht der Rabbiner der Gerahr eine Predigt zi halten. die so older Ahnlihd audi der Pfarrer halien kdnnte. ,,Allein der V o r t r a g ist des Redners Cliick" h6r mannn die Wagner-Naturen nodi heute sagen. Nun, selbst Fansts Famulus will mit diesen Worten nidit bebaupten, dass im Vortrag allein die Wirkung einer Rede liegt. Aber auf der anderen Seite lehnt der Faust. der erwidert: ..Es tragt Verstand und rediter Sinn mit wenig Kunst sidch selber vor' die Kunst des Vortrags eben damit nicht ganzlidi ab. Eine Rede ist eben keine ,,Sdireibe" und eine Preiigt keineVorlesung, weshalb zumeist gelesene Predigten nidit ent- fernt den Eindruck machen wie gehbrte. Ja. ta otz Faust-Goethes ironisdiem Einsprudi inlditen wir meinen, dass es biswellen nidis sdiaden kdnnte, wenn ,.ein Komidiant" einen ,.Pfar- rer" lehrte. Denn soil seine Predigt die gewiinsdite volle Wirkung tun. so muss er die Mittel hierzu nach aller Mag- lichkeit vervollkommnen. Wenn man sie akustisdi nidit ver- stebt, geht audi die beste Predigt verloren. Er muss lernen, seine Stimme redit zu braudien. in riditiger nWeise ind zur rihdiigen Zeit Atem zu holen. nidit zu laut und nidit zu leise, aber audi nie.mals eintonig. bald langsam. bald la-dier, aber immer deutlich und womdglihd audi phonetisdi sdidn zu spredien. Etwas vom Musiker muss der Prediger haben, den Sinn fur Rhythmus und fUr die Klangfarbe und den Tonfall der Stimme. Wohl ibm, wenn ein freundlidies Ge- sdcidc ibm ein krhftiges, woblklingendes und tragendes Or- gan mitgegeben hat. Aber audi werm I-, versau't ist. kann durdi zwedcmissige Behandlung der Natur nadihelfen. Das soil nun beileibe nidit heissen. dass er die Natur verfal- sdien und gekinstelt spredien sollte. Nidits beleidigt das Ohr eines niodernen Zuhibrers mehr als falsdies Pathos, wie denn audi sein Auge durch einstudierte Gesten irriLiert wird. Sdiliditbeit und Naturlidikeit sind die unerlhsslidi- sten Bedingungen eines guten Vortrags. Umso starker wird das Pathos wirken, wenn es wahr und edit als religibse oder sittliche Leidenschaft ,,aus der Seele dringt und mit urkraftigem Behagen die Herzen aller Hdrer zwingt." 'Wahrheit und Editheit ist der Masstab fir die Per- sonlichkeit. Diese ist wie in aller Kunst so audi in der Predigtkunst das Entsdieidende. Mit erstaunlidiem Fein- gefuhl erkennt die Gemeinde sehr bald, ob es dem Pre- diger Ernst ist mit seiner feierlicden Rede, ob er die Kan- zel besteigt um sich und seine Kunst hBren zu lassen, oder ob hbn jedesmal die edle ..Shdeu var der Gemeinde" und der heiligen Sadie bewegt, weno er zu reden anhebt, ob das, was er predigt. seiner innersien Ueberzeugung entstammt, ob das was er lebrt audi dem was er lebt entspridft. Und nur wo Persbnlihdeit und Ausdruck der Personlidikeit sich decken. wird die Predigt ihren Zweck erreidien, m6gen aucd nodi so viele sie ,,sdbn'' oder ,,nidit sddon" befinden. So widhtig ein grtindlihdes Wissen um die Religion, ihre Quel- len. ibre Geschichte und Gegenwart. so wrinsdienswert eine reidie und geliegene allgemeine Bildung des Predigers ist, ersi sein Erfillt- und Durhddrungensein von dem Ver- trauen auf einen lebendigen Gott und von der Liebe zu-den Mensdien. von der Begeisterung fir den Reichtum und die Grbsse der eigenen Religion. fiir Vergangenheit und Zu- kunit der eigenen religibsen Gemeinsdiaft schaffen am Ende dodh lie herzwarme Atmosphare, die jeden, der soldien Pre- diger hbrt und sieht. ergreifen muss. Dabei wird der ge- reifte Prediger sidi nidic einbilden, dass seine Gemeinde, durdi sein Wort innerlihd gewandelt, des Gotteshaus ver- lasst. Aber er wird. soil er nicht erlahmen, nidit den Glau- ben aurgeben, dass hie und da ein Wort wie ein Samenkorn auf fruhdtbaren Boden f llt, Wurzel sdilligt und einstmals Frdit trtigt. Als guter Padagoge, der er sein muss, wenn er aii Menschen erziehlidi wirken will, wird er den Glauben an das Gute. das in jedem sdilummert und gewedtl werden kann. trolz aller Enitausdiungen zum Ansporn immer er- neiier religidser Belehrung. Erbauung und Erziehung sich Serilen lassen. SD;ese Betraditung ist als Dankund Huldigung an den Pieiliher gelndit. tier wie wenige hunter den lebenden Rab- Iiaii-ri die Kunst der Predigt besitzt: Caesar Seligmann. Ein Schiiler des grossen Meisters Manuel Joel, hat er des- sen philosophische Gedankentiefe 'und Klarheit sich zum Vorbild genommen. Durch emsigen Fleiss, durch ungew6ihn- liche Intelligenz und ein ncidenswertes Gedchdtnis hat er sich ein tiefes und ausgebreitetes Wissen auf allen Ge- bieten jiidischer and allgemeiner Bildung zu eigen gemacht. Wie er dies Wissen nun in der Predigt verwertet und verarbeitet. das stempelt ihn zum Kiinstler. Man muss ihn an Sabbaten, zumal an Feiertagen predigen h6ren, um ru erfalren. weldi starke. im Grunde dodi geheimnisvolle Wirkung von seinen Predigten ausgebt. Ob er von Israels grosser Sendung redet, ob er von dem Problem der Wil- lensfreiheit, ob er liber die sittlich-religi6sen Schiden un- serer Zeil oder fiber die messianisdie Hoffnung spricht, immer weiss er den Hbrer von Anfang an in den Bann seines Wortes zu schlagen und his zum Ende zu fesseln. inmer wider iberrascht und berausdit er durdi die sou- verdne Beherrsdcung der Spradie und durdi einen ddite- risdien Reilitu n von Bildern und Gleichnissen. Immer spiirt man auils einen Worten den weltaufgesdilossenen, klugen und besoitnenen Mann. Was aber unzfihlige Male eine ganze Gemeinde in gewaltigem Scdw-une mitreisst, das ist die glihende Begeisterung eines gotterfiillten jiidischen Her- tens und die alles verstehende Giite einer glaubigen Per- sonlidikeit. Er nennt sidh gerne einen Optimisten. Er ist es. Es ii ias tapfere. zuversidctlida-rrohe ..Und dennohd". das ihn durch die Jahre angestrengtester Arheit hindurdi wanrlungl-rihig und jung erhalten hat. Wenn er, der treff- liiie Prtlagoge. im heitern Marcdenton vor KRndern predigl, daun lut man einen k6stlidien Blick in sein eigenes kindlicd gebliebene- Herz. Mage an dem allverebrten Meister sidc das Prophetenwort bis ins hbcdate Alter bewahrheiten: .,Knabei e.niuden und ermatten. Jninglinge straucheln. die aur Gott vertrauen. ge\innen immer neue Kraft. sie geben und ermniden nicht. sie eilen und ermatten nicht " Die Steull ng d(es kantors im neuzeitlichen Gottesdiensl o n b rk an tr S. Scleuermann Zu allen Zeiten bildete der religiise Gesang enmen maditvollen Bestandteil in der jiidiscden Gottesverehrung. Die Liederdiditungen in der Bibel wurden nicdt nur ge- lesen, sondern man kleidete sie in eine Melodie und um- gab sie oft mit dem Rhythmus des Tanzes Wie sanges- rreudji und sangeskundig das alte Israel war. ersehen wjr an der vielfadien Anwendung dieser ,,natiirlicden Aeusse- rung des mensdilicden Gefiihls". Man sang beim Wasser- schdpfen am Brunnen. der \NdAdter in der Nadit liess seine Liederweisen ertdnen. dem Acerrmann erlaiditerte das Lied seine miibevolle Arbeit, mil Gesang zog man in den Kampf, in Liedern feierten die Heimkehrenden den Sieg. Der Hochzeitsfeier gab das Lied seine frohen Akkorde, und mit seinen klagenden Klingen stand es an der Totenbahre. So offeabarte das alte Israel seinen Sinn and seine Liebe fir Musik und Gesang. die in allen Schattierungen wie ein Fluidum die ganze Gescidate Israels durdastrdmen. Zwar versdcwand diese Sangesfreudigkeil mit dem Falle des Tempels und des jiidischen Staates, Gesang und Tanz wurde von den Rabbinen verboten. ja der in Sura wirkende Schulvorsteher Ray lehrte: Das Ohr, das Gesang hbrt, soil ausgerissen werden. In der Praxis scdeint man jedodi die- sem strengen Verbot nidit immer Folge geleistet zu haben, denn wir h6ren zur Zeit der Gaonim w.ieder von Gesang im Gotteshaus und zum ersten Mal von Vorbetern, Cha- sanim, weldie die Gebete und die meist selbstverlassten Piutim vortrugen and damit der Gemeinde Befriedigung. Erhebung und Erbaung braditen. Viele der grossen mittel- alterlidien Gelebrten sdaiitzen den Gesang der Vorbeter sehr hodc. dodi feblten dem gottesdienstlichen Gesang audi nihdt die Feinde, und kein geringerer als Maimonides war es, der die Piutim nicdt nur ihrer dichferisdien Form wegen hassle, sondern weil sie gesunge.n wurden und da- her nacd seiner Auffassung der Andacht hindernd im Wege stehen und die Mensdien vom Wege zur moralisdien Voll- kommenheit ablenken wiirden. Natiirlidi legten die Vorbeter grossen Wert auf einen lieblicden, gut ins Ohr fallenden Vortrag, der als bei Gott angenehm betrachtet wurde und ..selbst die Engel rum Wettgesang" mit den irdisdien Siingern bewegte. Nidit wen.ige dieser Sanger zur Ehre Gottes warren sicd aucd des Wertes und der Wirkungen ihrer Leistung bewusst, wie wir aus einer Mitteilung des Immanuel Romi um das Jabr 1300 errabren. Dort riihmte sich ein Vorbeter mit folgenden Wor- ten: ,,Weun ich die grosse Keduscda, einen Jozer oder die Keroba singe, dann werden auch die Hartesten nmit fortge- rissen, wenn ich am Versahnungstage vorbete, die hMegilla an Parim lese, En Komocdo an den Wallfahrtsfeslen oder einen Psalm vortrage. dann ziltern die Gewaltigen olb mei- ner Stimme. und wenn ida die KlageLieder zu Gehbr bring. dann bleibt kein Auge triinenleer." Wir seen hieraus, dass sdion um diese Zeit nidit mehr a-uf das Gebet, sondern viel- mehr auf den Vortrag oder gar auf den Vortragenden das Hauptaugeamerk geridatet wurde. Die Vorbeter liessen ihrer Fantasie freien Lauf, und so entstand nadi und nahd das Virtuosentujn im Synagogengesang, dae zum Schaden des Gottesdienstes in vieleGeneinden verpifanzt wurde. Na- tiirlidi gab es audi Kanforen. die Talent und einen natiir- lichen Geschmack .besassen und besonders durdi ibre eigen- artigen Rezitative. das sogenannte ,,Sagen" ibre Znhbrer binrissen und zu religi ser Sammlung anregten. Aber im allgemeinen fehlte diesen Vertretern des gottesdienstlicden Gesanges das kunstlerisdie Bewniissse.in und mit diesem das kiinstlerische Gewissen. was jedodi wieder seinen Grund hate in den damaligen Zeitverhiltnissen und in der sdcwacien Teilnahme unserer Vorfahren an der Entwick- lung des Gesanges als Kunst. Geregelter Gesang und iussere Form wurden iiberhaupt nicdt gepfegt, da die Pllege der Mtusik sdion als das Zeidien einer gewissen Emanzipation betracdtet wurde und daher in Ghetto keine Statte finden konnte So verslehen wir, dass unser Gottes- dienst, trotz seiner sdibnen. reinen Gebete von Andersglbii- bigen verhhdint and gearing geschiitzt wurde Erst einem Salomon Sulzer war es vorbehalten, die un- rhythmisdien. regellosen, verschinrkelten Melodien in har- monische. musikalisdi wertvolle Gebilde unizugestalten und dabei den sdcdnen Fluss der reinen Melodie und das eigenartige. edit jiidiscde Gepriige zu bewabren. Er hat es verstanden. heilige Wiurde. fromme Andacht und feierlidae Still in das Gotteshaus zu verpfanzen. insbesondere durch Verwertung und Verwendung all des Traditionellen, was den Gemeinden s-it undenklaren Zeiten -dichtzbar und truer war .und ein unentbehrlicder Bestandteil des Gottesdienstes geworden war. Den lirsprung dieser sogenannten traditio- nellen jdidisdien Melodien hat die Forscdung bis jetzt aller- dings nodi nidct entdedit. da ihr die historisdien Ueber- lieferungen oder sdiriftlidie Au.fzeicdnungen Fehlen, die als sidiere, tatsidilidie Grundlage zu weiteren klirenden For- diungen iiber Tonart, Charakter und Tonfolge dieneri k6nn- ten. Aus der biblisdien Zeit findet sidc keine Spur von jtidisdien Melodien. Philo und Flavius Josephiis erwahnen in ihren Sdcrifien nur, dass Solo und Chor sidi in die Ge- slnge teilten, aber iiber Inhalt und Art derselben geben audi sie keinen A'ufsdhluss. Ebensowenig ist es uns m6glici. aus den Neginos der Thoravorlesung, dem sogen. Trop das Wesen der synagogalen Gesange zu entziffern. Wohl stam- men aus dem arabisch-jiidiscden Bildungskreis einige mu- siktheoretisdien Traktate in hebriisdier Spradie. dodh be- zieben sie sidi fast aussdaliesslidi auf die weltlidae Musik. Nur der in Mantua lebende Salomone Rossi madite den Ver- such. die Musik seiner Zeit auch der Synagoge dienstbar zu inaden. Wir konnen daher mit unserer Untersudiung erst dd fortfabren. wo wir festen Boden hunter den Fissen spii- ren, d. h. wo uns auf Grund von Dokumenten die Ergriin- dung des Wesens unserer synagogalen Melodien miiglich ist. Hierbei finden wir zwei Arten von Gesingen: den polnischen, Chasonu. genannt, der verschiedene ,,Stei- ger", wie Mogen owaus-Steiger, Ahawoh rabbo-Steiger und andere geschaffen hat, und den aschkenasischen Ge- sang, welcher die Melodien fUr Gebete mit einer frBhLiche- ren Stimmung lieferte, die man Njgunim misinal oder me'injonoh .nenni. Als speziell jildisch muss vor allem ande- ren der sogenannte Ahavo rabbo-Steiger angesehen werden, da er nicht in den Melodien bezw. Skalen anderer Vdlker vorkoimmt und viele Komponisten, wie Rubinstein, Gold- mark u. a. sich dieser Skala bedienten, wena sie jiidische Klangfarbe erzielen wollten. Es steht jedoch ausser Zwei- fel, dass der steigerrumssige Gesang im Laufe der Zeit mannigfacfe Veriinderungen erlitten hat und heutzutage keine reine Stilform uiehr darstellt. Denn jede musika- lische Form ist Form der Kultur ihrer Zeit, und je nadi der Art der produktiven Krifle des Zeitalters erhalten diese Formen ihr Geprdge. Die franzbsische Revolution brachle auch in die musikalischen Formen eine neue Gestaltung, die sich in den Werken von Mozart, Beet- hoven und Schubert zu erkennen gibt. Es ist ganz natirlidi, dass auch der Kantor sich diesen Einwirkungen nicht ent- ziehen konnte, und dass er je nach seiner persinlichen Ein- stellung in kiinstlerisdier Vollendung neugestaltend das vermittelte, was seine Gemeinde mit den gleichen Worlen zu demselben Gotte in andditciger Slimmung betete. Lm neuzeitlidien Gottesdienst muss er es also verstehen, seinem Gesang jenen Ausdruck zu verleihen, der den noch so be- kannien und so oft gesprodhenen Gebeten simmer wieder neue Bedeutung gibt. Wenn er nidit selbst im tiefinner- sten Herzen mitfhilt, was er betet, wean ibm die kiinstle- iische Ekstase fehlt, wird er nie imstande sein, seine Ge- meinde zur Andacht zu erheben. Wie in friiheren Zeiten muss er heute noch fhhig sein, durch seinen Vortrag Freude, Sdunerz, Hoffnung und Sehnsucht zu erwecken und Herz und Seele hbher zu stimmen. Er muss mit einem Worte als kiinstlerische Persintichkeit ganz selbstverstiindlidi religids sein. Zur Erreichung dieses hohen Zieles bedarf es jedodi wicdtiger Voraussetzungen. Vom modernen Kantor muss natUirlidie Begabung, Sciinheit der Stimme, musikalisdies Empfinden und Kenntnis des traditionellen Chasonus unbe- dingt verlangt werden. Durdc sadigemisse Aushildung muss die Scblnheit der Stimme gefbrdert und deren ver- ndinfiger Gebraucd geiibt werden, sodass bei reiner und verstiadljdier Aussprache des Textes der Einklang zwischen Wort und Ton hergestellt wird. Mit dem hebraischen Wis- sen muss eine allgemeine welllidie Bildung verbunden sein. die es imni erm6glidit, die diditerisdie Idee eines Gebetes an der Wurzel zu erfassen und sie musikalisch zu inter- pretieren. Diese Uebertragung der Diditung in eine lyiisdhe Erlebnis-Spbdre ist .umso widitiger, well viele unserer Glau- bensgenossen die Gebetsprache leider nicht mehr verstehen. ja viele sogar nihdt einmal in der Lage sind. dem 'lixte .zu folgen. Hier mus, der Ehrgeiz des Kantors darin bestehen. das Gebet und die Musik auf einen migliihst reinen Zu- sammenklang zu bringen und dadurch das Unverstandene .erstdjidlidi und den Sinn des Gebetes fuhlbar zu machen. Nur so kann der eigentlidie Zweck des Vortrages, Andadit und Erbauung beim Zuhbrer zu wecken. erreidit werden. Weldhen unbescireiblidien Zauber muss z. B. die Melo- ilie de! Kol nidre auf jedes jiidische Gemut ausuben. das an diesem Abend die Beruhrung flitl mit der Well des Rei- nen und einen leisen Hauch des Gottlichen versptirt Der I'ext bleibt fast unbeacdtet, die Melodie und der ergrej- fende Vortrag sind es, die den HSrer bezaubern und in ihm die tiefslen und sehnsichtigsten religiisen Geffible aus- losen. Ein nichtjiidischer Dichter neant das Kol nidre ..die trauiigste und zugleidi erhabenste Melodie, die gesuugene Mldrtyrer-Gesdcichte eines ungliidklidien Volkes." Ja, in uunseren hebriiischen synagogalen Gesiingen pul- siert jiidischer Geist und judisdies Empfinden, wodurdc sie vermBgen, auf Geist und Geftihl veredeind, erhebend und trbstend zu wirken. Ganz Josgelist von 'ihrer religidsen Be- deutung stellen sie ein Stick jiidisches Seelenleben dar, in ihnen lacht und weint die jiidische Lndividualiltt, sie er- zahlen von Kimpfen und Leiden langer Jahrhunderte und versetzen uns mit einem Schlage in ferne, fremde Welten. Am Kantor und an seinen kiinstlerischen Qualititen liegt es, durdc seinen Gesang die Jugend zu begeistern, die In- differenten nachdenklidi zu stimmen 'und die ganz Ent- fremdeten ihrem Heimatboden wieder zuzuftihren. Dem Vorbeter muss seine Kunst heilig sein, er muss durchdrun- gen sein von dem Ernst seines Amtes und muss seine Be- friedigung und sein Glicd darin suchen und finden, andere begliicken zn k6nnen. Dies kann er trotz hochgespannter Yorderungen an sein kiinstlerisches AusdrucksvermSgen uihit durch selbstindige konzertmissige Vortragswirkungen erreichen, sondern bei Ausschaltung aller veriusserlicdenden Darstellungsmittel durdc riickhaltlose innerste Gefiihisoffen- barung. Nur so wird er dazu beitragen, dem Synagogenge- sang und der jiidischen Gottesverehrung ihre alte Geltung wieder zu verschaffen. Dann ward ibm auch der Erfolg sicher sein. seine Hirer fiber das blosse Geniessen hinaus- zaheben zu religibsem Erleben und Schaffen. Als Abirurint ('l.79) Die Engel und die Fronunen Von Rabbiner Dr. Leo Baeck (Berlin) Am Anfang des Midraschs zum Buche Leviticus, sowohl im Rabba, wie in den beiden Tanchumas, vergl. aucd Rabba zu Gen. 28. 12 und zu Num. 13, 1 ist uns eine Predigt des Tandinc bar Chanilai. aus dem Beginn des ineiten Jahrhauderts, uberliefert. In der Art, wie sie be- sonders die Sdiule von Tiberias aiisgebildet hatte, geht die Predigt von /wei Bibelsatzen. als Texten. au-!. die fur einander die Erliauterung bieten swollen, von dem Salze Leiiticus 1. I ..Der Ewige rief den Moses und sprach zu ibm vom Stiftszelt aus" und dem Psalmsatz 103, 20 ,,Preiset den Ewigen, ihr seine Boten, Helden an Kraft, die ihr sein Wort but. ru hbren auf die Stimme seines Wortes." Der Inhalt der Predigt mit seinem deutlidien Gedanken- gange kann -in kurzem dargelegt werden: x- Wer sind diese Boten, diese Helden, die in unserem Psalmsatze zum Lobe Gottes aufgerufen werden? Die Gei- ster der oberen NWelt .konnen hier, nicht gemeint sein. Von ihnen spricht der folgende Psalmsatz: ,,Preiset den Ewigen, a 11 e seine Heere, ihr seine Diener, die ihr seinen Willen tut." Fir sie ist das Attribut ,,alle" kennzeidinend; denn sie verharren insgesamt in dem stetigen, gleichen Gehor- sam gegen den gottlichen Willen, keiner ist vom andern darin unterschieden. Ihr Wesen, das des einen wie des an- deren, ist es so. Den Menschen auf Erden kommt dieses Merkmal ,,alle" nicht zu; nicht ihr Wesen, sondern Wille und Entsdceidung jedes Einzelnen ist es, das Wort Gottes zu tun, und zu ihnen spricht daher Gott und sie h6ren Gott im eigentlichen Sinn, ihnen erst gilt Gottes Gebot. Sie sind es, von denen unser Psalm es sagt: ,,hr seine Boten, Hel- den an Kraft, die ihr sein Wort tut, zu horen auf die 'Stimme seines Wortes." Daher b"f in unseren Rabba-Ausgaben ist in .,- zu verbessern sind die Boten Gottes, die ,,Engel", von deneu unser Psalm spridrt, die Propheten. So manches Bibelwort beweist es, dass die Propheten als die Boten Gottes be- zeichnet werden (Num. 20, 16; Richter 2, t; Haggai 1, 13; II Chr. 36,-16.); ein Wort Jochanans, des Schulhauptes, auf das unser Prediger sich beruft, sagt, dass sie wegen ihres Berufes, ihrer Sendung so heissen. Und ,,die Helden an Kraft, die sein Wort tun" sind die Geredten. Sie sind in- dertat die Starken; denn sie erfiillen gegen den Vorteil und unter Opfern das Gebot Gottes, durdi sittliche Ent- scheidung und Kraft iiben sie das Gute. Sie stehen da- daurd h6her als die ,,Boten des Dienstes", diese Wesen der h6heren Welt. Unser Satz kann darum dem Volke Israel gelten, das zun Sinai hingetreten war, das zuerst sagte: ,,wir wollen tun" und danach: ,,wir wollen htren", so wie es hier geriihmt list: ,,die sein Wort tun, um zu h6ren auf die Stimme seines Wortes." Und vor allem gilt er durdc seinen Sdiluss dem Moses; er war berufen und &iefihigt, ,,die Stimme seines Wortes zu horen". Der Satz, ,,Der Ewige rief Moses und sprach zu ihm vom Stiftszelt aus" erhalt so seinen ganzen Sinn erst durch unseren Psalmsatz. Es scheint zuniichst, als diente diese Predigt einem, viel- leicht geistreichen, exegetischen Spiel. Aber man wiirde sie missverstehen iund verkennen, wollte man das oder nur das in ihr finden. Aus ihr spridct in Wir]lihdkeit der Ernst eines Kampfes um die religiise Eigenart des Judentums. Das Thema unserer Predigt ist durdi die Frage gegeben, wer hiher stehe, der Fromme oder der ,,Engel", der Sphi- rengeist. Es ist interessant, dass diese Frage fiber unsere Predigt hinaus ihren gesdiichtlidien Weg hat; sie hat das ganze Mittelalter besdchftigt, sowohl im Islam, wo sie eine Streitfrage zwischen Asdcariten und Mutasiliten war, als. auch im Judentum in seiner philosophisdien wie seiner my- stischen Richtung; mit Bezug auf sie polemisiert z. B. Abraham ibn Esra gegen Saadja. Aber hier in unserer Pre- digt hat sie ihren besonderen Platz. Um sie und damit un- sere Predigt zu verstehen, ist es notwendig, sidc das ge- danklidle Gebiet au vergegenwirtigen, aus dem sie hervor- gekomnen ist. Die stirkste Madct in der zu Ende gehenden antiken Religion war die modernisierte Astralreligion. Im babylo- nisdcen Kulturkreise war sie herrsdiend gewesen, sie war dann.: vor allem durch Posidonius, mit der alten grie- chisdien und rTimischen Mythologie verwoben 'nd zur Re- ligion des imperium romanum gemacit worden. Was an ihr die Geister anzog, war, dass sich in ihr eine Vereinigung von Religion und mathematischer Astronomie, von Glaube und transoendenter Musik darzubieten schien. Die alten Gotter waren nun zu beseelten kosmischen Maichten, zu Astralgeistern,. zu Wesen der Sphirenharmonie geworden; ihre Wirklichkeit, ihre Bedeutung und ihre Macht schienen wissenschaftlich dargetan zu sein. Im Judentum wollte. in Aehnliches seinen Raum gewinnen; bald sollte hier den ,,Gittern der V6lker", als solchen Gestirnigttern, eine Rea- litdit unter dem eineh Gotte gewiihrt sein, bald sollten sie die ,,Engel" sein, yon denen die Bibel sprach. In dem apo- kryphisdien wie dem niidraschisdien Sdcrifttum ist es deut- licd erkennbar, wie die Versuchung jener astronomischen Religion in diesen beiden Formen nahe herantrat. Die Ge- fahr, die dem Charakter des Judentums darin drohte, kann nidit untersdhitzt werden. Die Einheit Gottes und die Un- mittelbarkeit des Menschen zu Gott waren in Frage ge- stellt; denn diese ,,Gbtter der V6lker", die der eine and andere so zugestehen woldte, waren doch G6tter neben- Gott, and diese neuen ,,Engel" waren doch Mittelwesen zwischen Gott und dem Menschen. Von um so grosserer Bedeutung ist es, dass diese Ge- fahr klar erkannt wurde, und dass sich der unbeirrte Wider- stand erhob. Schon Jochanan hatte gegen das Lehrhaupt von Sepphoris, Chanina bar Chama den Gnundsatz vertre- ten, der dann massgebend wurde, dass Israel nur Gott, aber keinem durch Gestirne bewirkten Schicksal untertan sei. Der entscheidende Gedanke wird dann, in der Spradce und dem Stil der Zeit, durdc unseren Prediger Vollzogen. Er nimmt den Gestirngeistern die .religiise Wiirde des Platzes zwischen Gott und dem Menschen dadurch, dass er den frommen Menschen iiber sie, also in wesentlichere Niihe zu Gott stellt. Die religiise Bedeutung von Mittelwesen zwischen Gott und dem Menschen wird ihnen dadurch ent- zogen, dass ihrer Kraft geringere Geltung zugesprochen wird als der Kraft menschlidher Entscheidung zum Guten. Sie haben nmr nodc ihren Platz im Kosmos, aber nidit mehr in der Beziehung des Mensdhen zu Gott. Der Idee von der Einheit Gottes and von der Unmittelbarkeit des Menschen zu Gott ist damit ;ihre Bestimmtheit wiedergegeben. Das ist das deutliche Thema dieser Predigt des Tanchum bar Chanilai. Das Wissen um das eigentlich Religiose des Judentums spridit aus ihr. In der Erfiillung des Gebotes wird eine Erhabenheit gefunden, die h6her ist als die der beseelten Sternenwelt. Oder mit anderen Worten: das mo- ralische Gesetz in uns ist hier mehr noch als der gestirnte Himmel iiber uns. An Caesar Seligmann Von Rabbiner Dr. Max Freudenthal (Nfirnberg) Niirnberg, zum 14. December 1930. Lieber Freund! Dass Du nunmehr die 70 erreicht hast, ist kaum glaublidc fiir den, der Deine geistige Frische iand k6rperliche Ausdauer kennt. Fir mic ist diese frohe Tat- sache erst recht verwunderlich, wenn ich mir vergegenwiir- tigen soil, dass es nun schon fast 4Y2 Jahrzehnte her sind, seitdem idh am Seminar zu Breslau Dir zum ersten Mal vor Augen trat. Diese Stunde lebt noch so frisch in meinem Gedicitnis, als ob es western gewesen ware. Von ihr aus zieht sichdie Strecke unserer engen Verbundenheit bis heute b hin and da sie nun schon so lange wiihrt, so muss ich wirk- lidi an Deine 70 glauberi. Wenn idh diese Strecke von unse- rer Lehrzeit damals Du standest schon am Ende, ich am Anfang derselben bis heute iiberschaue, so lodct es, aus Deiner gesamten inneren 'und ausseren Lebensentwicklung, die anlisslidc Deines Geburtstages Gegenstand verscdieden- artiger Betraditungen sein wird, dasjfenige Moment heraus- zuheben and in seiner Entfaltung zu betraditen, das uns in jener Stunde und an jener Stitte zuerst zusammenfiihrte und das von dort aus aufs starkste beeinflusst wurde, nim- ...cld die_Art .ind_ Weise 'unserer wissensdcaftlicd-theologi- schen Strebungen. Das Breslaner Seminar fiihrte damals wie noch heute seine Jiinger in alle Gebiete der jiidischen Wissenschaft ein. SDas Interesse der Hirer war nattirlidc nidct allen diesen Fichern in gleiheam Masse zugewandi. Je nach Veranlagung und Begabung, aber audi je nach dem Stand der Bildung und Erziehung, den der Jiingling von Hause aus besass und bei seinem.Eintritt in das Seminar aufwies, war die Freude wie auch der Fleiss ungleichartig auf die einzelnen Zweige verteilt. Ebenso ungleidcartig wirkten die Persinlichkeiten der verschiedenen Seminardozenten auf uns ein. Fir Dich wie audi fiir midh stand im Mittelpunkt des Lehrerkolle- giums und infolgedessen audc des wissensdcaftlichen Inter- esses Heinrich Graetz, ider noch immer uniibertrof- fene Historiker des jiidischen Volkes. Wir sind ihm fiir alle Zeit von Herzen dafiir dankldar geblieben, dass wir uns seine Sditler und mehr noch im haufigen persinlichen ver- trauten Verkehr auch seine jungen Freunde nennen durften. Anlsslich seines 100. Geburtstages im Jahre 1917 haben wir seine Pers6inlichkei.t und seine Leistungen in Aufsitzen um- rissen und audA Du hast in dem Deinen in unserer liberalen Zeitschrift darauf hingewiesen, ,,wie gross and von welch fruchtbarer Anregung Graetz als Gelehrter und als Lehrer war, wie er es verstand den wissensdaaftlichen Forschungs- trieb in seinen Hirern zu wecken und sie mit seinem im- pulsiven Temperament zu wissenschaftlichen Arbeiten an- zutreiben. Vielen seiner Schdiler, so fiigtest Dii hinzu, war er ein Freund, und wem er einmal Freund geworden war, der konnte seiner sich nie verleugnenden, stets bereiten Freunrdschaft sicher sein." Diese Freundschaft ha!ben auch wir erfahren und verdanken dem Meister zugleich den Sinn fiir das Historische and die Freude an geschichtlidaen Dar- legungen. Die ungehinderte Freiheit geistiger Entwicklung, welche das Seminar seinen H6rern gestattete, schuf freilich von friih auf eine kritische, Ensiellung zu den Lehrern wie zu ihren Lehren. Zu dem Grundsatz ,,in verba magistri jurare" haben wir uns niemals bekannt, und als Du die ,,Gesdichte dei jiidisdcen Reformbewegung" schr.iebst, hast Du Dich nicht gescheut von diesem hochverehrten Lehrer S und Forsdcer zu erkliren, dass der 11. Band seiner grossen jiidischen Geschichte, dieses noch immer unbestrittenen Stan- dardwerkes, einseitig parteimlissig' beeinflusst war, cdass die Bilder einer Reihe von fiihrenden Pers6nlidckeiten der Neu- zeit verzerrt und entstellt seen. Dies Urteil ist zutreffend, and wer Graetz so genau kannte wie wir, weiss, wieviel Menschliches dabei dem grossen Historiker mit unterlaufen ist. Im iibrigen hat er selber sich ebenso wenig gescheut historische Urteile, die sich spiter als unwahr erwiesen, abzuaindern and zuriickzunehmen. Diese Offenheit aber ver- bunden mit Sachlichkeit und Objektivitiit zeidinet in er- freulicher Weise Deine wissenschaftliche Darstellung idieser ganzen Periode atus. Sie gibt in ruhiger und auch dem Geg- ner gerecht werdender Abwlgung ein Bild der verschieden-, artigen Persinlicdkeiten und Anschauungen, welche die.neu- zeitliche Entwicklung in alien jiidisdcen Lagern hervorge- bradit hat, and fiihrt die Geschichte -der Reformbewegung von der Zeit der ersten Aufklirung bis in 'unsere Tage hin-' ein. Dieses Dein Werk wird immer seinen guten Platz hunter den Darstellungen jtidischer Spezialgesdcichte haben. Fast noch starker als das Seminar wirkte auf uns das Leben ausserhalb desselben, die innigen freundschaftlichen Beziehungen innerhalb und ausserhalb unseres theologi- schen Kreises, der rege Verkehr in hodcstehenden jiidisdcen Families, die vielen Anregungen, die wir aus der lebhaf- ten geistigen und kiinstlerischen Bewegtheit der schlesisdcen Hauptsta.dt empfingen, vor allem aber der Umgang mit dem Manne. der durch seine Pers5nlichkeit ein iiberragen- der Vertreter dieser Gesamtkultur war, Manu el J o I. - Wer auch immer das Gltick hatte, ihm niiher treten zu diir- fell, mnterlag nicht bloss gleidc den Fernerstehenden seinem Zauber, sondern fand in ihm zugleidc ein Vorbild wissen- schaftlicher Strebung iund praktischer Haltung, das ihm den Weg fir die eigene Zukunft wies. Von seinem Einfluss auf Dich hast Du selber gesprochen, als wir aniiisslich seines 100. Gehurtstages 1926 sein Andenken mit Darstellungen seines Lebens und seiner Religionsauffassung ehrten. Du schniebst zum Schlusse: ,,Liebe und Verehrung haben mir die Feder gefiihrt. Idi schAtze mich gliicklich, dem Manne, der mich in meinen Werdejahren seiner Freundschaft ge- wiirdigt, den idh wie einen Vater geliebt und dem ich ein grosses Stiick meiner geistigen Entwicklung zu verdanken habe, ein Denkimal dankbarer Erinnerung haben widmen zu kinnen." Der Einfluss, der von diesem allverehrten Manne auf seine Jiinger ausging, bezog sich vor allem auf die Vereinigung von Wissensdcaft und Praxis, die er selber in so wrunderbarer Harmonie besass. Seine Gelehrsamkeit umfasste Philosophie und Theologie in allen Breiten and Tiefen. Aber sie trug keine Spur von Weltfremdheit; im Gegenteil, seine grossartige Schriftsteller- und Redekunst bestand in der Verschmelzung seiner wissenschaftlichen Ar- beit mit den Bediirfnissen des Tages. Das offenbarte sich so- wohl in seinen tiefsdhiirfenden Abhandlungen.wie audi in seinen formvollendeten Predigten. die stets weltanschau- liche Fragen behandelten oder beriihrten und scdon aus die- sem Grunde iunimer in die Tiefe gehen und aus der Tiefe schipfen mussten, aus demselben Grunde aber sich vor allem an die Gebildeten hunter seinen Horern ridcteten und .nie- mals mit billigen Phrasen an die Gefiihle der grossen Masse riihrten. Dasselbe Bild zeigen Deine Abhandlungen und Pre- digten. Die Sprache Joels und die Deinige sind freilich ganz verschiedener Art. Blinded Nachahmung ist eben kein Zei- chen echter Jiingerschaft. Jofls Sprache war ganz sdclicht, einfach, verstandesgemlss; die Deinige ist poetisch, ge- schmickt, gemiitvoll. Aber das Prinzip ist das gleiche: sich mit GrUindlichkeit und wissenschaftlidcer Vertiefung .in einer fiir gebildete Kreise beredcneten Sprache Uiber die bedeut- samen kulturellen Erscheinungen der Zeit im Verhiiltnis zu Religion und Judentum auseinanderzusetzen. Ein ganz be- sonders beredtes Zeugnis hierfiir sind die 5 Vortrage iiber ,,Judentumn and moderne Weltanschauung", die Du 1915 ge- halten und herausgegeben hast. Sie liegen ganz in der Linie der Joelsdcen Arbeitsweise. Wie Joel sich mit den philo- sophischen Ideen besdciiftigte, die .s ei ne Zeit bewegten, so hast D u darin die Probleme unserer Tage, die moderne Naturwissenschaft, den Pantheismus, die Lehren von Scho- penhauer und Nietzsche, sowie die ethische Kulturbewegung in tiefgehender und doch anziehender und verstindlicher Besprechung vom jidisdc-religiisen Standpunkt aus er- irtert. Das Biichlein wird immer.mit zum wissenschaftlidcen Riistzeug der jiidischen Religionsphilosophie gehuiren. Auch Deine Predigten tragen iihnlichen Charakter, und wenn die Predigten Joels zu der kleinen Zahl religi6ser Reden ge- hiren, die, auch, wenn die Persinlichkeit des Redners nicht mehr lebendig dahintersteht, ihre Wirkung auf den Leser nidit verlieren, so darf dieser Vorzug in gleicher Weise einer Reihe Deiner Predigten zugesprochen werden, die Du weiteren Kreisen zuglinglich gemacht hast. Was Dich aber in wdssensdcaftlidier Hinsicht ganz besonders stark jederzeit bewegte, das war das Sehuien nadi einer wissen- schaftlichen Begriindung u n s e r er religibsen Anschauing, niimlidc des religi6sen Liberalismus. Dieser Wunsch ist uns noch nicht in ErfUillung gegangen, aber Du hast auf die- sem Gebiete wenigstens von neuem die Initiative durch die Begriindung der ,,Zeitsdhrift fiir das liberal Judentum" ergriffen. Uns er liberals Judentum ist ein anderes als das unserer beiden Meister Graetz .und Jol. -Graetz war zwar ganz antiorthodox gesinnt, aber, wie ja zur Geniige aus seinem Geschichtswerk hervorgeht, ein ebensoldcer Geg- ner der Reform. Er lebte in schlicter religiiser Weise, hielt die iiblidcen religibsen Foranen, ohne sich viel damit zu beschweren, und hatte an der Fortentwicklung der reli- gi6sen Praxis kein besonderes Interesse, da seine wirklichen Interessen v6llig den historischen Fichern zugewandt wa- ren. Joels Anschauung war gleichfalls weit von jeder Ortho- doxie entfernt; wenn er sich dazu iusserte, geschah es mit behaglichem und ladielndem Spott. Aber fiir den radikalen Liberalismus seiner Zeit und besonders fiir den seines Aniti- poden Abraham Geiger war audi er nicht zu haben. Bei der schon erwihnten Gelegenheit seines 100. Geburts- tages haben wir beide, Du und idc, ganz unabhangig von- einander, aber in gleicher Erkenntnis dieser harmonischen PersSnlidikeit darauf hingewiesen, wie seine liberalen An- sdiaunngen wissensdiaftlich wohl aus der historischen Ent- Als Ein]jhrig-Freiwilliger (1887) Skdclung des Judentums herausgewachsen waren, praktisch aber in eben dieser Harmonie ihre Grenzen fanden, die er als Mensch in sidi trug und -die er auch in der Ausiibung ,eines Amtes immer zu wahren suchte und wisste. Dem religiisen Sturm und Drang seiner Zeit stellte er als seine Losung entgegen: ,,die Vergangenheit fortdilden, nicit fort- sdiaffen". Damit hat aber aud er wie Geiger die Weiter- entwicklung des Liberalismus auf den Weg der W issen- s c I a f t gewiesen, auf die Notwendigkeit, den wissenschaft- lidhen Nachdeis der MSglidhkeit and der Bereditigung einer Fortbildung der Vergangenheit zu erbringen. In unserer ,.Zeitschrift fiir das liberal Judentum" sollte sowohl die Popularisierung der jiidisc-liberalen Religionsauffassung als audh ihre wissensdcaftliche Begriindung im einzelnen ein en Platz finden und eine ganze Reihe von Aufsatzen, die sie bradite, hat in der Tat beiden Absichten gedient. Du sellbst hast, obwohl Du in der p raktischen Durchfiih- rung des Liberalismus mehr auf der Seite .des energischen Abraham Geiger als des bediihtigen Manuel Joel stehst, wissenschaftlich DiAc doch grundsitzlich stets im Sinae Joils ausgesprodcen. Schon in der Einfiihrung zu aun- serer Zeitschrift hast Du erklirt: ,,Wir wollen Judentum, keiu selbstgeschaffenes subjektives Gebilde Wehe der Religion, die aius ihrer Muttererde Geschiicte sidc los- reisst und an Stelle des positive Glaubens eine Fiille sub- jektiver Meinungen setztl Wehe der Religion, die das ge- sdichttlich Gewordene und sich Bewahrende mutwillig zer- stirt"! Dass die Zeitsdirift in ihrer Entwicklung dann doch starker nach der praktischen als nach der wissensadaftlicen Seite sidc neigte, lag an den ausseren zwingenden Ver- hiltnissen. Zuerst forderlei die ..Richtlinien". deren Ent- wurf ion Dir aisging, gegenuber den heftigen Angrifien von.nidtliberaler Seite. ja sogar audi von scheinliberaler Seite ihre Verteidigung. Dann versdhob der Weltkrieg die religi6sen Interessen auf andere mit ihm zusammenhin- gende Gebiete, und endlich gabot die immer starker sich ausbreitende Bewegung des Zionismus Stellungnahme nnd neue Aspekte von liberalen Gesichtspunkten aus. Unter allen diesen Zuriickdringungen hat die wissensdcafiliche Bearbeitung der liberalen Fragen geitten aund leidet nohd immer. Wir iniissen uns damit abfinden, dass die kommen- den Gesdiledter diese Aufgabe zu 1isen haben werden; wir d ii r f e n uns damit abfinden, da nach dem bekannten Spruche der Viter es wohl dem Einzelnen ziemt ein Werk zu beginnen, ja sogar ihm, nicht das Recht zusteht sich ihm zu entziehen, aber nicht die Pfliht obliegt es zu vollenden. Fiir Didi darf es noch dazu ein begliickender Gedanke sein, dass Deine Lebensarbeit in sich doch ein Ganzes bildet, weil sie einem einheitlidcen grossen Ideal gedient hat. Dieses begliickende Gefiihl darf Dich an Deinem 70. Ge- burtstag ganz erfiillen und ihn aus Dir selber heraus zu einem Ehrentage nachen. Ich wiinsche, von ganzem Freun- desherzen, dass alles, was ihn froh erfiillt, noch recht lange in Dir lebendig bleiben und unter Gottes Beistand audi nod recht lange sich schopferisch auswirken mbge. Dein Dr. Max Freudenthal.. Drei Sabbathgebete Von Rabbiner Dr. Bruno Italiener (Hamburg) I. Himmlisdcer Vater! Aus der Unruhe des Lebens sind wir hierher gekommen in die Stille *dieser Statte. Fiir eine kurze Weile haben wir die Arbeit aus .der Hand gelegi. Der Alltag fiilt vo-n uns ab. Es wird Sabbath urm uns. es wird Sabbath in uns. Hilf uns, o Gott, dass wir Iden Frieden, dass wir die Weihe dieser St jiine festlialten: hilf uns, dass wir nicht versinken im i e.rkiag. sondern empor blidkend ,u Dir finden in aller Unruhe die Ruhe, in all dem Zer-treuenIlen die Sammlung, in all dem Alltaglidcen die Heiligung. A men' II. Himmlisdier Vater! Der Sabbath halt seinen Einzug. Emi Zeichen hast Du ihn genannt, ein Zeichen ist er auf unserem Lebenswege, ein Zeiden von Dir: dem Ewigen in der Welt des Verginglichen, dem Heiligen in all dem Niedrigen und Alltaglidcen. In einer rediten Sabbathstunde finden wir Dich, und da wir Dich finden, finden wir uns. Hilf uns, dass wir Dich a:ud heute finden. Lass uns nicht vergessen, dass audi wir Juden Zeichen sein sollen: Menschen, deren Taten draussen im Leben zeugen von der Arbeit ihrer Seele hier an dieser Stitte, Mensdien, die unablissig streben aus der Enge in die Weite, aus der Niedrigkeit zur H6he, aus dem Kampf zum Frieden. Amen! III. Als ein Bote yon Dir, o Gott, kommt der Sabbath von Wodce zu Woihe zu uns Menshden. Was uns .sonst da draussen bewegt: Arbeit, Kampf, Alltag fiir eine kurze \\eil-h fallt es von uns ab. Sabbathstille umfiingt uns. Ein I' i igt. ragt hinein in unser Leben. Y nT3 einen Bund mit dem Ewigen hast Du den Sabbath darum genannt: Er bindet uns vergiingliche Mensdaen an ein Dauerndes, ein Ewiges. Eine recate Sabbathstunde heiligt die Seele. Mbge sie auch quns heiligen. mTbre sie uns helfen, das Ahnen des Ewigen draussen im Alltag festuhbalten. in den fllditi- gen Wedisel der Tage ein Linvergdnglidies zn tragen und so unser ganzes Leben z211 injhen zu cvini'm Ililr 'Lr'-. einem Bunde mit dem E E,-.' Ame n e' ,Als der Tempelhau vollendet war" Von. Rabbiner Dr. Max Dienemann (Offenbach a. M.) Man denke nidit, wenn von alter jiidisdcer Predigt die Rede ist, an ,die uns heute geliufige Form. Die alte jiidisdie Predigt hat in -der Form keinerlei Aehnlichkeit mit der heutigen. Sie ist zuntidist nur und sie will audi nichts Anderes sein, Auslegung der heiligen Schrift, sehr oft dabei niAdt einmal Auslegung ,eines A bs c h nitte s, um seinen inneren Sinn, seinen Zusammenhang .darzulegen, son- dern Auslegung eines V e r s e s. Und auch dieser Bibelvers wird nidit nach seinem wirklichen, inneren, dem gewollten Sinn der ganzen Erziihlung, ,der Gesetzgebung gewertet, er Swird oft ohne Riicksicht auf den inneren Zusaminmenhang behandelt, als sei er ein fur sidi allein Stehendes, Selbstan- diges; man legt ihn mit souveriiner Freiheit aus, bezieht ihn auf Ereignisse, auf die er von Haus aus niemals ge- miinzt war, setzt ihn in Verbindung mit anderen Bibel- versen, mit denen er an -sid keinerlei Beziehung hat. Kurz, es ist nicht die niiadterne, sachlidhe Erklirung und Deutung, wie sie uns als die einzig m6gliche ersdieint, sie trtgt einen ausgesprochen phantastischen Zug an sich; und zu- gleiic ist ,sie von riihrender Naivittit. Zeit und Raum ver- sdiwinden, versdiwimmen in einander. Man trigt kein Be- denken, Pers6nldickeiten aus ddem Zeitalter der pentateuchi- schen Erziihlung zum Beweis ihrer Behauptungen einen Vers aus den Propheten oder den Ps'almen zitieren .zu lassen, man sdheut sich nidit, Gott selbst seine Werke durdc einen Bibelvers, gleichgiltig aus weldaem Teil, bekrdftigen zu lassen. Deutlidi merkt man, dass dem Prediger der Bibelvers n i c h t die Grundlage seiner Ausfiihrungen ist, sodass er aus ihm seine Gedanken ableiten und ent- wickeln wiirde, sondern .dass er die Gedanken, die er ent- wickeln will und die in ihm schon eine feste Form ge- wonnen haben, an den Bibelvers anlehnt; er ist ihm die willkommene Autorit t, mit der er seine Mahnung, Forde- rung, seinen Tadel oder sein Lob bekri.ftigt. Diese alte Predigt ist audc weit von dem Intellektualis- muis entfernt, der in der moderneh Predigt .selbst da noch durchisdimmert, wo sie liingst iiber den Rationalismus ihrer neuzeitlirden Anfinge hinausgewachsen und ins Irrationale gewandelt ist, wo sie im wesentlidaen Stimmung und Ge- fiihl erzenugen und eine Seelenhaltung begriinden will. Der Intellektualismus der alten Predigt ist da, wo er vorhan- den ist, von einer ganz anderen Art, er zeigt sich in einem gewissen iiberrasdienden Witz, denn man scheut sidi niiht im Geringsten, eine, oft komisdce, Situation zu erfinden und aus ihr dann die Gedanken entspringen zu lassen, die man vortragen will, der nadifolgend wiedergegebene Midrasdc ist.auf einem soldien Einfall aufgebaut, er zeigt sich in der Art, wie man scheinbar auseinanderliegende Elemente mit einander verbindet und zu einander in Beziehung setzt, in der Art, in der man das Phantastisdce als scheinbar ganz selbstverstindlidi in einer natiirlichen Logik ohne jedes Be- denken .darstellt und dabei voraussetzt, dass aud der Hirer die Verbindung und die logisdae Verkniipfung als wirklidi begriindet ansehen wird. Man hat nattirlida kaum mehr gesdilossene Predigten in ihrer ganzen Ausdehnung, nur den Extrakt bewahrt der Midrasdh auf, gleichsam Stenogramme der alten Predigt; aber audi aus ihnen kann man jene oben skizzierte Art ablesen, audc aus ihnen kann man ablesen, wie man annahm, dass der H6rer die leiseste Andeutung verstehen wird, jede Nuance einer gewagten Deutung richtig erfassen, selbstlin- dig welter verarbeiten und den innersten Sinn selbst finden wird. Die hier folgende Predigt kniipft an an den Vers, mit welchem die Erziihlung von der Einweihung des.Heiligtums in der Wiiste beginnt, an den Vers: wajhi bejaum kallauss mausheh ,And es war am Tage, da Mose mit der Aufstel- lung der Wohnung fertig war." Der Prediger nimmt sich die Freihat, das Wort wa-jehi unabhangig von seinem Wort- sinn zu deuten; der Wortsinn ist: ,und es war", er aber nimmt das ,,und" bedeutende ,,wa", verbindet es willkiir- lich mit dem Jod der zweiten Silbe ,,jehi", sodass es klingt, als hitte jemand ,,waj = wehe, wehe" gerufen und baut darauf seine Deutung auf. Sie findet sidi in versdciedenen Variationen im Tanchuma und im Midrasc rabba zum 4. B. M. Kap. 7 Vers 1; aus ihrer Vergleidiung ergibt sidc der folgende Text: ,,Es heisst: ,,wajehi", ,,waj haja", ,,ein Wehruf erscholl". Wer hat dies ,,Wehe" ausgeru.fen? Rab Abin sagte: ,,wenn es eerlaubt ware, so etwas auszuspredien, der Heilige gelobt sei er, hat soldc ein ,,wehe" ausgerufen. Zum Vergleidc: ein K6nig hatte eine zinkische Frau; einst .sagte er zu ihr: mach' dir- ein pupurnes Gewand. Sofort fing sie mit der Ar- Als hunger Rabbiner (1884) beit an; solange sie mit der Arbeit an dem Gewand besdaiif- tigt-war, zankte sie nicht. Als nun nach einiger Zeit die Arbeit vollendet war, gab sie aes zum Wmisdcer, dann rich- tete sie es scdan her und brachte es zum K6nig. Kaum sah es der K6nig, fing er sofort zu schreien an: ,,wehe, wehel" Sagte seine Frau zu ihm: was denn, mein Herr? idc habe mir soviel Miihe gegeben, nahd Deinem WRunsd zu handeln, und Du hast darauf keine andere Antwort, als ,,wehe, wehe" zu sdireien? Sagte der Konig. Deine Arbeit geftillt mir sehr, aber solange Du mit ihr besdliftigt warst, hattest Du keinen Sinn fir Zank und Keifen, jetzt aber, wo Du wieder frei und unbesdiiftigt bist, habe idA Angst, Du wirst wieder mit Deinem Geziink anfangen, und darum mein ,,wehe". So audi der Heilige, gelobt sei Er. Israel hatte alle Augenblicke etwas wider Gott, bei jeder Gelegenheit murrte es; da forderte Gott von ihm, es solle das Heiligtum bauen; solange Israel mit dem Bau des Heiligtums be- sdAcftigt war, hatte es keinerlei Klagen and Unzufrieden- heit, nun da das Heiligtum fertig dastand, sagte Gott: jetzt, da -die Arbeit beendet ist, wird Israel wieder mit seinem Murren und seiner Unzufriedenheit kommen, darum: ,,waj- hi bejaum kallauss, eein ,,Wehe" ersdcoll am Tage der Be- endigung". SEine andere Erklirung: Wer rief dies ,,wehe"? die Erstgeborenen, weil nun die Priesterwiirde von ihnen ge- nommen war. Denn solange das Heiligtum nodi nicht er- richtet war, ,durfte man auf jeder Anhlhe opfern, und der Dienst oblag den Erstgeborenen, jetzt aber mit dem Heilig- tum going aller Dienst auf die Priester iiber, deshalb klag- ten die Erstgeborenen mit dem ,,Webe"-Ruf: .,waj-hi be- jaum kallaus cin ..Wehe" ersdioll am Tage der Beendi. gung". Eine andere Erklarung: \\er rief das ..wehe"? die Engel des Diensles. Sie saglen. nun. da Gottes Heiligrum erridctel ist, wird der Heilige. gelobt sei Er, uns verlassen, zur Erde herniedersteigen. dort wohnen and seine Herrlichkeit drun- ten unter seinen K.indern ruhen lassen. Da beruhiigle sie der Heilige. gelobt sei Er. und spradi: ihr braicht drum keinen Kumnier /u haben. meine Nlajesta t weilt stiandig drobcn bei euch. denn so heist e ..dein Glana ist gelegi niber die H.immel" IPsalm 2: bei eciii-pn Lehlie die Haupt- sache ist die uberirdisdie Welt. denn so heisst es ,,sein Glanz bedeckt die Hinimel und sein Lob erftillt die Ere'" IHabakuk 3. 3). zuerst ist der Himniiel genannt und danii erst die Erde, also ist er das widitigere. Aber, sagen die Weisen. mil cinem nidilig:'ii Trost hat et sic getr6stel. wenn man von Golt so reden darl: umniekehrt. die wahre Wohnung der gottlidien NMajestat ist drunten aur Erden, denn so heisst eu: ..sein Glanz ist auf der Erde und in Himniel" IPsalm 14S. 131. ziitrst kommt die Erde und daiiii der Himmel. sie ist das widitigere. daruni der ,.Wehe"rnr der Engei. ..waj--hi bejaiim kalauss, ein W\ehe ersdioll ain Tage der Beendigung" Noch eine andere Erklarung. wer rief das ,.wehe"? die V6lker der Well. Sie spradien: sdion als das Heiliptu nochd nicht stand nind der Heilige. geloht sei Er, noch nidit unter den Kin lern Isrlel. nohnte. fihlle Er sich diirdi ie rcfulli und ribrte ilire Kriege, um wieviel mehr erst nun. da sie ihm das Heiligtum erridilet haben uund er unter ihnen %tohnt. dati. iim hr ..Wehe"ruf. ..aij-hi bejasum kalan';s eiir ..Wehc" ersdioll am Tage der Becndigung". So ie1i alle Predigt. Sie hal nidit ei n Thema, das 'on den ver-diiedene.n Seiten her beleuchlet wird und in semen Verzweigungen. seinen Haupt- uind Nebenwegen verfolgt wird. die Gerdanken schweifen von einem Gegenstanil umn andern. Wcelche Gefiihle will der Prediger in seinen lIirern erwecden' \Welche Gedanken will er vermitteln' \\Weldic, i't der F r 6mi m m g k e i t wr e r t. welder li e r In- hall, dlirdi den liese Predigt zur j idi;schen wird' Mit der ersten Deutung, in der der seltsame Vergleidi mitl der rankisdien Frau ausgesponnen wird. will der Pre- dicer sarpen: Ntir die Ta t hefreit den Nensdchen \on un- rruditl,.iren Gedanken und Griibeleien. niir in der Tat befreit er sldh \on den Zweifeln. dlie ait seinen Erlebnis- een und au; tldr Betraihtung des WeltenlauFes in ibm sich r-rheb-ii. aiis dem Widersprich. der in ibm gegen Gottes \ellenrein meant aufsteigt. Nur in der Ta sie sei was im- mer. wenn sie inu als Gelior-am pege.n eine innerlicdit er- fulllte Forlerinigr '_c ulil wird, gclanz-t der Mensch zum Fr.ie- den der Seele und :uti Ausgeglichenheit und Gelassenbeit Die zweite Deutung. die oun dem Schmerz der Erstge- horeuen uhber .d'n Ve'rl-ust des PriestcrMmtes aurgeht. er- 'wedkt. Jd 'ie sihd an1 Hbiler riditet, die wissen. dass iu- /wisdien audi dla Redit dcs .\lronstajumes aidf Vollzug des Oprers mut demn Fall des Tempels. gesdicwundern ist. das Be- wuusstsein oil dem allgroeeinen Prieslerlum aller: jenes Bewtistsein, dts eine de r Gr inrderfahli'run i en und Vorau s. setiungen jiidisdier Friimmigkeit ist. Die nrichsle Dentung. die ion der F.ulcht der Engel aus. geht. gibt ini Gewande iler Legende Antw'ort auf dlie viel umstrittene Frage. was ist da, iithligere. vworauf soil das Sinnen des; Mensdieii mehr gerichtet sein. lie Erde older da, Le.berirdi-;die' Mit NaditruckL und betontlr Deutlidikeit fhllt die Ent cheilunig fur .die Erde. Hier kImni t wiedlerun ein spezilisdier Inhall j uid ischer Fr6mmigkeit zum Aus- dr kdi. denn es ist Eigenart jiidisdier Religiosilht .als Ziel und Aulgabe des Menschen nicht die ewige Seligkeit de,. himmlischen Lebens anzusehen, sondern die Ordoung d ie - ser Welt als Gottesreich der -Liebe und der Gereditig- keit. Zugleich aber reisst dler Prediger den Hbrer aus den Gefahren heraus, die mit dieser Hinwendung zum Irdischen veibunlen seiu kdnnen, dem Hdrer. dessen Bibelkenutnis ,ilid Bibelfestigkeit vorausgesetzt wird. kann nicht verbor- g'n bleiben, das- die Hervorhebang des Verses. der die Erde vor dem Himrnel nennt. njdit ohne Willkiir ist. leicht kann er selbst ieben tielen Vcrsen der gleichen Wertung iudi andere iln seinci Ge.landtnis rinden. die den Himmel \or der Erde ineneii: iiI1 also twird er selbst die Wahrheit finden. die die eigentlidi judlisdie ist. class beide Elemente 'ler Relig.iositi-it. da. Irdischl eriditetc unl das Ueberirdisdi- geriditete nebeneinander in roller Glieditwertigkeit und in einer untreiinbaren Verbinding slehen miissen. Die ,ierte and letzte Deutung ist scheinba r eine chauvinislische. nationalistscdie, dem Selbstgettihl des Juden schmneidielnde: s c he in b r fadit sie seinen Stolz an und liisst ihn ein besnnileres Verbundensein Gottes mit ilim emplinden. Aher lda ist nur .scheinbar. Denn dem denken- den Horer muss ja snofort zun Bewusstsein kommen. dass las Heiligtum langst 7erstorl ist. das, also wenn Goltes Ma- jestit an ein Hans gebunden ware. er par nidit mehr in Israel weilte. So ird seiu Denken. ihm iinbewusst, durch die Deutung dahin gefuhrt. zu erkennen. dass Gott der ganzen Welt zugehi rt. dass er aller \'V lker Gott ist. und dass der Jude darum unalbhangig von jedem Haus und Tem- pil die Schcdhinah inni-tten Israels wei.s und sie in Israel fcsthalten mulr. Und am Ende bleibt von der Deutung in seinem Gedditnis der trostende Glaiube haften. dass ..Gott Israels Kampf in der Welt fihrt". So erfdllt diese alle Predigt die grosse Aufgabe der | ildisdien Predigt. Triistung zu spenden, Gotteserkenntnis .'i mchre-n, ligenart jditlischer Frimmigkeit zu benennen und uber dti, froiime Ce'iihl zuir Frommen Ta t hinzuleilen. Ihre N\ i-lderlgabe li'nd Erkliriiiing an dieser Stelle am Be- ginn des Festtarzes. an dem der V\er, aur den sie sich stiitt. im Gotte-haiis vorgelesen wir.l. sei Ehrung des Mannes. in lessen Flibrerleictun. innerhalb des zeituenbssischen dent- schen Judentum-, die Kraft un.l Glut der Predigt ind durch sie die Erwrc-kunng zi jiidisichem Bewuistsein iind frommer Tat wahrlidi nicht dla: Letzte ist. Frbuirnigkeit \ tn Rubbiner Dr. Ilerinann Vogelslein (Bres-liu) Eine der selbstvers tanlidien Voraussetznngen allies wir immer gearteten religidsen Lebeus ist Frammigkeit. In einer .bekannten l \' un.dervollei Stelle hat Goethe das Ge- fuhl des Frommseins gekennzeichnet und als lewas allge- mnein Mensicliiches angesprochen. Lind wenn nadi Hunm- holdt die TieFre tind die Art der Sehnsucht. die ihn begel- -lert. der Masstab ist fir ilie Idealitat emnes Charakters. so kann man an Inhalt und Art dieser Sehnsucht nach deii Linendlidien und Unbedingten. n.ach Gott. an Inhull -nid Kraft dieses Frommseins die Reinheit indl H1-he dei Reli- gion erkennen. Aber Religion i-rldangt mehr als fromlnmes Empliniien \ndbditig sdich -irmen ist leciiter al, gut hanleln jedles noch so grosse und reiine Gefuhl erliert seinen Wert. wenn es sich nicht ,im Tun dissert. Daraus erwidichs wiederum die Gerahr. dass mani fir Uinnies-bare, die grdssete odei geringere lNMnge Jus-eier Haiiiinlgen als MNasst.ib der -'rbmmigkeit ansieht. und dass nian RiB-ligion a ind reliiio-e Bet:itigaung \on der Gesarumheirt le, Le.ens tind der L-lern.- iusserungen lst. Alle personliJte Religios.l tat wirkt sich inl bestiimmiil Form aus. und diese Form ist wierdernm durch die Gernein- schaft bedingt. der dieser bestimmte Mensch angebhait. Das gilt audi dann. wenn der einzelne sidc religi6s sdirof gegen seiue Gemeinschiat stellt. Denn audi Ablehnuug .'" ...- -, und Bekimpfung ist ebenso wie Anerkennung und Unter- werfung durch die Beziehung gegeben. Geschichtlich sind diu vershiedenen Phasen von der unbedingren Biudung an die Gemeinschaft bis zur vdligen Individualisierung der Religiositit in ihrem Auf .und Ab in mannigfachster Nian- cierung ,u beobachten. Denn die Synthese pers6nlicher uuid Gemeinsdhaftsreligion m1uss immer wieder von neuem re- sucht werden. und dies Problem wird umso \erwickelter. weil ein andres mit ibm immer verschlungen .ist. die Frage, ob Religion ein g6ttlidies Gebol ist, dem der Mlensdh ,ich einfach. ohne zu fragen, zu fligen hat, oder ob sie ein Be- durfen des Menschen ist. der Inhalt und die Erfiillung mensdclidier Sehnsucht. Die Heilige Schrift wie die jiidische Gesdhichte zejgt ver- sdiiedenarlige Typen jiidischer Fromi.igkeit, die wieder- ium Aehnlidchket nit nichitiidischer Frajmmigk'eit und Ver- sdhiedenheil ron ihr .aufweisen. Uebereinstimmen.d sind alle Formungen Jidisdier Frdmmigkeit, wie weit sie auch aus- einander gehen migen, in der Grundlegung. dem olttes- begriff und dem Mlensdcheitsbegriff des Juidenunms, dessen leligids-revolutionArer Charakter hier erkennbar ist Fs ist nidit nor die Lehre von dem einen Gott, sondern zu- gleidi die Lehre. dass dieser eine Gott der Heilige ist, das uinbedingt vollkommene iiberwelllidie Wesen. dessen Wal- ten sich aber in clieser Welt offenbart. Und unabl6islicd von dieser Gottesidee ist die Idee der Gontesebenbildlichkeit des Mensdcen. dessen Aufgabe es ist. so zu iverden. wie Gott ist. Die Nadieiferung Gottes, der Wandel in den Wegen Gottes ist daher der eigentlidce Inhalt aller Frim- migkeit. Mit Opfer und Cebet und dusserer Verehrung geben wir ihm nichts und pehmen ibm nights, wenn wir es ihm weigern. sondern uns selbst geben ocler nehmen wir dndurch. indeni wir uns selbst in unserm Streben starken oder sdiwdicen. Nihdt weil Cott in seiner Allmadit es von uns fordert. sollen wir from sein, sondern Gott fordert es von uns, well es dem liefsten Sinne unsres henschen- tums entspridit. Es ist bezeichnend. dass die hebriische Sprache nidit ein einzelnes Wort fur den Begriff fronnm kennt. sondern dass dieser Begriff voll umschrieben wird durch drei Worte verwandlen ind doch verschiedenen Inhalts, von denen allerdings gelegentlihd jedes einzelne zur Bezeidinung des Frommen gebraucht wird Und es isl ferner ciarakteristisdi. dass zwei dieser Worte die Nacheiferung Gottes bezeich- nen Wenn im Talmud empfoblen wird. den 145. Psalm tig- lich zu been. so gesdiieht es nidit sow.ohl um der Lobprei- sung Gottes willen als vielmehr in erster Reibh, wegen des 17. Verses, der Golt geredit auf .alien Wegen und liebevoll in allem Tun nennt. Diese beiden Eigenshdaften werden von dem Frommen gefordert. Niemand ist from, der nihdt Recht iind Liebe gegen die anderen Menschen Ubt So erhalten die beilen Worte p'~s und loln ganz von selbst liber ihre 'urspriingliche Bedeutung hinais die Be- dentung from. Das ist die grosse Lehre der Propheten. die den Kaimp gegen die immer wieder eindringende heidnische Formenrrammigkeit gerfhrt haben Nicht gegen die Form an sich wandten sie sidi. Sie waren viel zu tiefe Menschenkeoner, als doas sie nihdi den Wert der Fornien- spradie richtig gewdrdigt bitten. Aber dagegen haben sie mit aller Wucht ,angekiinprt, class man in iusserer Form Sinn und Inhalt der Religion und der Frimmigkeil er- hlickte. Sie verwerfen Opferdienst und Festfeier. woisen die Mensdien aus dem Tempel. wenn nicht Recht unrd Liebe geiibt wird. Sitflidikeit mit liusserer Friimmigkeit verbun- den ist. Wenn das Volk sein Unredit Gott gegeniiber suh- nen will. gilt Micha die Antwort, dass Cott nidits andres fordert als Recht tun. Liebe iiben und demiitig wandeln mit Gott. Dies Wort Michas gibt das dritte Kennzeichen der Fr6m- migkeit, den demiltigen Wandel mit Golt oder anders aus- gedriidkt .die Cottesfurcht. Denn der Wandel in den Wegen Gottes ist nicht aus verstandesmassig gewonnener, ausgeklti- gelter Lebre der Sittlichkeit, sondern aus dem tiefinner- lichen Bewusstsein Gottes, aus der hellen Glut reinen und starken Gefiihls geboren. Die Gottesfurdit der Propheten ist nicdt heidnisdie Angst vor der iibermichtigen Gottheit. sondern freudige Ehrfurcht und ehrfurditsvolle Freude. die aus der innigen Verbundenheit mit Gott quillt. Darum gibt es fdr alle Schduld keine andere Sbhne als Umkehr -om Bdsen, Riickkehr auf den rechten Weg, den Weg Got- tes. als innere Wandlung. Mit Recht bemerkt die talmu- dische Schrifterkldrung zum Bucde Jona, dass nidit Fasten und Trauern. sondern die Umkehr vom basen Tlun die Ver- zeihung Gottes ftir Ninive erwirkt. Und die Prophetenrede des babylorischen Jesaja. die charakterstisdi fiir das Judentum am Vers6hnungstage im Cottesdienst vorge- lesen wird. verwirft tiussere Bussiibung und verlangt Recht und Liebe. Das ist Frdmmigkeit. Das ist die Antwort, die in den Psalmen auf d.i.e Frage gegeben wird, wer vor Colt treten darf. Aus dieser Gesinnung wdchst das Gefdhl innigster per- sunlicher Verbundenheit mit Gott heraus, diese Unab- hlingigkeit von allem iusseren Schicksal. diese Sidierheil audi in tiefster Nol, dies Gefuhl, dass mit Gott alles Andre gleidigiltig .ist. Aber es wichst audi das Verlangen heraus. alles Erleben und alles Ersehnen vor ihn zu tragen. Daraus ergibt sich dann ein reinerer unil hiherer Sinn des Gebets. Was im Gebet als Bitte ausgesprochen wird. das ist so recht erst Aufgabe fir das eigne Streben. und die Bitte zu Cott ist nidits als die Bitle um Stirkung des Willens und der Kraft rum Culen. Daftir ist kenozeichnend das Privatgebet am Ende der Tefilla. das w6rtlidi dem 34. Psalm entnommen ist, nur dass der Psalmist an den Men- sdien die Mahnung richtet. seine Zunge vor Bssem, seine Lippen vor Trug zi hdten, wihrend unser Cebet die Bitte in Gott ridilet. Diese jiidische Frommigkeit ist darum niemals lebens- verneinend gewesen. sondern sie will im Lehen bewiihrt werden, und sie ist niemals blosse SynagogenfrBmmig- keit gewesen. Sie Fordert die hbuslidie Andacht. well sie das gesamte Alltagslehen sublimieren und die ewige Ver- kniipfung des Heiligen mit dem Profanen immer von neueni herstellen will. Das .bedingt die Wandelbarkeil im Behar- len und das Bebarren imn Wandelbaren. Jedes Gesdilechd muss von neuem den Weg suchen und den Ausdruck seines Gottesbewusstseins. Religionsverkiindigung als Beruf Von Rabbiner Dr. lMax Wiener (Berlini Das Wort Beruf und die Sache. die es bezeicdnet, ent- stammen einem religidsen EmpGindungskreise. und es hartet ihnen gewiss noch etwas dem einstmaligen Pathos Verwandtes an. indem die innerlich gefiihle Neigung dem autoritativen Ruf und der Unterordnung unter seinen Befehl gleidigesetzt wird. Aber die Tendenz des modernen Geistes scheint sich dodi von solcher Verinnerlidiung des Berufsgedankens im- mer weiter zu entfernen. Und zwar ist es nicht bloss die steigende Medianisierung und Technisierung, weldie die innere Anteilnabme an der rationalisierten Tagesarbeit fir die meisten Menschen unmoglich machie und im Werk nur den Weg zum unmittelbaren w.irtschaftlichen Zwedk sehen less. Auch die ihnlidce Spezialisierung innerhalb eigentlidi geistiger Arbeit konnte wohl einseitig Flhigkeiten zu be- sonders gesteigerten Leistungen hohziiciten: aber dos, was einem Bernf alteu Schlages seine gleichsam religiase Weihe gab,die Befriedigung derSeelein der verantwortlichen Pro- duktion eines vergleidisweise umfassenden Werkganzen, ist nunmehr kaum zu erreicden. Der Beruf ist -so darf man sageni - auf die ganze Organisation der zusammenarbeitendcen Men- schen iibergegangen. Das Berufsmensdcentum. das man hiufig beklagt, meintin Wirklidikeit Spezialistentnim: und die Leb- i 'i :s .s 4 - !i : : ;E ;a ~ ra r losigkeit, die man an diesem bedauert, besteht eben darin, dass die vonle Regsamkeit und Bewegtheit des Menschen sidt kaum in irgend einem heuligen Berur ersdiipfen kann. \Vovon man /u dem zwingenden, aber durdc Eraraiiing be- .l;ililgin Sdiluss gelangt. dass grade ini Zeitalter de, .diroffsten Lcbe-nskampfs und der stdrkslen Bcrufsverfr-.ine- rung Ifr die seelisdie Totalitht die daseinerhallende Tiitg- keit glcidigultig. huiserliic geworden ist, jenseits wirk- lichcr Intere iertlheit ldes Gemtites liegt. Eine eigene Stillung nehmen in dicser Well der Klnst. ler, older Philosoph ein. derienige Gelebrte. der sidi uidit vbllig in der Analyse --ines engen Spezialbezirks verbraiidit sondirn iu mnehr oder minder bedeutamnen Synthesen vor- zudringen %ermag. lhnen alien ist das KbnstlerisdAe, das diripferisdi Bildende eigen; und indem sidi so im Berni wirklidi -in Innere ciI sett, wesensnimasig der Mensch in ,sein Work hInineiv,-gs-,n .ist. w-ird die Arbeit zum Selbst- zweck, weil der arbeitende- Mensdi sich als Selbstzweck empfindet. Jedenfalls ist erreicht, dass die berufliche Titig-. keit die Seele erfiillt, weil sie die Hingabe der Pers5nlich- keit braucht. Es steckt da etwas von Manifestation der Ge- sinnung drin, von einem Hinausleben des eigenen Ich in die Welt der Dinge. Hier liegt die Beriihrung mit dem Berufe des Theologen, des professionsmiissigen Religionsverkiinders. Allerdings nur eine Beriihrung, nicht edn Zusammenfallen. Denn das Eigentiimlidic des Religionsdieners besteht darin, dass er von Amts wegen der Verkiinder eines Ideals ist and in seiner persinlidien Lebensgestaltung der Vertreter, der Ausfiihrer dieses Ideals sein soll. Hier ist die erste, viel- leicht die Kardinalsdiwierigkeit, namlich von Berufs wegen ein Ideal und noch dazu das denkbar h6chste, umfassendste, das des reinen Wandels vor Gott, aufzustellen und zu lebcn. Denn jene Verkiindigung muss ohne eine ihr -ent- sprediende eigene Wirklichkeit vollkommen sinnlos, ja ge- radezu aufreizend und abschreckend ersdheinen. Vielleidit mii.dte man unsrer Behauptung von der Eigenartigkeit die- o.r Stellung den Beruf des Richters oder des Erziehers ent- er-nenhalten, die doch auch personliche Lebenshaltung und hrufliches Leisten in Uebereinstimmung zu bringen haben. Die Idee des Rechts sollte erhaben genug erscheinen, umI ihr,-n Handhaber unaufh6rlich sittliche Selbstkritik an sicb uILcn zu lassen. Indessen steht diese Idee des Redits - ,Indi sehr weit im Hintergrunde- hinter den praktisdh ein- -dilaiigen GesetzbUiihern und technisden Regeln, deren riditige und zwedcmiissige Anwendung schliesslich allein Ceiln Aufgabe ist, so dass das Volksgefiihl instinktiv rich- tig irteilt, wenn es von dem richterlidcen ,,Beamten" wohl -i.- besonders sorgsame Respektierung des fiir alle 5ffent- lidchit Funktionire mehr oder weniger Ideutlich empfunde- nen Sitterikodex verlangt, im iibrigen aber Amt von Per- 'on sdieidet. Und auch fiir den Lehrer, der als Erzieher Peri-inlidikeiten bilden and nicht nur Wissensstoff vermit- teln soll, gilt vor allem als Aufgabe, dass er ein bestimm- (es ind objectives Ziel zustande bringt; die tednische Lei-" .lung seines Arbeitserfolges steht voran. Sie hat gewiss i:-bhen der fachlichen Begabung eine sittliihe Qualifikation .,nr Voraussetzung, an die besondbrs strenge Masstibe ge- lecl werden, indem jade Erziehung Gesinnungsformung ikt Aber es handelt sidc in dieser Arbeit doch nicht um jene AberIlutheit und Unabdingharkeit des sittlidh-religipsen dlI-nls schlehthiin, als dessen Vertreter der Verkiinder der feli-.ion auftritt. lI nsere alten Rabbiner haben ihrem Namen die Bezeidi- iunn-: der Kleine, der Geringe vorangestellt, was jeden- f.ll das Gefiihl einer feinen Scham ausdriidct. Jeder on- 1',inrlige ennste Menshd hat Empfind'ung fiir den Abstand, der zwischen der persinliih gelebten Wirklichkeit und ihrem vollkommenen Muster besteht. Er mag sihd je nach der Erregbarkeit seiner moralischen Anlage mehr oder weniger beruhigend mit der leidigen Scwiidhe des Men- sdien iiber diese Kluft hinwegtrdsten. Dem chri.stlichen, dem lutherisdien Theologen wird sein Dogma diesen Trost sogar weitgehend erleichtern. Aber iiber solche Niiancierungen hin- weg bleibt doch der ernste Tatbstaind. dass der Lehrer der Religion den Sinn seines Amtes hervorragenderweise in per- sinlidAem Vollzug der gepredigten Lehre erblicken muss. Es liegit hierin wie mir scheint die schwierige Anti- nomie der religi6sen Verkiindigung als eines Amtes, eines Berufes im Zusammenhang mit allen andern Professionen innerhalb unsrer arboitsteiligen Gesellsdcaft iiberhaupt ver- borgen. Man verdecke sich diese Schwierigkeit 'nicht, indem man etwa eine unstatthafte Nivellierung vornimmt, aufzeigt, wie der heutige Rabbiner als Religionslehrer im tehnischen Sinne eines.Fachlehrers, als Sozialpleger, als Seelsorger, als Vortragsredner, als Aufklirer gegeniiber Judenhass, viel- leicht audi als wissenschaftIicher Forscher oder Verbreiter volkstiimlichen Wissens eine Fiille von Arbeitszweigen in sich vereinigt, von denen jeder einzelne nhdi Methode, Ab- sidct und Inhalt grosse Aehnlichkeit mit anderen gar nidht im theologischen Gerudie stehenden Hantienungen besitzt. Didse Atomisierung sdhafft nicht die Tatsache aus-der Welt, dass das geistige Band, das sie alle zusammenhilt, doch eben von einer Gesinnung her geschlungen wird, die in seinem persiinlicen Leben ausstrahlen muss. Ueberall sonst ist die 'Sadiverstiindigkeit das Wesen iberuflicder Arbeit; hier ist sie allein die technisdhe Voraussetzung fiir eine innerliche Qualitlit, weldhe die ganze Weite des Daseins iiberhaupt durchfluten muss, die es zu verantworten hat, dass es letztens da iiberhaupt keinen Untersdcied zwisdien private und amtlichdn Leben geben kann. Der Prophet ist ein Mann gewesen, der die h6disten For- derungen dem W.illen der Menschen vorhalten durft.e, weil der unmittelbar erlebte Gott sie ihm offenbarte und ihn mit anentrinnbarer Gewalt zwang, sie zu verkiinden. Oh er diese Gebote selbst vorbildlich erfiillte, kommt fiir ihn als das Geffiss der gittlichen Offenbar ung nicht einmal mit sol- cher Selbstverstlindlidckeit in Frage, wie die rationalisti- schen Theologen des Rabbinismus es meinen. Der Heilige stellt einen andern Typus im reliagiisen Lebenskreise dar Er ist herausgelst aus dem Zusammenhang durchschnitt- licher Hantierung in der Welt, ist trotz aller iiberfliessen- den Liebe und Selbstaufopferung in Wahrheit asozial, ein Virtuos einseitiger Versenkung in das Gattliche, in grund- siitzlicher Askese den Sinn der ,,Welt", ihre Geltung min- destens fiir seine Person verneinend, die natiirlichen auf die Weltlidckeit gekeehrten Triebe nur nutzeind, indem er sie bewusst land kunstvoll in seiner eigenen Person tiber- windet, ausrodet. Er mag ein Begnadeter, edn Genie der Fr6mmigkeit sein, aber- indem er diese Frimmigkeit niht- im Zusammenhang des allgemeinen Daseins der Menschen verwirklicht, sondern ihr auf der eigenen jene weltlidhe Sphiire iiberh6henden Ebene seine Stitte hereitet, auf die ihm die Mehrzahl gar nicht folgen darf, ist er nidit der Verkiinder, der Propagator eines religitisen Ideals, sondern lediglich-persinliche Darstellung, die mit seinem Leben abgesdilossene Offenbarung einer religiisen Einseitigkeit. Er ist nicht so sehr sittlich zu werten, als dass er vielmehr ein Stiick der in dieser Welt siihtbar gewor- denen g6ttlichen Jenseitigkeit bedeutet, wie ja den Heiligen die veritablen Wunder als den Gott besonders Nahen aus- weisen., So etwas fehlt auch nicht giinzlich im judentum. - Der geistliche Herr des katholischen Christentums, zum Kirchenfiirsten aufsteigend, empfaingt seinen religiosen Cha- rakter von dem Amt, das als organischer Bestandteil einer gottgestifteten Institution gedacht, an deren realer Wunder- barkeit mittelbar teilnimmt. Grundsitzlich verschwindet hier das menschlich Eigene hinter. dem von oben Gegebenen und Gesetzten. Insofern steht der geweihte Priester dem Pro- pheten gleich. Was sie unterscheidet, idas sind die vershie- denen Lebensstufen der Religion, deren Ausdruck sie bil- den. Der Prophet steht am Anfang, im Aggregatzustand der Feueratissigkeit, der Biegsamkeit.und Formbarkeit. Er bestnmmit die Richtung von Gott her, welche die Tradition atinuimmt, yerfestigt, weiterleitet. Hiermit beginnt das Amt dle Priesters. (Dass das im Judentum nach dem Abwelken des alten priesterlichen Dienstes zur Aufgabe aller Glieder der Volks- gemeinde wurde, beweist nur, dass den Pharis iern der Sieg einer -ollstandjgeu Demokratisierung des Priestertums gelang. Nicht.hat dieses aufgehoirt, sondern das Religions- gesetz, fiir alle verbindlidi, machte alle zu Priestern.) Der Priester kann Politiker sein, wie audc der Prophet es war. Dieser ist es aus dem. Bewusstsein unmittelbarer ottilhdier Sendung heraus. Darum fordert er oft das den Menschen praktisch unmdglich Sceinende, die Hunde in den Schoss legen, wiihrend der Feind die Tore berennt. Der Priester sieht sein religi6ses Ideal eingehiillt in der Form der ihn tragenden Institutionen, die von Gott ge- geben ist and darum nicht zerbrochen werden darf, um des in ihr sich bergenden g6ttlichen Gates willen. So tritt er ein in die Kilmpfe der Welt, handhabt deren Waffen in majorem Del gloriam. Das Problem: Moral und politisdies Machtstreben, schon in weltlichen Hiindeln fiir den reinen Ethiker brennend, erhebt sich hier in seiner ganzedx Schiirfe; and es ist gewiss die Reaktion des sittlichen Gewissens in einem grossen Teil der Menschheit, die nights davon wissen wollte, dass der Zweck die Mittel heiligt, dass der Glaube an die Gottlichkeit einer Institution ins Wanken geriet, die um Gottes willen sidc mit alien Bedenklichkeiten ,des poli- tischen Machtstrebens- belud. Man kann diiesen Ausgang so deuten, dlass die in prie- Ssterlider Politik zum Ausdruck kommende Versachlichung des religiasen Ideals, seine Ablsung von der gesamtper- sanlichen Haltung und Lebensfihrung der homines religiosi in die Briiche going: ein eindrucksvoller weltgeschicdtlicher Beleg dafiir, dass nur die Einheit von Verkiindigung und V\llzib-hung im Ernstfall ,den Sinn des ReligiSsen erfiillt. Das Judentum, wie das rabbinische Bewusstsein es,er- fasst, definiiert den Gehall des goltwohlgefLilligen Daisens in iiniglich-strestloser Beobaditung der anscheinend so klai and umgrenzt in ihrem .\nsprudc und ibrer Bedeatsankell uns vor die Seele gestellten ihlIizt \Weii, Saadia, tal- inmdische Gedankengtinge aufnehmend, die Frage nach dem Wert eines Menschen vor Gott, nach seiner Aussicht auf die Seligkeit, damit beantwortet, es kame auf die grdssere oder geringere Zahl der ausgefiihrten Gebote an und da- nach einen arithmetisdcen Kalkiil anstellt, so klingt das wohl drger, als es gemeint ist. Man mAchte es eher als eine Unbeholfenheit des Alusdrucks nehmen, als Ungelenkheit, mit runden Worten sagen zu k6nnen, was eigentlich das Ganze, das Geschlossene einer Persnlichkeit ist. Es liegt da schwerlidc ein besonders krasses Beispiel fiir die uns Juden von den christlidcen Theologen vorgeriickte ,,Atomi- sierung" Ider sittlichen Personlichkeit durch das Gesetz vor, als dass vielmehr die Hingabe des ganzen Menschen an den in den Mizwot sich ihm enthjillanden g6ttlichen Willen ver- langt wird. Badija ibn Pakuda hat das schon besser zu sagen verstanden. Wie dem aber auch sei, wir Heutigen, gleichgiiltig, ob gesetzestreu oder anders gesinnt, erkenne-n jedenrall an, dass nicht die Zahl der ausgefiihrten Satzun- gen die Pers6nlicdkeit konstituiert, sondern dass ihre Einheit und Selbstheit es ist, welche den Willen auf d as Gebot, welches d e n Geboten vorausgeht, dirigiert. Die tree Hingabe an die religi6sen Satzungen, der Ge- horsam gegen ihre Regein k6nnen also die ladstet.le Forde- rung nicht erleichtern, dass der Religiise und vor allem ier Religionsdiener eine Persiinlidikeit-sein muss. Sie in ihier Einheit und -elblt,-idicrheit muss den Vollzug der Mizwot als wirkllih i.ldln Ilinern entfliessend glaubhlFrt inaden, nidit dass iniil-kehut Gesetzesgehorsam die reli- giose Pers6nlichkeit schaflt, gleidianm aus den Handlungen rusammensetzt. Immerhin ist ein gewisser Untershied zwi. schen einst und jetzt nicht zu iibersehen. Der .alte Raw isl zuallererst der ewige Student im Gesetz, der schliesslidi Kenner wird und dann Lehrer sein darf. Wuhl ist bier jene heikle Tatsadce nicht ganz aus der Welt geschatft, dass ein lebendiger Mensh als ein Stick realisierten Ideals gel- ten soil. Aber -der Sdcwerpunkt liegt doch wo andrrs. Denn er ist vor allem der Gelehrte; sein Handwerkszeug ist die Lehre, um deren tiefe Durchdringung er ringt. Ei hat e- un- mittelbar mit dem Gold des g6ttlichen Wortes zu tln. liilI wo er es in prakjischer Einzelentsdieidung ausmunit. ist er doch nidcts andres-als ein Richter, der das Gtselrzbud annf die wirklichen Fille des Lebens anwendet. Er hat sidl wohl auch mehr als Jurist denn als Theologe einptfndien: als Jurist des g6ttlichen Gesetzes, das hinsictlidi seiner Ver- bindlidckeit keinen Untersdiied zwisdien M Ial unrld litus kennt. Er besitzt an diesem Gesetz die konklretcii Hilf-tel- lungen, die ihm in jeder Lebenslage den Eritcheid fur andre, aber auch fur sich selbst an die Hand gebten. .Man erwartet von ihm, und er selbst braudit on sidi nidiit andres zu erwarten, dass er ein sdiarfsinniger. ziu\e laus-- ger und kundiger Gesetzesausleger and versthindjier Ent- scheider sei. Und gegeniiber diesem konkreten und klaren Anspruch an seinen Beruf tnitt das eigentlidi Personlide zuriick, obwohl es gewiss nidht fehlen darf. Das ,ist heute fiir den jiidischen Relipgitons\ti kindei and sicher nicht bloss fiir den liberalen Rabbiuer, ander- geworden. Er ist Prediger, dodc wohl Sittlichkeitiprediger. als solcher mit der ganzen Schwierigkeit, mit dem gerad.le dem Wachen und Ernsten natitrlichen Widerstreben b,-- biirdet, laut und unverhiillt ein Master vc.n rli..ws sitt- licher Lebensfihrung mit Worten aufzustellen. Die Gerihr jenes Redens, das durdc .seinen Gegensatz zu cirl-n H-la.- deln charakterisiert ist, tut sih idamit vor iLi inu -oller Grbsse auf. Sie erscheint als eine doppelte: er-triic .larinm. dass von Berufs wegen Worte geliefert weiden. urn l ren Erffill-ung sich mindestens ein Wille, nimlidc der dl- Spie- diers, deutlich und-einwandfrei bemiihen muss, also in der Harmonisierung von Lehre und Leben. Zwei:en. dariin. ..lai das Reden und Bereden von hohen und hibd-ten Dringen, von erhabenen Forder.ungen und Idealen das Inmtrumnint dder Rede selber leicht abnutzen kann. Damit ist Jas gE:- meint, was im Volksbewusstsein das ,,Predig1in mit cirnem ratalen Beiklang versehen hat. Man bedenke, .0 1weldi -e- waltiger Aufgabe gerade der predigende Spredier _-tcht. Das Reden im allgemeinen als Mittel des \eikehi.s /,i- schen den denkenden *und wollenden Mensci:-en ehlt -c-inemn Sinn nach auf etwas Bestimmtes, indem man j:r niiid ar-eu- blickliher Lage etwas Konkretes vom andern will. Es hat ein praktisches Ziel; ein Vortragender hat ein r-b,-tiimmtes Thema zu behandein, dessen Umrisse oder alluemeine- Ridi- tang sich aus dem Kreise ergeben, zu dem er sprldtl. und aus dem geistigen Gebiet, aus dem er etanas vermitteln will. Nur der Prediger kann iiber alles redeny Subbat umn Sabbat, Fest um Fest steht ihm -die ganze Welt ,fcln. uber die er in religi6ser Niiancierung sidc verbreiten soil W\ir brauchen da noch gar nicht an den ungeheirren AnspIuch zu denken, .den diese Forderung an ihn stellt. al- \ielnehr an die drohenden Klippen, die auch ein Gesd'leitei, geistig Bewegter und pidagogisch Einsichtsvoller oft nicl aini-drliif- fen wird: die allzu grosse Allgemeinheit seintc Ge.Ilankcn- fiihrung. Die Umgebung, in der er spricht, ii,: Slimniung. die sie einhiillt, die Einbettung .der Predigt in die ewig selbigen wie Gebet und Schriftvorlesiung vorp.traL.-i:eiie Ideen der Religion scheinen der scharfen Umrrei-,inn- lines bestimmt formulierten Gegenstandes wenig gulnstl Dei P-re- diger spridct beispielsweise uiber Erziehung, uber Nati.na- lismus, fiber Wohltiitigkeit auf der Kanzel eine Viertel- oder halbe Stunde, er wird damit oft, weil er seine Gegcn- stainde den allgemeinsten religiisen Prinzipicii einoidnen will, viel weniger leicht, selbst wenn er an sidi was zu sagen hat, zu eindeutigen konkreten Formulierungen ge- * laugen, als im Vortragssaal die gleichen Probleme behan- delnd. Vielfadi glaubt er, dem im Gotteshaus eiue Gemeinde von o\llig unhomogener Art, vom gebildetsten bis zum -un- wisseudsten und cinfalligsten Hdrer gegeniibersteht, eine Mittellinie liehen zu swollen, auf welder sein Wort zu alien gelangt, ,,jedem etwab gibt". Das Resultat wird leidit das sein, dass an sdch beadillidi- GedankeuansAtze im Allge- meinslen verdampfen. Hier liegt die Quelle eiuer spezilisch theologiscfen Salbaderel, welcher der Beste erliegen kanu, wenn er nicht vou vorneherein seiL Thema in sdcroffer ielbsldisziplin uufs engste begrenzt uud die Perspektiven ins Uneudlidae, mbgen sie nodi ,o heilig und erhebend sein, abschneidet. Man kann eine \ellhusdiauung predigeu. cdalirnm aber ikt's, wenn das ,,Predigen" zur \eltansdiauung wird. Und dieses Scdid~sal bediolit denjenigen, der mit grossen Worteu nidct sparsam, ja geizig umzugehen wei.i. Anders ergibt sidi ftr ibn das tragisdie Verhangnis, dass er, dessen Daseins- sphare gerade dei suhawerste Ernst seiu mus, sidi dein Leabensebene sdiaffl, auf der wabhe Wirklichkeir zerflattert und aile Dinge dic zerfliessenden Kouturen einer uugreif- baren homiletuLditj Reuliiat aunebmen. Dieser Isolierung \om wirklidieu Lebeu kann nur dadurdi vorgebeugt werden, dass das Predigeu, das leider emen gani ungebihbrich brei- ten Raum im mwuderuen Rabbinerberur eingenommen hat, wieder aur elue beschridene Rolle. beschrankt wird. Es soil der gelegentlidie Ausdruck der seelsorgerlichen, pidagogi- schen, sozialen Arbeit. des religiusen Denkens und Sudien, 2.ein, nicht aber umgekehrt die Hauptsache, neben welcher das andre teht. W\ir reden hier nur hunter dem Gesidits- punkt des rabbiniscden Berufs und von .dessen Ruckwirkung auf die Per.uonidikeit seine, Trdgers. Die Frage uadc der Bedeatung der Predigt und ibrer Notwendigkeit im Gottes- dienst bleibt unberthrt. Jedenfalls ist der Gefahr enigegen- zufreten, dass der Mann. der der .littelpunkt des Lebens einer Gemeinde sein soll. durch das eigene in verkehrte Riditung geratene Amt des redilen Sinnes seines Berufes beraubt, ja. was north sdilimmer ist, in der ernsten Eeluli- gung seiner Persd6nidikeit erschiittert wird. Ohnedies droht iltm Vereinsamung. Das Volk siehl seine Taligkeit, audi wean es sie schaizt, als elwas an, das fern- ab von der realen Substanz eigentliihen Lebens ist. Das ist ourermedilicd. Brauich jemand in den alltiglidien An- Iregen den Arzt oder Anwalt, den Kaufmann oder Ted- niker. so sind es klar zu itbersdhauende und wagbare Dinge. die deren Eingreifen notwendig madden. Der Ver- kehr nmil seineu selhbtverstandlidhen Erfordernissen ordnet jene Berure in dos von alien mitgelebte Daseinsgauze enm. Llud es ist auch nicht sdiwer fesizusteUea, weil praktisdi rortwahrend ru erproben. ob die einzelnen Vertreter der genannien Berufe ihre.Sadie gut machen oder idcht, ob sie den eindeutigen Forderungen des berullidien Verkehrs ge- niugen. Soldie Hantierungen schaffen nicdt our wdirklicd prakiithde Lebensgemeiuscdaft zwisdcen dem Arbeitenden uud dem. der seine Arbeit im realsten Sinue braudct. son- lern sie bewirken, da es sidi um tedhaiscde Leistungen hlaudelt, deren mehr oder minder gutes Gelingen leicht ein- zu-.ehen, zugleidi eine wohltatige-Konkurrenz als die Vor- aussetzung der Gemeinscdaft son Berufsgenossen. Dem Au- walt stehl der Anwall gegenilber, dem Arzt der zu hei- lende Kranke, dem Gewerbetreibenden der Rivale, der bes- ser oder billiger liefert. Das allies mahdt den Kampf des Lebens aus, aber in diesem Ringen .ums Dasein liegi zu- gleidi die Gemeinsdiaft der Kimpfeuden. Von dem allen ist unser Beruf ausgesdilossen. Gewiss hat auda er gute und weniger gute Vertreter, belieble und minder -beliebte. Aber die' Geistigkeit. die er verlritt, selbst die Praxis, in der er sich betitigt, schlingt nicdt jenes Band um ibn und um die, die ihn in Ansprudi nehmen; die religidse RediUtit, die ihn mit der Gemeinde verkntiplt, ist nicdt von der glei- chen Realittit schaffenden Kraft wie bei den Profanberufen. Und er fiihlt im Kreise der Kollegen sich aufs engste mit ihnen zusanmeengesdilossen wesentlich dadurch, dass eine eigeue Fremdheit ihu von den Aussenstehenden trennt. Wirkt er als Eiuziger in einem Orie, so offenbart sich ibm innerlidi diese Einsamkeeit noch starker und verlangt alle Kraft des Wdlens, sidi in dem eigeuen Beruf zu behaup- ten, der wirklidi Berufung sein muss, um diese notwen- dige Starke zu verleihen. Das wird das Letzte und Entscdeidende sein. Nur als Berufung kann dieser Beruf sich behaupe.u. Wir haben hier fast aussdiliceslidi Bedenken, Sdnwienrgkeiten und Ge- rahren aufgezdhlt Linuberwindlida oind sie nicht, aber so sichtbar und uahnend, dass sie wie uns weuigslens scheini dem Maun, der sein Leben dU solice Arbeit setzl, alle seine Tage hindurch die Idee seines Amtes als person- liches Problem vor die Augen zwingen. Es wird sein Werk aicit libmen, sondern tiefer und ernster machen. Dean schlielich ,besitzt er eins, ,as heutigen Tages fast ver- schwanden ist: er dart uud soll n,ein gauzes Leben eiussetzen mit der Arbeit, der er sidc 0ou fnuher Jugend an hinge- geben hat, Wenn diese Zeilen za Ciisar Seligmauns 70. Ge- burtstage nedergesdirieben sind, so geschieht es, weil wir in ibm einen Mann seen. der diese Einheit zwisdien Leben und Arbeit zu innerlidier Vollenduiig gebradi hat. So konnte ibm das Arbeiten zu-m Werk werden, sum Lebens- werk, dem er seine Seele eingehaucht hat. Freindengesetzgebung in der Thora \ oi, Rabbi nnr 1)r. Joseph Norden (Elberfeld) Scharfe Be.stimmungen erlisst die Thora Uber die Be- handlung der Bewohner Palgslinas bei der Eroberung des Landes durch die Israeliten. Die sittlicd entarteten Kanaani- ter, vor deren verworfenen Handlungen so eindringlicd ge- warnt wird, swollen hunter keinen Umstanden jm Lande ge- d.uldel werden; sie aind ausnahmslos des Landes zu ver- weisen. ,,Du sollst mit ihnen und mit ihren Gbttern kein Buondnis sihliessen. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, sie konnlen didi sonst zur Stinde gegen mihd verleiten, weuu du ibren G6ttern dienst, so wird dir dies zum Failstrick werden."'i Uind an anderer Slelle: ,.Wenn ihr den Jordan uberscireitet in das Land Kanaan, so solit ihr alle Bewoh- nmer des Landes vor euch austreiben und alle ihre Gitzen- bilder vernichteu: alle bhre Gusshilder sollt ihr vernicdleu und alle ihre Opferbdheu zeistiren.'-) Das sind scharle Be- -timmunrgen, die die Thora getrotlen hat, amn da- heilige Land von dem Gdtzendienst mil allen da-mjt verbundeuen Greuel- taten grdindltid zu saubern.3) So scdarf die-e Verordaungen aber auch sind: sie be- zlehen sidi ausdiliesslich aul die ZeiL der Eroberung Pa- Idatinas. In sdiarfrtem Gegensatz zu ihnen stehen die Vor- ,diriften iiber diejenigen Niichtjuden, die sich dann spiter Iru heiligen Lande niedc lassen, und von denen nidit etwa lerlangt wird. dass sie zum Judentum iibertreten, sondern uur, dass sie der 6ufentlhdien Gotzenanbetung entsagen und -,idi im tibrigen den Vorsdiriften allgemein mensdilidier Ge- sittungo untenrerfen. Es sind das jene Vorsdiriften, *die im nadibbLischen Shirifttum als ,,Die sieben Vor - schriften fur die Nachkommen Noahs" be- ekhinet werden. nimlich. Verbot des Gdtzendienstes, der Blutsdiande, des Mordes, der Gotteslislerung. des Raubes und der Tierqualerei, sowie Befolgung des Staatsgesetzes. Frem.de, die sich durch Befolgung dieser o rsch r.i ten als w i rdig erw eisen, in ein em Kulturstaat zu leben. sind den Einheimi- schen vollkommen gleichgestellt und ge- niessen alle Rechte. die den Einheimischen zustehen. ,.O Gemeindel eine Satzung gelte fuir eudi -I 2 B Moe- 23. 32 ( 4l B. M 1. 5, 51 i B1 Das Budi Jo-ua bterlhletl reilidi. lIns die Bectimniungen nur tel. -.eise zur AUtiUUhrung gelangi sund. und fir den tbei euchi weilenden Fremdling; als ewige Satzung gelte es fur eure Geschlechter: wie ihr, so soil der Fremdling vor dem Ewigen sein. Eine Lehre und ein Recht gelle fur eucd und ftir den Fremdling. der bei Luch weilt.'4 Und dasselbe an einer andern Stelle: .,E in Redit gelte fir euhd: der Fremdling soil wi.e der Eimhei- misdie sein; denn ich bin der Ew.ige, euer Gott."l) Aus dieser Gleichstellung des Fremden mit dem Ein- heiinsdien ergibt sich. dass das Redht d0s Fremden in keiner Weise verktirzt werden arf. ,,Den Fremrdling soilst lu nicht bedrucken: ilir w istset docd, w.ie es dem Fremdling /U Mute i.-t. denn Frrmndlinge waret ihr imi Lande Aegyp- ten.'"0 ..WVenn sich ein Fremdling bei dir aulhalt in eurem Lande. so sollt ihr ihn nidit bedriicken.'') .,Du sollst das Credit eines Fremdlings oJer einer XV.IsC nidcht bcugen und sollst las Kleid einer Witwe nidit pfinden."l i. Eine feierliche Verwunschluno g i ,rd gegen den ausgestoss.en. der sich gegen diese Vor- .chriften ergeht: .,Verfluch t sei, der das Rechi eines Fremdl.ings, einer Waise oder einer Wit we beugt: und das ganze Volk spr oche: ,.A me n."1') .,Du sullst den armen und bediirf- tigen Tageldhner nidht hedrucken, mag er zu deinen Briidern geharen oder zu deinen Fremdlingen, d.ie -.ich in deinem Lande in deinen Toren aruhalten. Am selben Tage soilst du ibm seinen Lohn ge.beu, ehc die Sonne untergeht, denn er ist arm .und triigt danadc seir Verlangen; auf dass er nidit deinetwegen zur Ewigen rufe und an dir eine Siinde hatee."') Aucd in das \elbot. tlem arinen Sdiuldner Zinsen abzutehmen. wird ider Frem.dling einbegriffen: ,,Wenn deiu Bruder vcrarmt und seine Hand bei dir sinkt, so soilst du ihn aufredit halted, audi den Fremdling und Beisass, dl.iss er neben dir leben kann. Du sollst nidht Zins unld W\udce uon ihni iehmen. sondern sollst diih fdirchten vor deinein Gott. dons d-in Bruder neben dir leben kann.""L Doch nicht gen.ug, dass dem Fremdling ke.in iUnrecht geschehen darf, dass jede Hirte. jede Bedriickung, jede Uebervor- teilung ihm gegentiber genau so strong v e ot en ist wie gegeniaber dem Einhei- mischcn: geht die Thora i either und v e- langt. den Fremdling jnit Liebe und FUir- or r 7 ii u ni g b I.' i Goai ist der Be ihiitzer aller wirt- ,.diarfldi Schwachen.... .. er Iiebt den Fremdling. dass er ibm Brot und Kleidung gibt. Ihr sollt den Fremdling lieben: denn Frendl.inge %arel ilir in Lande Aegypten.'"'I lnd an anderer Stelle: ..Wie der Einheimische hunter eauh ,'oll r-idi der Fremdlind i sein. der bei eudch weilt. und Idu ,ollst ihn lieben wie dic -elbst, dean Fremdlinge waret ihr im Lande Aegypten: idc biln i.er Ewige. euer Gott."'") E.. ist hodhst bedauerlidh, dass das wunderbare Gebol der Frendeuliebe \on manhder diristlihien Se;te missdeutet wird. dass man seine Grbsse herabziidrticken sucht durdi die Behauptung. die Fremidenliebe sei nur zi denjenigen Fremden geboten. die sidi zum Judentuni bekannt haben Da3,s diese Behauptung widersinn;g ist. zeigt I e r man n Co hen durdi den Hinweis auf die Berrundu.n;. ilie der Gesetzgeber seiner Vorschrift beifihgt: ..Denn Fremdlinge waret ihr im Lande A\eg pten." .,\Waren". fragt Cohen. ..el- wa audi die Israeliten Proseiyten heim Isisdienst? Oder warren sie nur aussatzige Fremdlinge ulnd absoluter Ab- stheu der .\egypter?"") An diese lieblose Bewertung und die laranu, entspringende lieblose Behandlung sollten die Jiilen deIke n; dann wtirden sie es sidherlidi niemals hunter. i 4., I M i'. 15 r [ I M 24 22 "I B M I 2. 8 BI RB M 19. 3'- 'i 3 1 Mf 24, I: lo 27 1 ) '" isla 24 14 r SI 3 B. M 25.*3' I1 1:1 5. B N 10. 18 I '' B m I, 4.. 'I leroinani Cohelicn Jjuilsdaic Sdrtier.. Balid I. S 179. lassen, den Fremden, der seinen Wohnsitz in ihrer Mitte genommen, als gleidiwertigen Mensdien zu betradilen und zu behandeln. Aus dem allgemeinen Gebot der Freindenliebe ergeben 'ich dana die einzelnen Vorsdiriften, die dem Fremdling gegeniber zu beaihteu sind. E r soll A n s p r it c h ihaben aut saimtliche Wohlfahrtseinrich- tu agent i. n Fallen der Bedurftigkeit soil es keinen Unter- .chied geben zwi-sdien Einheimisdien und Fremden. Der Fremd.- soil semen Anteil erhalten in der Zehntenabgabe firi die Armen: ..Nadu Ablaiul von drei Jabren sollst du den ganzen Zehnten \ou deinem Ertrage in jenem Jahr heraus- geben und in deinen loreu niederlegen. Dann soil der Lewit kommen, leun ei hat dodi keinen Land-Anteul nodi Erbbesitz bei dir. und der Fremdling, die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind. und sollen essen und salt werden. auf dass der Ewige, dein Golt. didi segne, bei allem Tun, dos deine Hand verriditet.'"") Xiermal wird in der Thora daas Gebot eingeschdarl, die Nacilese auf dem Feld utd im Weinbeig den wirtsdiafttich Shdwachen zu uberlnssen. und jedesmal wird zu diesen audi der Fremd- ling gezahbit " Audi sonst Gnden wir die Gleichstellung des Fremden mit dem Einheimisdien. So bei der Einricht-ung der Zu- fluhdtsstadte. die im alten Israel fir diejenigen zum Aufent- balt dienten, die unvorsatzlidi einen Mensdien getolet bat- ten und in jenen Stdtedn Sdcutz vor dem Blutrdcher Fan- den. ..Fdr die Kinder Israel und fdir den Fremdling und den Be.isaseu in ihrer Mitte sollen diese sedis Sildte als Zufludit dienen."' Dass der Fremde ail der Sabbatruhe tell hattR, ist aus dem Zehnbebot alllgenimin Lbkannt Es wirdl .unch an anderer Stelle hervorgehoben: ..Sedis Tage sollst lii deine Arbeiten veridite.n, am siebenten Tage aber sollst dli feiern, damit ruhe dein Ocds und dein Esel und damit inmnial aUfalmine der Soho leii er Mag.l und rdei Freinidliig."'') \ber nidit nur das: audh an der Freude der Festiage soil der Fremde seinen Anted haben,"' und auch bei andern freudigen Anlissen soil er hinzugezogen werden, so bei der Darbrinugung der Erstlingsrruhdte.""i Der Grosszugigkeit und Weitherzigkeit, die aus diesen Geboten der Fremdenliebe zu uI ns spreechen. kin nenu w i r u nsere a uf- ric h t ig e Bew u nd run g u i e h t vers a gen. Und u nsere Be wunde ai n erhh t sich noch bei dam Gedan k en d nra n. dass aile diese Be- sti n m u n gn .sch b on in g r au e r Vor z eit getrof- fen warden sind. wahrend heutigeu Tages in den \erschiedensten L ndern die an- Sas rigen Fremden liber so manche Benach- teiligung u nI Zuru ekset z ng Klage zu u h r en h a be Angesicits der edlen Humanitat, die ins aus den Vorsdchrften uber die Lieabe zum Frendling entgegenweht. mus- uns der alte Streit der Phiollogen ladierlidi und kleinlidi aninuten, der Streit dartuber, ob .in dem Sat, ..Liebe deinen Nidisten wiie didh sellst" das Wort rea', der Ndchste, nir den Volksgenenus bedeutet, oder ob audi andere Krei.e nit einbegriff-n sind. Es hot sogar den .\A sdiein.al ob ao n ler betreffenden Stelle~ I nidit ganz ailge- mean der Nlituenscdi genmeint ist. soudern der Volksgenosse. Denn in denuselben Satz heisst es vorher: .,Du sollst didi nicht ridden und sollst nidit naditragen den Kindern deinea Vol- ku-": und zwei Sdt/e vorher wird gesagt: .,Du sollst nidit alc Veticumder onmhergehen winter deinen Volksgenossen.'') Von den Bezichtingeni rum Fremden ist dort eben nodi gar keine Rede Dann aber. wenige Satze spiter. treten in Erganziing der vorangegangenen Satze die Bestimmungen I'i I 1 M II rl 1" N M o10. 1, F.. ilu 23. 22. .aIs 2 h. 5 B. M. 21. 19-22 1 N i l M 0i 1 2 MNI. 23. 12. "I 5. B M Il. 11. it.' ih. 14 I t ln I I Bi B NI 19. I- 1"I dIns. V. 16 iiber den Fremden auf. Jetzt wird in einer Form, die jedes Missverstiindnis von vornherein ausschliesst, die Forderung der Liebe ganz ausdriicklich auf den Fremdling ausgedehnt. Zu dem Gebot der Liebe zum Nahesteh.en- den tritt des Gebot der Liebe zum Fern- stehendea : ,,Wie der Einheimische hunter eudi soil euch der Fremdling sein, der bei euch weilt; du sollst ihn lieben wie dich selbst."23) Nun finden wir in der Thora ,allerdings einige wenige Stellen, die beim ersten Anblidk mit dean Gebot der Frem- denliebe im Widerspruch zu stehen sdAeinen; diese Stellen bediirfen daher unbedingt der Aufklirung. Es handelt sich da rum drei Stellen, an denen ganz offensihitlich ein Unter- sdcied gemadit wird zwischen Juden und Nichtjuden. Die eine Stelle handelt von'dem Verbot des Zinsnehmens; dieses Verbot soil nur dem Juden gegeniiber gelten. Die zweite Stelle spricht von dem Gebot fir den Gliiubiger, dem zahlungsunfihigen Sdhuldner im siebenten Jahr, dem Erlass- jahr, die Schuld zu erlassen; auch diese Vorsichift soil nur auf den jiidisdcen Schuldner Anwendung finden. Endlich soll das Gebot, dem Sklaven nach secsjiihriger Dienstzeit oder, wenn vor Ablauf der sedis Jahre ein Jobeljahr eintritt, sdion in diesem Jahr die Freiheit zu schenken, nur auf den jiidischen Sklaven Anwendung finden. Was die beiden ersten Vorschriften anlangt, so erklart sich alles auf einfachste Weise, wenn wir niur genau auf den Text der Thora achten. Die Thora unterschei- det namlich zwei Arte.n von Fremden: den gir und den nochri. Ein g r ist in der Thora ein Fremder, der sidc im heiligein Lande niedergelassen hat und wie schon oben bemerkt sich zwar nicht zum Judentum bekennt, wohl aber sich den noachidischen Ge- boten unterworfen hat; es ist der Il a n d s f r e de. Der nochri dagegen ist ein Fremder, der sich nur voriiber- gehend im Lande Israel aufhilt aus beruflichen oder irgend welchen anderen Griinden; es ist der A us landsfr e md e, der, well er nicdt die Absicht hat, dauernden Wohnsitz im heiligen Lande zu nehmen, auch nicht daran denkt, sich den Landesgesetzen zu unterwerfen.24) Von dem ger, dem Inlandsfremden, haben wir gesehen, dass ihm keine Zin- sen fiir geliehenes Geld oder geliehene Nahrungsmittel ab- genommen werden diirfen. Anders verhiilt es sicd mit dem nochri, dem Auslandsfremden. In bezug auf ihn wird gesagt: ,,Du sollst von deinem Bruder keine Zinsen nehmen, weder fiir Geld, noch fiir Nahrungsmittel, nod fiir irgend etwas, das man auf Zins leihen kann. Von dem Auslander (nochri) darfst du Zinsen nehmen, von deinem Bruder aber darfst du keine Zinsen nehmen."25) Es liegt auf der Hand, dass hier von einer Benachteiligung des Nidctjuden auch nicht im entferntesten die Rede sein kann. Wi ll man wirk- lich im Ernst verlangen, dass die Thora die Verginstigung des Zinsverbots auch aul Angeh6rige fremder Linder hitte aus- dehnen stolen? Das konnte doch nur dann g;eschehen, wenn bei anderen V6lkern das gleiche Zinsverbot herrschte, wenn es auch dort untersagt war, irgend einem Schuld- ner Zinsen abzuverlangen; das war aber nicht der Fall. Es ist also ganz selbstverstindlidi, dass diese Vor- schrift nur denen zu gute kommen konnte, die sich selbst an sie gebunden fiihlten, also den Juden und den gerimn, den Inlands[remden, niemals aber den nochrim, den Aus- laadsfremden, die nicht im Traum daran dadcten, nun auch ihrerseits einem Juden Geld oder Geldeswert ohne Zinsver- giitung zu leihen. Genau so verhilt es sich mit dem Erlassen der Schul- den. Dariber lesen wir: ,,Nadc Ablauf von sieben Jahren sollst du einen Erlass stattfinden lassen. Und so verhilt es "3s das. V. 14. 's) a. hieruber die lihdtvollen AusfUhrungen in Mich a e G u t l- man n. Das judentum und seine Umwelt, besonders S. 20 r. und 5. 43 ff. 5) 5. B. M. 23. 20 f. sidc mit dem Erlass: Jeder Glituhiger soil das Darlehen, das er seinem Niihsten gegeben hat, erlassea. Er soil seinen Niahsten and Bruder nicht mahnen, denn man hat einen Erlass ausg'erufen dem Ewigen zu Ehren. Den Auslinder (nochri) darfst du mahnen; was du aber von deinem Bru- der zu fordern hast, soil deine Hand erlassen."2") Es ver- steht sich doc.h ganz von selbst, dass diese humane Vorschrift nur auf diejenigen aus- gedehnt warden konnte, die sich ihren Schuldnern gege.ntiiber zu gleicher Riick- sichtnahme verpflichtet fiihiten. Es wdre ja geradezu hirnverbrannt, wolte das Ge- setz den Juden vorschreiben, ihren nicht- jiidischen Schuldnern die Schuld zu s:trei- chen, wahrend die Nichtjuden i-hrerseits ihre Ausist nde bei ihren jiidischen'SchIld- nern'riicksichtslos eintreiben kbnnten. Nicht ganz so klar liegen idie Dinge bei demn biblischen Gebot der Sklavenentlassung na& sechs Jahren, bezw. bei Eintritt des Jobeljahres. Hier namlich wind zwischen In- landsfremden und Auslandsfreamden kein Untersdcied ge- madit; vielmehr gilt die Pflidct der Freilassung ausschliess- lich jiidischen Sklaven gegeniibdr. ,,Sklaven und Sklavin- nen, die dir gehdren von den V6lkern, die rings um euch wohnen von ihnen diirft ihr Sklaven und Sklavinnen kaufen. Auch von den Kindern der Beisassen, die sidi bei eucd aufhalten, diirft ihr welche kaufen, and von ihrer Fa- milie, die sich bei euch befindet, .die sie in eurem Lande ge- zeugt haben; die diirft ihr aum Besitz haben. Und ihr diirft sie vererben auf eure Kinder nach each, dass sie .sie als Eigentum besitzen, and diirft sie so dauernd zu Sklaven haben. Aber iiber eure Briider, die Kinder Israel da sollst du nicht, einer iiber den andern, mit Hiirte herr- scden."27) Hier wird also gestattet, Nichtjuden, nicht nur Auslandsfremde, sondern *acud Inlandsfremde als Sklaven zu besitzen ohne die Verpfichtung, sie nach besimminter Zeit freizugeben, wihrend umgekehrt dem ger, dem Inlands- fremden, die Verpfliditung obliegt, den jiidisdcen Sklaven -zu der vom Gesetz vorge-cnirebenen Frist ziehen zu las- sen. Der im Hause eines Inlandsfremden dienende jiidischie Sklave soil, so wird gefordert, ,,im Jobeljahr frei aus- -g4ten. er and seine Kinder mit iihm." ,,Denn," so fiigt die Schrift hinzu, ,,mir geharei die Kinder Israel als Knechte, meine Knechte sind sie, der ich sie herausgefiihrt habe -aus dem Lande Aegypten."28) So wird hier allerdings ein Unterschied gemadht zwischen Juden und Nichtjuden: In jiidiischen Kreisen sollte eine dauernde Sklaverei nidct ge- duldet werden. Gegen das Halten fremder Sklaven iir un- begrenzte Zeit schritt das Gesetz nidit ein, wohl darum, we il es in jenen alten Zeiten ausg es chlossen gewesen wire, die Sklaverei mit Stumpf und Stiel auszurotten. Daraus der ,Bibel einen Vorwurf zu machen, ist dochwahr- lich nicht berechtigt, wenn wir bedenken, wie viele Jahrhunderte spifter die Skla- verei bei den' verschiedensten Volkern noch eine glatte Selbastver.stindlichkeit war, wenn wir.u. a. an die blutigen Kiimpfe denken, die in Amerika noch im vorigen Jahrhundert um die Abschaffung der' Skla- verei au sgefochten wurden, bis endlidc i. J. 1865 das Reprisentantenhaus in Washington mit einer Mehrheit von iiber zwei Drittel Stimmen die allgemeine Absdhaffung der Sklaverei beschloss. Den Vorwurf der Inhumanitat werden wir der Bibel aber um so weniger machen, wenn wir ins Auge fassen, was das Schrifttum iiber die B e h a ndlung der Sklaven aus- sagt. Kann es etwas Humaneres geben als die biblische Be- 4I Jdas I. 1--3 "'; 3. B. M 25, 44--66. "I das V. 54 f stimmung: ,,Du sollst einen Sklaven nidit seinem IIcrrt auslierern, der sidi vor seinem Herrn zu dir gelliictet hat. Bei dir soll er wohncn in deiner Mitte in dcm Ort, den er erwiihlen wird in einem deiner Tore, wo es ihm gefiillt; du sollst ihn nicht bedriidken"?29)' Wenn sdion der unbe- kannte Sklave, der dern Juden nidits geleistet hat, in so ein- dringlidier Weise der Giite und Sdionung anempfolilen Swird: um wie viel nehr wird d.em Sklaven gegeniiber Mensdhlichkeit geboten sein, der im Hause des Juden seine Arbeit verrichtet.30) Man halte einmal dem gegeniiber die :.entsetzlichen Grausamkeiten, die die amerikanisdie Schrift- stellerin Harriet Beecher-Stowe in ihrem Werke ,,Onkel Toms Hiitte" (crschienen 1852) aufgededct hat, die entsetzlidcen Grausamkeiten, mit denen die dcristlidcen Sklavenhalter in Amerika die ungliickliden Sklaven pei- nigten: und man wird die Humdnitiit der vor drei Jahrtau- senden gegebenen biblischen Vorsdiriften nach Gebiihr zu sdhiitzen wissen. Jcder, der nicht durch Vorurteile ge- blendet ist, wird zugeben miissen, dass die Thora in ihrer Fremdengesetzgebung eine weitherzige Gesinnung an den Tag legt, die hiochste Anerkennung verdient. Haggada und Fortschritt Von Rabbiner Dr. S. Samuel (Essen) Wo immer die Halacha, ihrer'Aufgabe gemass, sich den verwidcelteren und notgehorenen Zustiaden anpassen musste, war es zweifellos ihre Absihdt, der neuen Lage nach bestem Wissen und Willen gerecdt zu werden, soweit es irgend ohne allzuweite Entfernung vom Sdiriftworte hanging. Ob aber das Neuere immer das Bessere war, blieb fraglich. Oft sollte das erweiterte Gesetz einer gewissen Laxheit der Sitten, einem Schwinden alter Glaubwiirdigkeit und Treue entgegenwirken, oder die Fiktion einer Gesinnung auf- geben, auf die ein Thoragebot oder -verbot gegriindet war. Kein Mensch war mit dem Erlischen seiner Aussenstinde im Erlassjahr mehr gesinniingsmaisig einverstanden; da- rum setzte Hillel den Prosbul ein. Wenige bequemten sich zur Schwagerehe aus briiderlichem Geiste; darum nahm die Ablbsung derart iiberhand, dass man sie zur Regel machte. Eine Linie der Entwicklung ist auch in der Halacha zu verfolgen; ob es immer die aufwiirtsfiihrende Linie war, bedarf von Fall zu Fall der Priifung. " Anders in der Haggada. Sie hat nidicht neues Rehdt zu schaffen, das sofort angewandt.werden muss, um sich desto 'schneller wieder abzunutzen. Sie suhdt grade das Ueberzeit- liche zu erfassen, leuditet mit dem feineren Gefiihl einer fortgeschritteneren Zeit in ,den alteh Wortlaut un.l die tiefe- ren Griinde des Gesetzes hinein, und was die Hauptsache ist: sie ist nicht beschrlinkt auf die eigentlichen Vorschriften und Satzungen. Ihr Gebiet ist auch der erzahlende, der prophetisdie und dichterische Teil der Thora, ja der ganzen heiligen Schrift. Darum erweist sie sich als ein miichtiger Hebel des F o r ts ch ritts im Judentum. Und dies in drei- fadier Hinsicht. Sie fiihrt zu feinerem, ii s t he t i s c h e m Verstiindnis; sie vertieft die e t hi s c h e n Forderungen; sie' reinigt den G 1 a u b en selbst. Fiir alles ein paar Beispiele. Es entgeht der Haggada, d. h. der iilteren Predigt und Schriftauslegung nidit, dass der Leser iiberall einen inneren Zusammenhang und Fort- schritt erwartet. Daher das Bestreben der sog. Semidict, d. h. der Versuch, innerlich begriindete Uebergiinge zwischen vie- len Schriftabscdnitten zu schaffen, die solche vermissen las- sen. Die Versuche sind oft recdt abenteuerlich, man mag bessere an die Stelle .setzen; aber die Idee: a u s Einem 2o9) B. M. 23, 16 f. 8o) Das nur dem jildischen Skinven gerenliber geltende Verhot, ihn mit HTirte u7 hehnndeln, ift gleidibedentend mit dem Verhot. ihn ilber d'e sechs Inhre. bew. fiber den Eintrilt des Jnhielihres liinans im Dirent .7n hehalten. Vfn einer nnderen Hlirfe der Behnndlung kann nand ,lem einfadien Wortsinn schledhterdings keine Rede sein. G is.t ist cine wahrhaft kiinstlcrisdic. Hierher geihren die vielfachen Beziehungen, die durch die Wali der glcidien Ausdriidce zwisdien den entferntesten Bibelstelten uft Uiber- rasdhend hergestellt werden. Stark gewertet wird die An- ordnung der Worte und ihre Antithetil; es ist z. B. nidit das-Gleidie, wenn Isaak den Jakob, oder wenn Balemin Israel gesegnet sein liisst; denn nur Isaak lasst seine Worte wirklidi mit Segen ausklingen (I. B. M. 27, 29 gcgeniiber IV. B. M. 24, 9). Das reiche Zeremoniell, die orienialisdie Hdflichkeit in Gebirde, Anrede, Gruss und Verkehr, sie werden herausgehoben und zur Lebensform des neten Men- schen erhoben. Die Roheit der Spradle wird gcgeeiselt '(vergl. I. B. M. 27, 31 die Frechheit Esaus); die Dezenr dler Rede iiber alles gelobt; wird aoch sogar von gewi..en Tie- ren nur gesagt: dass sie ,,nicht rein" seen! (I. B N. 7, 2). Die Ideen eines Schiller von der Erzichiiiun des Menschen durch das Schdne zum Guten unsere l-lggada ist bereits von ihnen erfiillt. Der Vertiefung der ethishen Forderungen dient diese jedodi in noch huherem Masse. Audi die Haladia ist ge- wiss auf Veredlung und Verfeinerung ahgestelll; wir er- innern nur an Strafzumessung und Strafvollzug. Allein nidlt immer kann sie gewisse Fesseln der rcligiisen Form ganz abstreifen und sidi frei entfalten; wortir auf dus Elie- und Sklavenrecht verwiesen werden mag. Der Haggada aber gelingt, was der Halahda versagt ist. Ein einziger Ausdruck, z. B. adam, geniigt ihr, um aus-ihm die grosse Lehre der Gleichheit aller Menschen vor Gott abzuleiten (vergl. Sanh. fol. 59a zu III. B. M. 18, 5); ein einziges Suffix z. B. ,,meine" Knechte sind sie (III. B. M. 25, 42), um die F r e'i h ei t aller von jeglichem Mensdienjod zu fordern, zundiist der Kinder Gottes, die dessen Jodi auf sidc neh- men; der Wedisel in der Aufziihlung etwa der S3ihne Ja- kobs, um die B r iderlichk eit hervorzuhcben, die kei- nen Zank um die Rangfolge duldet. (Man hat jiingst in literarischen Kreisen die gesdimadclose Rundfrage gemadit: wie erklirt sich das Versagen der 10 Gebote? und Arnold Zweig hat ein solches im Ueberwiegen der Verbote finden wollen, die nun pinmal die Menschen zum Uebertreten reizen.) Wer die Haggada zum Dekalog eingehender priift, wird bald erkennen, welch' reidie ethisdie Entwidc- lung sich an jedes seiner Worte kniipft. Mediilta und die verschiedenen Pesikta-Sammlungen sind ganz davon erfiillt. Aus dem dritten der Zehnworte leitet die Haggada das sehr modern anmutende Verbot des Missbraudis eines Amtes zum eigenen Vorteil ab; geisselt sie die reservation mentalis beim Schwur, ebenso wie die Heuchelei des FrSmmlers. In dem vielverkannten zehnten Worte nimmt sie die Verwen- dung vershdiedener Ausdriidce (diamad und hissawo) zum Ausgangspunkt einer psyhdologischen Er6rterung, die der Ethik ganz neue Quellen ersdiliesst. (Siehe Mediilta zu Jitro. Pesikta rabbati cap. 24). Letzlihd sei darauf hingewiesen, dass wir den Einfluss der Haggada zur Liuterung religiiser Vorstellungen gar-. nidit hoch genug veransdilagen konnen. Bekannt ist die Deutung des R. Jochanan bar Sakkai zur Parasdia Chuk- kas (IV. B. M. 19, 1), wo die Herstellung des Siihnewassers mit der Asdie der roten Kuh ihn darauf fiihrt, dass man bei geheiligten Brtiuchen dasWie und Warum niicht erhellen kinne, und sich mit dem Vorhandensein begniigen musse. Diese Essentialittit ist ganz ins Irrationale gebettet, und immer wird dieses in der Religion seinen Raum neben dem Ratio- nalen behaupten. Klarer iiber den Wert der Symbolik kSn- nen wir Modernen nicht sein, als es die Haggada war. Nicht die erhobenen H ii n d e M o s es haben den Sieg Israels iiber Amalek herbeigefiihrt, sondern die auf Gott verwiesenen Herzen der schon verzagten Streiter; nidit die auf hohen Stab gesetzte eherne Schlang e, sondern der aiu Gott, den Helter geriditete Blick hat die vom Gift des Schlan- genbisses Fiebernden gerettet: besides sind bekannte Aus- sprilche eines Haggadisten. Die Bildersprache der Bibel, ins- *rW%- . besondere die Gerahren der Vermenschlichung Gottcs, aber audi die Krassheit mandier Wunderberidile wurden you der Haggada im Sinne des Fortsdiritts bebandelt und ihrer Ge- fihrlidikeit entkleidet. Zu dem Wunder aller Wunder, der Hernbkunut Gotles aiid den Sinai behufs Verkiindung des Zelinworts. bemerkt R. Jose (Mediilta z. St.) in caller Niidi- ternhcil: nicinals ruhr Elia zum Himmel, nie Gott herb zum Sinai; denn der Himmel bleibt der Ilimmel Gottes, wie es im Psalm 115, 16 stebt. Ilier begegnen wir einer vorwirtsdrdngenden, religidsen Kilinheit, wie sie unsern Jubilar auszeidhuet; sie ist und bleibe das Kennzeiden seines Fiihrertums. Der Liberalismus und die religiise Zukunfi Von Claude G. Montefiore (London) Hat dos Judentum irgendwelchen religiasen Einfluss in der Well besessen, seit es das Christentum geboren hat? Einzelne Juden haben einen soldien Einfuss ausgeiibt, wean audi vielleidit eher mittelbar als unmittelbar. Wir aile wissen, wie die Juden in der Philosophie, in den Wissen- sdiurlen, in hebraischer Grammatik und Bibelexegese ihre Rolle in der religiBsen Gesdcichte Europas gespielt hnben. Hat aber das Judentum als Canzes. ils selbstindige Religion \iel oder iberhaupt irgendweldien EinOuss ge- hnbt? Dies ist nidit leidit zu sagen. Sdion die Existenz un- seres strengen und' eigenttmlidien Monotheismus mag ihre Wirkung aur die Entwicklung des Christentums gehabt baben, wenu auch sehr wenige Christen ihn wahrnahmen, wenn sogar sehr wenige Christen zugeben wiirden. dass irgendeine derartige \\ irkiing talsidclich beslanden hat. Der GCegenstand ist scdwierig und wiirde viel Raum fiir cine angemessene Erbrternag fordern. Aber selbst wean die wahre Antwort verneinend sein miisste, selbst wenn das Judentum als ein Ganzes, als eine selbstindige und beson- S dere Religion seit Konstanlin geringen oder gar keinen Einfluss au Europa gehabt hiitte, so miisten wir daram un- seren Glauben an unsere be.sondere religitse Mission nidit aurgeben. Wir mussen nidit nolwendig glauben. dass unsere Aurgabe, soweit es sidi urn die Aussenwelt handelt. vor nounzehnhundert Jahren zu Ende kam, und dass keine Zu- kunft religiasen Wirkens vor uns liegt. ,,[hr seid meine : Zeugen, spricht der Her'". Dies ist die bezeidinendste Lehre des Judenlums. Der Glaube, dass uns eine noch nicdt ganz S volleudete religiose Aufgabe oder Mission auferlegt wurde. Sist eine bezeiciendere jiidiscie Lehre als sogar die Lehre von der gtillichen Einheit. Von dieser Lehre durchdrun- gen zu sein ist ein Akt des Glaubens. Sie ist ganz unbeweis- bar. Es gibt philosophisdce Argumente u[r die Exislenz und Einheit Cottes. Es gibt keine soldier Argumente zur Stiitzung der Lehre, dass Juientum und Juden in der au- kiinftigen Entwicklung der Religion in Europa oder Ame- rika noch ein Werk zu verrichten haben. Millionen von Menschen glauben an Einen Gott: nur Juden glauben an die S.M mission Israel s". Es ist sciledilbin ein Akt des Glau- bens. ein unbeugsamer Akt des Glaubens. denn Gesdiidcte und Ansdiein sind, im ganzen genommen, durdicus gegen uns. Wean wir aber-audi nur wenig fir unseren Glauben aurzuweisen haben, so wagen wird dodi, zu ihm zu stehen. Und wenn wir ibn wirklidi nicht behielten, so wiirden viele Svon .uns nidat linger Juden bleibeu wollen. Die Welt mag all sein4 aber die zivilisierte Mensdhieit Sist jng. ,,Tausend Jahre sind in deinen Augen wie eihe ; Wache in der Nacht". Wir slehen zu der Idee der Aulgabe, die nur nohd titiger oder kraftvoller durcdgefiihrt werden muss, als es bisher der Fall war. In einem volleren Sinn, in einer nodi zu offenbarenden Weise muss das Judentum i eine Universalreligion werden. Wenn es nocd in Smandien Bezichungen nur eine national Rqligion ist, so IS..._: o 4 -. 4 halten diejcnigen von uns, welche glauben, dass die Tage der nationalen Religionen roriber sind, zum Judentmm, weil wir an seinen wesenhaften Universalismus und an die universalistisdien Entwicklungen glauben, weldie die Zu- kunrt fur es bereit hilt. Niditsdestoweniger muss die Mission nidht auf genau dieselbe Weise aufgerasst werden, wie von unseren Vor- rahren. .,Und der Herr wird Kinig sein liber die Erde: an jenew Tag wird der Herr Einer sein und Sein Name einer". Weun nun alle Bewohner der Erde Mohammedaner oder unitariscde Christen warden, wire dann die Prophezeiung Secharias und die Mission des Judentums eriillt? Und wenn nicht, warum? Audi hier liegen Fragen, in die idi nidit ein- treten kann. Viellcidit babe idi damit unserem lieben Freund Dr. Seligmann das Thema flr einen seiner aus- gezeichneten Aulsatze gelierert. Wer kann die Zukunft vorhersagen? Idi stelle mir vor, dass wir alle in unseren Visioned der Zukunft zurtickhol- tender sind als unsere Vorfahren in biblisdien und talmu- disdien Zeiten. Wahrsdieinlida glauben sehr wenige von uns, dass dereinst alle Menschen Juden oder forblose ,.Theisten" werden. Trotzde.m mag Raum fir jidischen Einfluss bleiben. Ja nocd mehr, der Umfong .und Zweck un- serer Zeugensdiaft ist jetzt wie ida behaupten .michte - niel weiter als der Prophet es erfasst haben kann. Denn wir haben Stellung zu nehmen ebensosehr gegen Athels- mus und Pantheismus, wie gegen Irrltmer (als die sie ups ersdieinen) des orthodoxen Christentums. Oh und inwie- wreit unsere Nachkomtnen tiitgere Prediger und Missioiire jUdischer Lebren werden miissen. ist ungewiss. Aber so- wohl in Religion wie in Moral wird die jiidisdie Lehre an- gegriffen. und es ist an uns. sie rmit unserem Leben, un- serer Feder und mit miinddicher Rede au verteidigen. Es ist nidit der Pentateuch, dessen Vorkiimpfer wir sein miissen: es ist etwas viel Grasseres. Es ist die Idee -vom Sittengesetz, die Lebre Goethes, die iir die Moral nidit weniger wie fiir die Kunst gilt: ,,Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben". Gott als die Quelle und Biirgsdcaft der Reditlidikeit: dieser Gott ist es, dem wir zu dienen, und den wir zu verkUndigen haben: der redhilidie und hei- lige Goll der Propheten und Psalmen. Unser Glaube muss sein, dass in den religiisen Giirungen und Wandlungen der Zukunft Gelegenheiten kommen werden, wo das Judentum vielen als Leuchtreuer und Halt voranleuditen wird; es wird Zeiten geben, wo hingebungsvolle Juden lihig sein werden. die reinen Lehren rhes Judentums zu lehren und zu verbreiten. Es wird Platz fur dos Judentum da sein, wenn die Juden beret sind und eifrig dalUr wirken, dass das Juden- tum ihn einnimmt. Aber damitdas Judentum ihn einnehmen kann, anissen .die Juden in Europa leben und Europler sein; oder in Amerika und Amerikaner sein. Ihr Judentum niss sicd mit den Zeiten ausdehnen und entwickeln: das Jiudentum der Zukunrt, das in den Personen seiner Anhiin- ger seine Mission neu ergreifen rund erfillen soil, kann nur liberals Judenlum sein. TAus dem engllsdeer; Manaskrlpt von E. A..) HAusliche Gebete Von Rechtsa.nwalt Heinricl Stern (Berlin) Hodiverehrter, lieber Freundl Wenn Sie diese Uebersdirift lesen, wird ein Ladicln tiber [hr Gesicht gehen: der alte Forderer prtisentert seine alle Forderung! Aber seit den unvergesslidcen Stunden, die wir aui der diesjahrigen Londoner Wellkonrerenz zusammeiver- leben durrien, steht die Bedeutung des Betens und Beten- k6nnens nocd eindringlicder als sonst vor unserer Seele, eine Forderung und Sehnsudit zugleihd. Und gerade die, die das Unabweisbare des Sidi-Aurschwingens zu dem ewigen Urgrund allies Seins als ein Gebot und ein GlUid zugleicd eupfinden, miisscn bekenuen, dass wir liberalen Judqn, ... .. ,'..:V z. -; ,: ... .. ... . wenigstens wir doutschen liberalen Juden, die sdibprerisdhe Krart noch nicht wiedergefunden haben, Gebete zu rormen lin'unserer Muttersprache, wie es die Meister unseres Gotles- dienstes in der beiligen Sprache vermoditen. Und idi mine, gradee der Mann, der fUr die Sederfeier in tausende libe- Toler Iliiuser unsere IIagada wieder zum Leben erweckte, wir'd diesen Wunsdc nadi lebendiger hiiuslidier Andudit nidit our verstchen, sondern er ist aucd dazu berufen, der Sehirrudit Gestalt zu geben. Lessen Sie midi et.was ins Einzelne gehenl Do ist zunildist das Gebet des Kindes, morgens und abends. Gewiss, wir lessen es des ,,Sdi'iua" spredien, den $atz des Bekenntnisses; ihn swollen auch die Kleinen nach- sprechen, die ihn noch nidil versleben, damit sie lcrneu, sich einzurfgen in die Ketie der Ucberlieferung. Aber, - selbst wenn sic den Sinn verstchen lernen -, ein Bekennt- nis ist kein Gebet, des Kind will bitten und dauken, und haben wir ein solches Gebet des Diikes rUr die Itlglich ueu erwachende und ein Sdiiitz- und Birtgebet fir die ins Sdilafdunkel versinkende Kindesseele? Es muss ein jiidl- sches Beten sein und dodi leicht fasslidi, wie die alien Morgen- und Abendgcbete unseres deutsdien Volkes. Wo sind sic? Dann dos Fnmiliengebet hei Tisch. Neben dem kurzen Alllagsgebet felt aich das Gebet. welches der Vater am Freitaganend, am Eingang des Festes nach der gemein- samen ahlilzei spredien kann. Ein Gehet Ubrigens, das man auch bei estlicher Gelegenheit unter Erwadisenen spredien soil. etwa beim Bruderimahl in der Loge. Dos traditionelle Tischgehel ist viel zu lnng, enthlilt audi mandies, was unser GemUt nidil anklingen liisst. Sdiuffen Sie dem Vater. dem Baal-ha-Bajiss den reierlidhen Ausklang round Aufsdiwung nach gemeinsamem Mahll Und dann die Feiern der Frenrle and der Traner da- heim. Was beten wir in der Sukkoh, was beim Channuka- Lidit, was beim Ausgang des Jam-Kippur, was in der Shdi- woh und zur Jahrzeit? Nidit jedem, nein den wenigsten ist es gegeben. selbst die Worte zu firden, die Bricke sind nach oben. Wo sind die Diditer. die Lehrer juiidisen Stamms, doss sie uns den "Weg fiibren? Mit der griSs1le Einrlrik. den mir die nene Verhindnng mit unsern englisdien Freunden pgerehen hat. ist, dass sie beten wollen und konnen. War Lily Montagu an jedem Mor.en in ihrem Heim helen sah und hlirlte emprand. wie sie Kraft sdilpfte ous den stillen Miinten des Tagesbe- ginns, do sic sidi in Golt versenkle mit eigenreformten Worten und durdi die Worte der Psalmen und Propheten. Aich bei uns gibt es nodi jnnge Mensdicn, nidit nur Kinier dem Alter nahd. die 711 ott streben, die den Tog beginnen oder sdiliessen m3idcen mit Geilanken. die aus dem Alltng fiihren. Wo sind die, die uns die Schdtze hchen helren. lie so reich in unserer religi6sen Diditnng rnhen? Wir baben wenig Wissende. nher gar vide Sudiende. die finden zu lassen Pflidit und Lohn der Fiihrer ware. Sie sind hent 70 Jnhr alt. Doss idi vor Sie diesel grosse Anfgahe hinsfelle, soill Ilnen zeigen, wie hoind ich den Wert Jhrer Pcrs6nlitckeit fiir ins alle cinsdi.itze. zugleidi aber auch, doss idi Sie fir Jung genig halte, dieses Wer- kes Herr zu werden. Madifle Cott Thnen die Kraft geben, zu dem Videln, dos Sie uns gesdienkt hnlen, nodi den herrlichsten Schilnsstein zu rigen: die dentsdien liberalen Juden auf dem Fittich des Gebetes hinzuriihren zum .Ewicnl Optimismus Von Margarete Susmann (Frankfurt a. NM.) Dem verehrlen Meister, der midi vor vielen Jahren als erster in dos Wissen um jtidische Dinge einfilirte. Optiniismus ist ein in unscrer Zeit seltsam klingendes, entlegenes, ein uns fast verwehrtes Wort. Nidit nur doss die grossen Kat-strophen der letzten Jahrzchnte mit den Strumen von Leid, die sie liber die Menisden aiisgegossen haben, es w der Spradie der Mensdiheit rast ausgeldscit haben es war audi lange rorher sdion durdi dos geistige Graben von Generationen, das allies Dunkle, Abgrundharte im Menschendasein aufgewihlt and ans Lidit gezogen hatte, in seiner eigentlidien Bedeutung entwertel; und das Wort des grossen Leibniz von der .,besten der Welten" war zu einem ebrfarditig bestaunten Kuriosum geworden. - Selbst Nietzsches gewaltiger Salto morale aus dem Nidits in die schipferische Urlust, mit dem er liber den grdsslen Pessimisten der modernen Welt hinwegzuspringen strebte, konnte nicht mehr im eigentlidien Sinne Optimismus heissen; denn der Boden von dem aus jener Sprung ge- schah, war keineswegs die beste der Welten war iiber- haupt nicit eine irgendwie besdaaffene Welf sondern cben das Nichits jenes bodenlosen Abgrundes, den Sdiopenhauer unter allem Leben aufgerissen halle, und den zu tiber- bradten kein menschlidcer Geist je ausgereicht hat. Und dennoch gibt es eine Form des Optimismus, die riese ganze furcdibare vom modernen Denken entsdileierte Nacht des Nidits Uberlebt hat und von alien 'ormen eines spiien Pessimismus zwar auTs sdiwerste gefibhrdet. aber nicht grundsdtzlich iiberwunden werden koante. Dieser, der echte. der wirkliche und radikale Gegner des Pessimismus, des modernen europfiisdien, wie jedes Pessimismus iiber- haupt, der keine Antwort der neuen Zeit, keine persbnlidae Weltanschauung. sondern ein miihtiges liberpersdnlidies Wissen aus der Friihzeit der Menschbeit war, ist denn auch von Schopenhauer selbst mit sehr tierem Instinkt, aber auch mit noci tieferem Missverstehen als soldier erkannt und ausgesprocden worden. Den Juden, dem jidisdlen Volk als soldiem hat Schopenhauer ..rudilosen Optimismus" vorge- worren. Was kann mit diesem cigentiimlidien Wort gemeint sein? Wusste denn der grosse Philosoph nidits von dem jiidischen Schicksal? Hatte nicht das jiidisdie Volk mehr und Furditbareres gelilten als jedes andere? Ist nidat seine Lebenssitualion selbst. die von ibm erwihblte und von ibm aur sich genommene Situation das Leid und das Verblciben im Leid? Hat es nicht allein hunter allen Valkern, die es umgaben, die Erl6sung im Hier und Jeizt, wie sie aus ibm selbst hervorirat, abgewiesen und sicd in die reine mensch- licde Ursitualion des Leides gestellt? Hat es nidit an Stalle der ins Irdisdie eingekehrten G6ttLidikeit, die den Menschen die Erde aus der Fremde zur Heimat machete, on der reinen Transzendenz seines Gottes festgehalten und Seinem Gebot gemLss jede Darstellung Seiner im irdisdcen Sloff ver- schmiiht? Hat es so nidit anstelle der gesicherten Vergangen- heir die ewig offense Zukunft, an Stelle der erfiillten Er- innerung an ein fir alle dagewesenes Heil die reine, our durch es selbst zu verwirklichende loffTnung erwiihit? Wie kann man diesem Volk, das urn seines Gottes willen das Leiden auf sich genommen hat. durchaus und riir immer ein Fremdling auF Erden zu bleiben,. Optimismus vor- werfen? Und doch hat Sdhopenhauer im Letzten richtig gesehcn, - richdig gesehen in einer Tiefe, von der er selbst nidits zu ahnen vermodite. Denn dass er dem jiidisdcen Volk '-I *i f i , diesen Optimismus zum Vorwurf madit, dass er ihn gar einen ruchlosen nennt, das zeigt, dass -er ihn hunter alle anderen Optimismen einreihte d. h. fiir ihn: hunter, die dem Pessimismus gegeniiber weit flacheren, irdischeren und nied- rigeren Weltansdcauungen. Denn von seiner iiber dem Abgrund hiingenden, rein. atheistischen Welt aus konnte er unmiglich diese andere Art des Optimismus be- greifen. Der letzte ihm zuginglidce Optimismus war der kontemplative- eines Plato, eines Leibniz, eines Spinoza und Hegel, in dem eine lidhte Vernunftordnung die Welt der triiben und verworrenen Wirklihdkeit durdaglinzte; und dieser Optimismus war fiir ihn mit der Vernunft als Grundlage der Welt notwendig erlosdien. In dem jiidisdien Optimismus aber stiess er auf eine solche Gewalt und gar nidct aufzul6sende. Widerstandskraft des Wirklidcen, es fehlte ihm zugleidh, um ihn zu verstehen, so ganz der Be- griff und selbst die Ahnung von seiner Wurzel, dass er ihn von sid aus folgeridhtig als einen ruchlosen verurteilte. Denn er being in seiner Betraditung notwendig jenen dem mo- dernen Denken natiirlidien Fehler, der jede jiidische Le- benstiusserung entwurzelt und in ihr Gegenteil verkehrt: er sah- den jiidischen Mensdien und das jiidisdle Leben ohne Gott. Damit aber zerrinnt alle jiidisdce Wirklichkeit, wie die Farben und Formen eines Bildes zerrinnen, wenn man unter ihnen die tragende Leinwand fortzieht. - Der Frage, was mit dem Wort Optimismus im Zusam- menhang des jiidischen Daseins gemeint ist, wie der, ob iiberhaupt Optimismus in irgend -einer Gestalt in einer zer- riitteten Welt wie der unseren miglidc ist, muss eine an- dere noch tiefer gelegene 'Frage vorausgehei: Wic ist Op- timismus iiberhaupt fir sterblidhe Wesen m6glidi? Denn in der Verglinglichkeit aller Dinge und .unserer selbst, in der wir uns finden und um die wir wissen, sind wir so un- l]slidi an das Leid gesdimiedet, cdass der sdclichte deutsche Sprudi: ,,Id komm, ida weiss nidct woher, Ich geh, ida weiss nihdt wohin; Mida wundert, dass ida so frhhlidi bin", fiir alle Menscen und Zeiten giiltig das Wunder ausspridct, dass Freude unter Wesen unserer Lage und unseres Schick- sals miglidc ist. Optimismlus aber ist nicht nur die Freude selbst: er ist die Festsetzung der Freude als des eigent- lichen Grundgesetzes des mensdilidaen Daseins; er ist Aus- druck reinen menschlidien Yertrauens zu Welt und Leben. Und nun spring erst mit ganzer Kraft die Frage auf: wie konnte gerade der Jude, der zwiefach Heimatlose, der doppelte Fremdling auf Erden, der gleidasam die Last des Mensdiensdcicksals in seiner Entscheidung-noda einmal auf sidA genommen hat wie konnte gerade er zur Freude, zum Vertrauen zum Leben und zur Welt, zur Festsetzung des Lebensgrundes als'Freude kommen? Wie konnte er zu dem alien menschlidien Jubel tibersteigenden Jubel der Psal'men vom 96sten his zum 100sten, zu .le; Inbiinin- stigen Freude seiner' Sabbathe und Feste, zu dem Tanz Davids vor der Bundeslade, den d.ie friihen Chassidim in ihren Gebeten wiederholen wie konnte er zu dieser Leiden- sdiaft der Freude, zu diesem Glauben an die Freude im Gesetz und an das Gesetz in der Freude kommen? Die Antwort ist einfadi und klar: Diese Haltung kann nur daraus ver- stindlidi werden, dass die Freude des jiidisdaen Volkes aus derselben Quelle staanmt, wie seine Entscheidung fiir das Verbleiben im Leid. Dieselbe Gewissheit, die es .jedes, audi das hhdiste Bild und Gleidinis Gottes im Irdischen ab- lehnen and das Warten auf den Messias bis zum Ende der Zeiten als sein Teil erwahlen less dieselbe, die es die Erlasung als gesdiehene nidit annehmen, sondern als ihm selbst im Dunkel seines Daseins SdAritt fiir Schritt zur Ver- wirklichung iibergebene verstehen less, dieselbe Gewiss- heit ist die Quelle seiner himmelanbrennenden Freude.. ,,Das Volk, das im Finstern wandelt, siehet ein grosses Lidit." Es selbst lebt im Dunkel, in irdisdier Finsternis, nidit in ihm: vor ihm, iiber ihm in unendlicder Ferne ist das grosse Licht. Aber es ist keine blosse Ersdceinung; es -ist in Beziehung zu ihm; es ruft und leitet; es ist ein Ziel. Auf dieses Ziel ist jeder Punkt des jiidischen Weges be- zogen; dies Lidct iibergliinzt jeden Scdritt der dulMen Wanderung. Die Gebete, -die Sabbathe, die Feste sind nur ein helleres. Aufflammen der Punkte, auf deren jeden das ferne, unsichtbare, das mehr als sidatbare Liact fillt. So entziindet sidi in ihm die ganze lange -Nadat des Weges diurda alle Generationen hindurda immer wieder neu und lodert auf in der Flamme unsterblidcer Freude. Von aussen und airs weiter Ferne ist dieses Leuchten nur mit -fast blinden Augen zu seen auc wenn es. die Augen eines grossen Weisen sind. Darum vermodite Sdiopenhauer die sdalichte Wahrheit nicht zu erkennen: Wenn wirklida das jiidisdae Volk, wie er es.ihm vorwirft, das schlechthin optimistisdae Volk ware, so ware das der grisste uind paradoxeste Triumph seiner Bestimmung iiber scin Schicksal. Und dem entspricht es, wenn nada dem Tal- mud ivon dem himmlischen Richter an jeden vor ihm er- scheineuden Menscden des leidgepriiftesten Volkes die Ent- sdaeidungsfrage gestellt wird: ,,Hast du gehofft auf das Heil?" Denn damit ist die Hoffnung selbst zur absoluten Forderung geworden, in der Hoffnung des jiidisdaen Men- sdAen liegt seine Bewahrung; das Festhaltenknrinen an der Hoffnung ist der Priifstein fiir seine Erlisbarkeit. Damit ist der Optimismus als tiefster Sinn des jiidisdaen Daseins geheiligt. Ein Brief Von Nelly Baer (Frankfurt a. M.) Lieber Herr Doktor! Wenn es Menschen gibt, deren Werk man, von ihnen selbst abstrahiert, gewissermassen anonym wiirdigen kann, so liegt, glaube ich, im Gegensatz hierzu Ihr Wesentlidaes, Ihre Stirke darin, dass was Sie sdiaffen, so sehr Ausstrah- lung Ihrer Pers6nlichkeit ist, dass das Werk nidit denkbar ist ohne das warme Herlblut, dem es sein Werden verdankt; deshalb .midite ich hinter all dem, was als Entpers6nlichtes, Gegenstiindlidies von Ihnen zu sagen ware, iiberall -Sie selbst sudcen. Als Sie vor einigen Jahren Ihr 25jiihriges Amtsjubilium begingen, als nach all den Anspradien Sie' selbst das-Wort zu einem Riickblick der Dankbarkeit. ergriffen, da. war es nidit Ihre Gemeinde, waren es nicdt die, die mit Ihnen ar- beitteten, deer Sie zuerst gedaditen, sondern Ithre Sdiiiler; denen die ersten Worte galten. Dieser Ihrer eigenen \\We- tung entspredaend, will idi zuerst von der Schnule reden, .und da tritt ja audi die Unmittelbarkeit Ihres Wirkens, Ihrer Wirkung vielmehr am meisten zu Tage. - Vor einiger Zeit fragte idi Sie einmal, ob sidc der Typ der Jugend, wie Sie sie durch die Generationen hindurrch, in beinahe fiinf Jahrzehnten, zu Sciilern gehabt, sehr ge- lindert habe, ob Sie ida meinte vor allem bei den Mid- dien nicht da den besten Einblick in die ungeheure Wand- ling, die dodi vor sidi gegangen ist, gehabt hlitten. Ihre Antwort war: Nein, eigentlich waren es immer dieselben. - Idi war zunadist verbliifft. Ida fragte midi, wie das miglich sei. Und fand nur eine Erkliruing: Das, was Sie diesen ver- sdaiedenartigen Menschen zu sagen hatten, muss so tief hunter die Oberflidie gehen, dass es durch allies Zeitlida-Be- dingte hindurch und allem angeblichen Niedergang zum Trotz ein Ewiges, Allgemeines beriihrt. Und Sie selbst miissen so jung and der Zeit aufgeschlossen sein, dass Sie in jeder Zeit den Schliissel finden zu diesem Zeitlosen. SWenn ich, um mir dies klarer zu madien, mir Ire -Re- * ligionsstunden vor Augen fiihren will, ist es sehr schwer, das Wesentlidce:in \'orte zu fassen. Wir empfanden sie als anders als alles andere in der Sdiule. Es gab eigent- lich kein Gebiet des Lebens, das nicht in das Pensum passte. Wir haben damals sowohl den Trompeter von Sakkingen, wie. Montesquieu durch Ihre Anregung gelesen, sogar an Kant wollten wir uns heranwagen. Und fir die, die durch die Indilferenz des Elternhauses auf die so heiss ersehnte Einsegnung verzichten 'mussten, waren Ihre Stunden wie edrte Kronfirnan.e]n5tiiiiist]:-' in denen-man anit allem Er- griibelten auspacken kointe und-in einem Alter, in dem man so vieles zu fragen und in Zweifel zu ziehen hate, sidc nie sdieuen musste, auch das Gewagteste zu fragen. Erst heute, wenn ich erwadcsene Menschen treffe, die in seeldsdcer Unklarheit nach Ausspradie suchen, wird mir bewusst, wie gut wir es batten; wir sind nie von Ihnen mit einer schablonierten Antwort abgespeist worden. Sie haben jeden wohl meist auf sidc selbst, auf die eigene Verantwor- tung zuriidck verwiesen, aber man fiihlte, dass die eigenen Schwierigkeiten Ihnen nidit fremd waren, und man hatte .glichid itig das Gefiihl eines Haltes da-in, dass man in Ihnen trotz des Mutes zur Frage die Harmonie des Lebens spiirte. Wieweit dies alles in Jiidisches geklaidet war? W-ie Sie das tatsiichliche Wissen nidit in den Mittelpunkt des Unterridits stellten, sondern zur selbstverstiindlichen Vorausse-tung nahmen, so war das jiidische Fiihlen und Bewusstsein weniger Lernstoff, als .\Aiasphlire. Und diese Atmosphere bradite es mit sich, dass wir, die wir meist aus so ganz dem Judentuni entfremdeten Familien kamen, hiebraidi lernten, jiidisdie Feste hielten, an jiidischen Auf- gaben mitarbeiteten nidct zeitweise, s.l.rin2e wir unter Ihrem unmittelbareni Einfluss standen, sondern inzwisdien in -den eigenen Fumilien, din eigenen Wirkungskreis. Nidit weniger als lhre Sdiiler empfindet Ihre Gemeinde hinter Ihren Worteni Ihr eigenstes Wesen. Wenn Sie, zumal an den hohen Feiertagcn. in der Einleitung zu .einer Pre- digt eine Welt des Schreckens und der Finsternis, eine relt der W\ir, il und der qualvollen Frage nach einem Sinnr zu malen suchen, dann liegt in dem Augenblidc, in dein Sie Ihr ,,Und dennoch" sagen, in dem ,,Nein, so kann es nicht sein" das Geheimnis Ihres Wesens offen, Ihr ganzer O pti mi s mu s, der nicht blind ist allem gegeniiber, was hiisslidi.ist und schwer; was sicd einean zu leichten Lebens- bejahen entgegenstellen kinnte, der aber ganz ohne Re- signation einfach. nicit aindeA kaun, auts innerstem Instinkt,: als aus der eigenen .setlisdhen Gesundheit heraus froh zu sein und die Welt froh anzitsehen. Und ich glaube, dies ist der Schlussel nicdt nanr.zu lbri-' Lebens.Taffasi.un die Sie die Denker :ller Zeiten, die dle Pe,,;triitimimu- lehrnl. von dn .spilgricdli-thliiin Philiisoi-p' iln li /u Nietzcsdi, zu; Schopenhauer, StIi, IJb.'i, und. Ibsen verabscdeuen, alle \\eltbejaheir iri jiidiscdeni :Iiim lieben liisst,, es-ist audi, meine ich,_-der Schdiissel au Ihrer igc "ni:-i R:.;:.. ii i tia;it. ist, S.lleichi F,,rrni wie Inthalt dieserR Ill-'ii ittl Verzeihen Sie, wenn ichi da zu deuten sudie, wo jedes Deutein lid Tasln ja.nur zu einer halben Wahrheit fiihren kann. Aber das ist sider, dass '.dieser Ihr. Optimismus, Ihi Be-th iis.l dturdi die Iel.i.iisbih liiinil. Quell Ihrer Talkaltt iat. .Der innere Z. u in ieini.-haiii zwisdien Optimismus, demi Gla ilb'bel an die /.ukintt ,inl l an die Kraft des eigenen \\Wllei- a:l I dem Libc..ilimlli,. der aus der- Kial des eige- ne W\\',llens heraus erstarrte Form 1.e"i-s;itedieben irind eigen-es Neue aull' -iun kann, braudit hier niidt tlieo etls.li erorteit zu werden er ist praktisch in Ihnen verkilrpert Die.sem Zusai 1imen0cLini1 i \crdankt Ihr Gebetbuch sein Wer,-; den. das Sic vour \we Jahrzehnten schufen und das heute nidht nur in llirer eigenen Getinei.le benutzt wird, ni-dht nur in lhrei Spradie, .ondern dessen Verse und Texte dean entspredhcnden sdiwedischen Kultus zugrundeliegen, dieser Zusammenhang brachte es mit sich, dass das neue Einheits- ,gebetbucd, das Ihrer geistigen Arbeit sein Werden aber so sehr audi Ihrer praktisdien Initiative seine Einfubrung verdankt, sich durchsetzte. Wenn wir aber die besondere Betonung des W .i I I e s als typisch fiir Sie ansehen dass Sie ,,Wille zum Juden- tum" als Formel fiir die Triebkraft des liberalen Juden aufstellten, gibt dazu noch mehr Bereditigung dann wird uns noch ein anderer Zusammenhang klar, 'der wohl wich- tig ist fiir Ihre. inner Entwickl.ung. Durch Ihr Wissen von der Starke des Willens sind Sie, wohl erst. in der Reife des Alters, auch zuaeinem Wissen vom Einfluss des Willens auf jede Entsdieidung, auf jeden Standpunkt der Mensdien gekommen und haben gelernt, das dadurch Bedingte, nicht durch Vernunft iu Widerlegende jedes Standpunktes, bei sidc wie bei anderen, zu sehen. Wie Sie zur Zeit Ihres Kampfens, zur Richtlinienzeit, sidcerlich unbeschwert durch solche psychologisdche Erwiigungen, kralt Ihres Willens sidi durchsetzten, so gibt Ihnen ;die nunmehrige Erkenntnis von der Bedingtheit der Parteinahme die Fihigkeit, ver- mitteind zu wirken in den Organisationen, die Kinder Ihrer Sturm- und Drangzeit sind, zu versihnen zwiscden den Gegensatzen, Briicken des Verstiindnisses zu bauen und so selbst vom Erschaffenden zum Erhaltenden zu werden. Lieber Herr Doktor, ich weiss, dass etwas in Ihnen sich wehrt gegen Ihre 70 Jahre, .die iussere Tatsache nicht als Inner-Endgiiltiges hinnehmen will und kann. Und Sie selbst wissen doch auch am besten, dass das oben Gesagte keine Wandlung zur Ruhe bedeutet; dass es fiir Sie keine Ruhe miissiger Ernte gibt, dass immer neue Aufgaben aus den alten wachsen, weil das Gewordene nie endgiiltig und das Leben immer miditiger ist, vor allem aber, weil wir, Ihre Gemeinde, Ihre Gesinnungsgenossen, Ihre Schiler von einst und jetzt, wir alle Sie brauchen, aus der Erkenntnis dessen, was Sie in Ihrem Referat auf der Londoner Weltkonferenz des liberalen Judentums in die Worte kleideten: ,,Ein innerlihd begeisterter Mensch hat nodi immer Be- geisterung wecken kinnen; allies Grosse in der Gesdichite der Menschheit ist durcd soldien Enthusiasmus enstanden." Nelly Bae r. Aus dem Notizbuch eines Predigers Von Dr. Eugen Mayer In vielen Synagogen findet .sich fiber dem Thorascdrein die Insdcrift: ,,Wisse vor wem du stefist!" Vielleicht sollte man diese Aufforderung auch auf manchem Predigerpult anbringen. Zwar sagt das ostjiidisdie Sprichwort: ,,Jeder bal-darsdian darschenf fir sich", aber im Osten ist der Ab- stand zwisdien dein ,,Darschai" und seinem ,,Oilom" bei weitem nicht so gross, wie im Westen zwisdcen dem' Geist- lidien und seiriem andaditigen Zuhbrer. Gerade weil hier diese Spanne sidc herausgebildet hat, weil wir nicht de jure, aber de facto die Scheidung zwisdien Klerus und Laien zu iibernehmen scheinen, gerade deshalb wird der Prediiger iiber seine Gemeinde nadidenken miissen, be- vor er liber seine Predigt nachdenkt; nur dann .wird er die Gemeinde in jedem Sinn ,,ansprechen". Gei.steswissensdiaftliche Erkenntnisse erlangen zuweilen erst dadaurdc allgemeine Glaubwiirdigkeit, dass sie in den exakten Wissensdliaten eine Parallele findei. Wir wissen seit einiger Zeit, dass gewisse Gasgebilde gegeniiber den Molekeln, aus denen sie bestehen, sidc als etwas Neues' duatie-llen: wir wissen, dass die Zahl 4 nocd etwas andere: ist, als nur 2X(2 oder 1+3, niimlich eben 4 an und ftir sidi Die Gruppe ist also zwar an das Substrat ihrei Teile ge- bunden, aber sie madit sich selbstiindig. Dies ist vielleidit die kiirzeste Formel fur das alte Begriffspaar: Gesellsdiaft und Einzelwesen. Was.folgt da.raus fir den Prediger? Er hat die Gemeinde in der doppeltei Eigenscaft' des Gan- zen und seiner Teile vor sihd. Er spridit zu der Cemeinde, aber nur der Einzelne verniimmt ihn. Seine Aurfgbe muss also sein, durch das Medium des Einzelucn hiudurhd auf' das Ganze zu wirken. Oder anders: sein Wort soil sidi wie ein ing um die Einzelnen legen und sie zum Ganzen formen. Nun kann er aber trotidem, wenigstens in der grossen Gemeinde, nidht die Individuen als solche visieren. Es bleibt ibm daher nur die Miiglidikeit, einen Quersdchitt zu ziehen, der miglidist viele trifft. Hier Liegt die sdiwie- rigste Aufgabe des Predigers unserer Zeit, und hier ist zu- gleith zu einem Teil das haiulige Versagen der Predigt be- grundet. ,,Wem hat er daniit etwas gegeben?" das ist die Fragel Die Entwicklungsgesdtichte der jiidischen Predigt weist nidit entfernt so viele Varianten auf wie die diristlidie. Diese war immer ein Abbill der jeweiligen Weltepodie, sie hatte oft genug die Weltgeschichte zu bestimmen: Kreuzzuge. Reformation. Aber es ist bezeidinend, dass sie mit Luther wieder zu ihrem ersten Ausgangspunkt, der von den Juden Ubernommenen Schrifterkiiirung. zuriid- gekehrt ist. Bei der jfidischen Predigt siud die Stilwand- lungen weuiger bedeulsam; audi hat sie erst split eine zentrale Stellung im Gottesdienst erlangt. In manhden Gemeinden wird nodi jelzt nur zweimal im Jahr gepredigt. Die Predigt zielt auf ein Doppeltes: auf Erbauung und Belehrung. Eine Predigt, die nur erbauulih sein will, wird im allgemneinen heule als wenig erbaulihd enipfunden. Also muss die Belehrung im Miltelpunkt stehen, und die Er- bauung mag von selbst kommen, sozusagen als Exsudat. Aber wie soil die Belehrung besthaffen sein? Kann man wirklirh wabllos einmal fiber Hillel und das audere Mal fiber Ghandi predigen? Wo sind die Grenzen der Aktuali- tiit? In dem Budi ,,Eiue Frau allcin" von Agnes Smedley steht der Satz: ,,Der Geistlidie .predigte iiber Golt und den Himmel, von der Erde aber schwieg er". Er snil nicht von der Erde sdiweigen, aber audi nur mit Adwadhl von ihr reden. In I. S. A. hielt ein Rabbiner eine I sch- Hashdanapredigt liber ,.Sdiotar und Sdioffr", und ebenda veranstaltete ein Baptiscenprediger Bibelvortriige unter dem Tilel ,,Abende mit den grosseu Athlelen der Bibel"; Unter- tilel: Simson, der starkste Mann der Welt; Jakob, Cham- pionriuger: Enodi, Langstreckenliiufcr; David, Diskuswer- rer usw. Das ist nidit elwa eiue Erfindung unserer Zeit: der Frankfurter Pfarrer Mosdie (gest. 1791) predigle ,,Ueber den unausspredhlicden Segen des Kartoffelbaus". * ,.Weisung fordert man von seinem Mund" (Maleachi 2.7). Die jhilisdie Gemeinde erwarlet von ibrem Prediger religitse Weisung in dem ganz bestinimlen Sinu der Be- lelirung. Sie ist keine Sdiulklasse, aber aucd kein litera- risdies Krainzdien. kein politisdier Klub. Es gallt eine Zeit- lang als besonders sdcick, fiber neue Romane und Theater- stidte, fiber wissensthaftliche und technisdie Errungenschaf- ten zu predigen unrd von da aus eine BrFide zu den Leb- ren des Judentums zu sdilagen. Diese Art Aktualiltt mit Bindestridi ibt mist von Uebel, schon weil sie notwendi- gerweise zur Ober'niddlichkeit verleitet, im Politisthen iberdies zur Neutralitiit. Viel niiber liegt es fir den Pre- diger, von dem zu sprechen, was er wirklith weiss, und was die Gemeinde meistens nicht weiss: vom Judentuin in all seinen Ersdicinungsrormen, seiner Gesdicitde, seinemn Sdirifttum. seinem Sittengesetz, seiner Aufgabe, seinen Sagen, Gesiddten und Gleichnissen. Wesentlihd ist nur das Einzelne, mit Allgemeineem ist niemand geholfen. Ohne dos klcine Eiinmaleins ist keine Inlinitesimalredinung m6glihi Die Inneuansichl muss stets das Primiire sein, sie muss Text und Ton angeben. Von da aus mag dann der Blidc auf die religidsen, sozialen, politisdhen Probleme des Ju- dentums und der Zeit gericdtet werden. 118 Die Unerschdpfidikeit des Scdrirtworts kUnnte man als das homilelisdie Wunder bezeidineu, wenn man sicht, wie der jeweilige Wochenabsdinitt der Thorn gehorsam den Text lierert fir allies, was in jiUdischen Haus, in der jildi- sdicn Welt sidi ereignet. Hier liegt zugleidi die grosse Gerahr der Kasualrede: die Verallgemeinerung statt der Vereinzelung. Auf der Riickkelir von einer Beerdigung: .,Nun, wie hat er gesprodcen?" ,,Heft 4, Nummer 7, alte Frau ohne besondere Keanzeichen." Und was alles muss der arme Barmizwaknabe, das Liebe Kind, in dieser Stunde in seine Seele prtigeni * Darf die Predigt witzig scin? Von dem grossen Rabbi Akiba sind Beispiele dufiir iberliercrt. Audi in unserer Zeil kommt es vor: der Rabbiner einer kicinen suddeut- sdhen Gemeinde Isein Name ist audi Dr. Seligmaan leuer) halle gehbri, dass in seiner bis dahin geseizesircuen Ge- meinde eia sdlwarzes Sdialeiu names Abraham im Holel zum Engel einwandfrei trefa gegessen hate; worauf in der niidasten Preiigt en passant auf den Wandel der Zeiten hingewiesen wurde: in der Vorzeil kamen die Engel zu Abraham und speisten bei ibm, heute geht Abraham zum Engel. Die Ortseinwohner haben gerade diese Predigt nach 50 Jahren noch nicht vergessen. Der Rabbiner einer mittleren Gemeinde hat im Jahr etwa 40 gottesdiensllidie Ansprachen und 50 Kasualreden zu hallen, ohne die Reden in Vereinen und bei Tagungen. Das madit in 30 Dicnstjahren 2700 Predigten. Wenn jede Predigt nur drei eigene Cedanken enthallen soil, so er- gehen sidi 8100 Gedanken. So viel bhben simllidce Phi- losophen der Weltgesdudite nidit aufgebracht. Ceterum censeo: Schriftwort. Quellen und alles was dazu gehirt. Die Kanzel ist nur aus praktisdien Griinden erhtiat; sie kann sdion deshialb nidit als Zwisdiensture zu .,,liheren Splairen" betraditet werden, weil bei diesem Ausdruck dos Eigenschartswort cine moralisdie und nidct etwa eine rluni- lithe Dimension darstellt. Von alien Prediglen zieht die Moralpredigt am wenig- sten. Trotzdem die sdainste aller Prediglen steht in einem englisdien Sinnsprudh aus dem IS. Jahrhundert: .,lr we do well here, we shall do well there, I can tell you no more if I preach a whole year." Im Vorstand des W eltterbandes /fr liberates Judentanm (19261 nit Claude G. AMoniepore and The Hon. Laty Alon tag 119 Amtliche Anzeigen des Gemeindevorstands Neuwahl der Gemeindevertretung. Auf Grund des R 2O der Gemeliudciei lasung und der 13 und 41 del Wahlurduung gebcii wir bekauut. dass tin- nerhalb tier zulidssigel Flist uur eiu \\abliuosdilag eijige- reidit wordenu ib. Die iu diesem W\'lvouidhlag bezetdineten Persoieu gelLen ouue ouruaime eiuer ubahihudlunu al. gewiiblh. Die Gemcindeverlrelung bestebt demnadi fir die Zeit von 1. Jduuar 1931 bis 31. December 1935 aus folgeudeu Persuoen: I. Dr. Richard Merzbach, Reditsanwall. 2. Nap ltal Fromm, Kuulinauu. 3. J Iu us Si u on, Iteditsau\n alt. 4. 1-iuu Stefauie Forchheimer, geb. Fialla, Elherau. 5. Dr. LEduard Strauss, Chemiker. 6. 1 elii x M e y e r, Kaulmauu. 7. Dr. I udul Geiger, Iechlsauwall. 8. Ilugou lechl, Kdulauuu. 9. Dr. Julius Man kiewi z, Bankier. 10. 11 ei rich Rot hschi Id, kdutuloi n. 11. I rau Flora G u geb. Plaul, thelrau. 12. Dr. Arthur Hoseubluat, lteditsauwalt. 13. I ugo 1ess, Mleizgeimeister. 14. Dr. A i c el Gru e b u u m, Redjtsanwalt. 13. 'rau Lulu uloch-Neustud Lhelrau. lb. J d k ob Lob Go ite in. kIulioiun. 17. e r d i u a a d St i e e 1, Kaul aiiii. 18. Dr. Ludw g Sc hubeL r ltedilsanwalt. 19. 1 rau J u h a u a B a e r, geb. L rmwer, EL-efrau 20. J c u b D r u g e r, Kutulouuu. 21. Dr. Max l ai uze r, Arzt. 22. ai eg u au d Le v i a lelzgermeister. 23. K a r Adle r. Kaulmaun. 24. Dr. Paul Arn ber g, Referendar. 2>. Albert Coh n, Kaufmann. 26. Dr. Ernst Freimanin, Arzt. 27. Ur. Arthur G ull i ner, tudienrat. 28. eiu rich Gerli c Kaulujauu. 29. Ui. I' runz oil 1, lIedikteur. 30. Samu el ol f Quadra t. Knufmanu. 31. Dr. II u go iI of f I' a it i, IHedt-,aLn ait. 32. Abraham iRoseuwasser, koulmaniJ. 3.. is L ie s e K ali Glasermueister. 34. Frau Else K at z, geb. Strauss, Lbelrau. 33. Alex Jacobsohu bn. Kaulfaimu. 36. Dr. 1 e i u e r M a y e r, liedltsanwalt. Zu Lrsatzleuleu siud gewihblt: 1. tur i'ir. 1, 4, 5, 7, 9. 11, 13, 15, 17, 19. 21, 23, 25. 27, 29. 31, 33, 33 und 36 der Hauptliste. 1. Dr. Georg K I e i n, Arzl. 2. i i c Ii rd 3c r o t t e it I I I. Kaulmann 3. Albert Le v y Mh ob r, Kaurmatn. 4. F rit z St c k el in a che i, B.ia kprokurisl. 5. Dr. Al fred t r u s, Z hiin rzlt. o. \ g ii s t La u il s Le r g, Kualmann. 7. Ot t o Frit z Au er b a c ,. Buukprokurist. 8. Dr. P a u I IH a h a, lieditsainwalt 9. 1- r i z M u iI z e r. KilX n IIIn,,nnI. 10. Dr. Fri iz Oppenhei e r. Reditannwalt. II. I rau O lga Co li. geb. Jull&, ElielraI. 12. Dr. Na I a n IRose n t a Iteditsuniialt. 13. Dr. NM a x Sa lo o at u. Sliulieirat. 14. ller bert Josep lt, Dipl.-Ing. I I' e I i .)' c I a in ) e r g. Kniial inannii 16. Dr. Selmar Spier, Reditsainwult. 17. I r i t z N a Lt a iI. Ilegiei uniisbj.u sister. I N f Il n n S n r e t z k i. O eliei k iiror. 19. Frau Dora Edi ige r, geb. Mever, Eliefraii. 2J.jo. u epu 11 a a s e, ,Aputhlliker. 21. Dr. 11 igo Ster I editlrnwalt. 22. W e rner o c li ei iner, Itelerendar. 23. Ar r As I be i m e r, Kanul niniiii. und zsar Nr. 9. 14. lb. 21. 22 unid 23 soueit sie nicht hereits als Soider-Ersatzvertreter (s. u. I1--\ zu ordentlichen Ge- ineinalevertrctern aiifgerTidt sein sullIen.. UI. Ftir Nr. 13 der llaiiptlisle F r i I z M i n i e r. Kaiiimiann .inl solaniii lie uuter 1 Nr. I-8 .und 10-23 geoannten Erinazvertreeir. III. Fair Nr. 23 uinl 36 der IIaniptli;te I. Dr. Sel mar Spier. Redilsonwalt. 2 Dr" II1 in n Ster n. Reditsaiiwalt und sodann die unter I Nr. 1-15, 17-20, 22-23 ge- nanteun trsat~lscrtreter. IV. Fiir Nr. 31 und 35 der Ilanptliste 1. We rner o ch e i m e r. Referendar 2. A r I u r A s h e ii e r, Kaiulnidil und sodadi die unter 1 Nr. 1-21 geuiauten Ersatz- N i tireer. 1. 1-ur I\r. 33 der Hauptlisle II c r e r Joseph, Dipl.-Ing. unJ suolaun die uuter 1 Nr. 1-13, 15-23 genanuten Lis l e\li Lreler. VI. I' or jr. 2, o. u1. 14. IS, 22, 26. 30, 34 der Hauplliste: 1. J u I i u W e r e r, Kuululaiin 2. Dr. J use 1' r u k, lieditlsaio alt 3. ua i d Rosenwal d, Diiekor 4. Leo NI. Goldscl1mn id 1. Kaduliann 5. J ose Kli b uns k y, Ileditsiiwalt 6. LC i d i in K I d au sue r Kaulmanu 7. A I lb e r I D a % i Kauuliian 8. I rl ID leu in Pose n, Aerztin 9. u a i I i L e %i g a r d, b iul 10. h il im Jakob Iotheube rg, Kaufmann 11. Ca r I W ei 1, Kaulmaun 12. A do If Dor Izau au, Kaufmann und zi \ar Nr. b. 7, t und 10 su\ieil sie nidit bcreits als Sunder-Li-trutvertreter (s. a. \ 1-11.) zu ordetulidiei Gc.eniic deteriie eru aulgeridikt seiu soliten. VII. l'ur Nr. 22 der lia uptlisie A I be rt Da vi d, Kufmainn und sodLa.ni die uuler \1 Nr. 1-6, 8-12 genannten Lisaittiectreter. V1iI. l'ur Nr. 30 der Haoupliste: I. C haim K I a usn e r, Kaurniann 2. Chaim Jakob iHolheuberg, Kaufmann und sodaiiii die .unter VI Nr. 1-5. 7-9, II und 12 ge- ndollmUlc Lis'lt Lrcl r r. IX. I'ur Nr. 34 (I er Ilaupiliste: Frl. Dr. HI e u y -' ose n, Aerztin .und sudjiia die uuter VI Nr. 1-7 uud 9-12 genannten Eis tzverlreter. X. I ur Nr. 3. ., 12. 16, 20, 24, 2S. 32 der Hauptliste: 1. Be n j a i in K o Ii ih Ka fiaii an 2. S a Ii Ka u ma a nn, Kaufmaun 3 Dr. Karl 1F renkel, Ait 4. Flaiu Lnmilie Darmstlhdter, Ehefrau 5. Adolf I oth ot Kaulmniain 6. Jakob W\odowsky KJufmann 7. Konsul Erich M ok r au e r-, Kaulmann 8. 1-1 a i R1 u d a w, Kaulnian 9. Dr. F ritz illn i er. irtsdiartsberater und zwar Nr. 8 lediglidi als Ersalt lur Nr. 29 und 32, ferner Nr. 5 als Ersatz fair Nr. 24 jewels der llnJpltlisle and sodann die unter X Nr. I-4 uid 6, 7 und 9 geiaunlen Ersatzvertreter. Kultussteuer der Lohnsleiierpnlichtigen. Unter Bezu nliahnie auf unsere Bekaniitnmdiiing vom 13 Nlarz 193u tGemeindeblatt Nr. vomrn April 1930) madden \ ir .Jarauf aurueirksam. 'lass driejenigeu Lolinsituerpniditigen, ..lie einEi loi -n SteI erzel tel erhalten haben. die Kiultis- steuer fur ilas z we it e Hali j a r binnen einer \ odie, r\m 15. No emil.er 193u ab n die auf demn Steuerzettel le- zeidinete Sladisdle Steuerkasse zu entriditen batten Bei Einzahlunm durdi die Post i-t die Hehebuchnummer on/u- gcl>en. Be, niduit frisntemasser Zabluog cntstehen im Bei- troilrungs, erfabren Kosten. Fraukfurt a. N, 30. November 1930. Vorsland der Israelitisdien Gemeinde. Anmeldung von Trannogen. Jede Trauung Luu,s, weun sie vuu einem Gemeinde- rablliner vollzogen werden soil, minldetens z wei \ochen vor dem Termin im Gemeindebtiro, Fuhrgas-e 146. Zimmer 37, unter Vorleguing der standes- amilidien Papiere und unter Angabe der Zeit uud des Ories der Feier augemeldet werden. Anmeldong von Barmizwa-Knnben. Die Anmeliluig fur den bdrinizr a-L.nterridit geschieht far die Gemeindesyingagoeu im Gemeinde b ro. F hr- gace 146. Zlmnier 37. Die Anmelulung soil mindes bens fun I l on a e vor der eier erfulgen: bei geringen \or- kenniinisen ist ihre Aumeldung sdron 6 hlonate vorher rJt'-m. Fur die Sy nagoge Un erl indau ist lediglid dlie Inan-prutiinahme des Ilerrn Cemeinderabbiners auf dem Gemeandeburo auzumelden. .I Bekanntmachungen des Friedhofsamtes. MeJdung von Sterbeffillcn. Bei vorkommenden Sterbef ii llen ist umgehende Be- nadiriditigung des Fr ie d hof samt e s (Feruspr. Zeppelin Saumelnummer 52041) erforderlidi. Soweit die behdrdlldien Formalitaten (iirztlidh ausgefiillter 'lodessdein, Anmeldung beim zustaiidigen Polizeirevier und Standesamt )nidit von den llinterbliebenen erledigt werden kdnnen, wird dies auf Wunsdi vom Friedhofsamt besorgt. Die Vorlage dieser Do- kumente ist Vorbedingung fiir die Festsetzung der Be- erdiguug. Friedhofsgiirtnerei. Das kriedhofsamt der Israelitischen Gemeinde ist durdh die mit alien neuzeitlidaen Anlagen ausgestattete Fried- hofsgirtnerei in der Lage, siimtlidie vorkommenden g t rt - Snerischen Arbeiten auf den Friedhafen der Ge- meinde auszufiihren. Es iibernimmt die Neubepflan- zu- g der Grabstiitten mit Efeu, Sedum, Immergriin und Blumen, sowie deren dauernde und jahrweise P fI e g e. Fadimihnnisdae Beratung und Kostenberechnungen werden gebiihrenfrei durdi die i'riedhofsgiirtnerei, Edcen- heimer Landstr. 238 (Fernspr. Zeppelin 52041 und 52042) oder durdi das Gemeindebliro, Fahrgasse 14b, Ziinmer 37, (Fernspr. Ilansa 27544) zur Verfiigung gestellL Die Gemeindemitglieder werden gebeten, sidA bei Bedarf an Topfpflanzen und Schnittblumen der auf den Friedhofen befindlidien Verkaufsstellen zu bedienen. Nifhere Auskunft erteilen die Pfortner. Mit Riicksicht auf das Ver- kaufsverbot am Sonntar werden die Friedhofshesudier re- beten, ihre Blumenbestellungen bis sphitestens Freitag nadh- mittag in der Friedhofsgirtnerei aufzugeben. Auf dem neuen Friedhof an der Ecken- heimer Landstrasse werden laut Gemeinde- beschluss alle glirtnerischen Arbeiten in eigener Regie des Friedhofsamts der Ge- meinde ausgefiihrt Nagelung der Sarge auf dem Friedhof. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Gemeindemitglieder, dass nach einem Besdiluss der Beerdigungsbriiderschaften vom 8. November d. J. die Nlgel nidct mehr unter die Teil- nehmer an der Beerdigung verteilt werden, sondern dass das Nagein der Strge ausnahmslos von den Mitgliedern der bciden Briidersdiaften vorgenommen wird. Gesangskriifte gesucht. Fiir den liberalen Filialgottesdienst im Philartbropin werden zu den kommenden holien Feiertagen musika:isch gelildete Damen und Herren gesudit. Meldungen an den Chorleiter, Herrn Kapellmeister Mor. Meier, S6mmering- strasso 10 I. crbeten. Sprechstnnden der Gemeinderabblaer. Rabbiner Dr. 11 off fu a n n, Borneplatz 1b, Fernspr. llansa 22024, 15-10 Uhr Rabbiner Dr. 11 o r o v it z, Stauferstr. 30, Fernspr. Maingau 77 963, 15-16 Uhr (auller Mitt- wodi) Rabbiner Dr. L a z a r s, Cronberger Str. 30, Fernspr. Maingau 79 482, 15-16 Uhr Rabbiner Dr. Sal z b e r ge r, Esdiersheiiner Landstr. 67, Fernspr. Zeppelin 56 920, 16-17 Uhr. Rabbiner Dr. b e i g m an n Friedridistr. 29, Fernspr. Maingau 71 124, 17-18 Uhr. Andere SpredicLiten k6nnen telephonisdi vereinbart werden. Gemeindebibliolhek (Bornestrafle 54). Biidierausleihe: Montag bis Donnerstag 12-13, 16-17 Uhr, Freitag 12-13 uad Sonntag 9-10 Uhr. Lesezeiten: Dienstag und Donnerstag 19-21 Uhr, Samstag und Sonntag 10.30-13, Sumstag 15.30-18 Uhr. Die Gemeindemitglieder werden gebeten, von den reidien und vielseitigen Bestainden der Bibliothek; vor allem auf dem Gebiet der neuesten populirwissensdiaftlidien und Unterlilltungsliteratur, regen Gebrauic zu machen. Auda Biicerspenden sind erwiinuldt. Museum jiid. Altertiimer, Fahrgasse 146. Gesellsdaitt zur Erlorsdiung jiid. Kunsidenkmiiler E. V. Besuchszeiten: Sonntags vorm. 10-1 Uhr und Werk- tags nachm. 3-4 Uhr. Die Kultabteilung des Museums jiidisdier Alter- tiumer ist villig neu aufgestellt und durdi eine Reihe neuer Gegenstinde erweitert. Die neue Ausstellung kann nunmehr besiditigt werden. Fir groflere Gruppen, Vereine und Sdiu- len empriehlt sidc die Besiditigung m6glidist auflerhalb der offiziellen Oeffnungszeiten nadh vorheriger telephonischer oder persinlidier Anmeldung. Eine Anzahl Postkarten mit Abbildungen von besonders interessanten Stiicken im Museum sind jetzt neu herausge- kommen und beim Pfortner zum Verkauf ausgelegt. Preis fiir I Karte 10 Pfg., fir die Serie mit b Karten 50 Pfg. Zuwendungen, Der Bibliothek wurden Biicherspenden von den Herren Dr. Eduard Baerwald, Dr. Ernst Blau, Dr. Arnold Lazarus, Dr. Eugen Mayer und Regierungsbaumeister Fritz Nathan i berwiesen. Herr Karl Bendit stiftete sieben silberne T ifel- chen fiir die Westendsynagoge. Sdcluss der amtlidzen Anzeigen. An die Leser In Jeder Nummer des Gemeindeblatts sind viele leistungsfthige Firmen mit Anzeigen ihrer Erzeug- nisse verzeichnet. Unsere Gemeindemitglieder bitten wir, das Gemeindeblatt dadurch zu tordern, dal sie bei Einkftien, bel Vergebung von Arbelten und der- gleichen unsere Inserenten beriicksichtigen und hier- bel auf die Anzeigen In unserem Blatt Bezug nehmen. S Aus der Gemeindevertrctung I Sitzungsbericht von Biirodirektor I. Meye.r. Sitzung vom 12. November 1930. In Anwesenheit von 4 Mitgliedern des Vorstands und 25 Mitgliedern der Gemeindevertretung eriffnete der Vor- sitzende, Herr Dr. Richard Merzbach, die Sitzung. Er gedenkt zuntiicst des verstorbenen Beerdigungskom- iiissars, Herrn Saly Ad er, welcher der Gemeinde viele Jahre in. aufopferuder Weise gedient und seinen verant- wortungsvollen Dienst mit besonderem Takt versehen habe. Die Gemeindevertretung werde das Andenken dieses be- wtlhrten Beamten in Ehren halten. Ferner gedenkt der Vorsitzende des heimgegangenen Mitglieds und zeitweiligen Vorsitzenden des Vorstands der Hauptsynagoge, Herrn Samu el Freudenberger. Er hebt die Verdienste hervor, weldie sich der Verstorbene um die Gemeinde in langjihriger ehrenamtlicher Tiitigkeit er- worben hat und wiirdigt die Achtung gebietende Pers6nlich- keit des Heimgegangenen, der sich weit Uiber Frankfurt hinaus grosser Beliebtheit erfreute. Die Gemeindevertre- tung werde seiner nicht vergessen. Die Anwesendcn hatten sidi zu Ehren der Dahingesdhie- denen von iliren Sitzen erhoben. Es wird nunmehr in die Beratung der vorliegenden Vor- lagen eingetreten. Die Wahl von Ersatzmitgliedern in den Gemeinde- v o r s t a n d wird vertagt. Mit der Priifung der vorgelegten Jahresrechnung fiir 1928/29, sowie der Kranken- ha u s rechnung fiir 1929/30 werden die Herren Albert Cohen und Felix Meyer betraut. Von dem Bericht des G e- fiungnisseelsorgers fiir die Zeit vom 1. April bis 30. September wird Kenntnis genommen. Die infolge der neu geschaffenen Krankenhausordnung notwendig gewordene Neuwahl desKrankenhauspflegamts wird vertagt. Es sind eine Anzahl von Widmungen und S p e n de n zu ver- zeidinen: von den Herren Julius Blodh und Emil Carl Oppenheimer gemeinschaftlich ein gerahnites Relief von Borne, von Frau Justizrat Kallmann eine kiinstlerisch aus- gefiihrte Gliickwunschadresse an Rabbiner Leopold Stein, von Herrn Willy Hess durch Vermittlung des Herrn Rabbi- ners, Dr. Lazarus Autogramme von Cr6mieux, Berthold Auerbach und Dr. Gustav Karpeles, von Herrn Julius Gold- schmidt eine Pultdecke fiir die Synagoge am Birneplatz. Der Vorsitzende spridct den Stiftern den Dank der Ge- meindevertretung aus. Eine Vorlage betr. die Angleidiung des in der Gemeinde- verfassung vorgesehenen Wa hla lte r s, an das Wahlalter fiir die Wahlen zum Preussischen Landesverband wird der Verfassungskommission zur Vorberatung iiberwiesen. Eine Eingabe des MUdchenklubs betr. die Erh6hung der fiir das laufende Jahr bewilligten Subvention wird nach kurzer Debatte, in welder grundsaitzlich zum Ausdrudk kommt, dass iiber die etatmiissig fur die Unterstitzung der Jugendorganisationen bewilligten Betrage in diesem Jahr nidct hinausgegangen werden k6nne, zur nochmaligen Be- ratung der Verteilungskommission iiberwiesen. Eine liingere Aussprache verursachte die Interpellation des Herrn Dr. Frenkel namens der Fraktion der jiidischen Volks- partei, weldce den Vorstand darauf aufmerksani macht, dass -die Preise gewisser rituelter Lebensmittel wie Fleisch, Gefliigel, Mildh, Pessadiwaren, stark tiberhiaht sind und den Haushalt der rituell lebenden Gemeindemitglieder doppelt schwer belasten. Die Fraktion halt es fiir mnglich, namentlich den Preis fiir rituell geschlachtetes Fleisdi er- heblidi zu senken und fragt, was der Vorstand in dieser Sache zu tun gedenkt. Herr Dr. Frenkel begriindet die In- terpellation und west darauf hin, dass es dringend erfor- derlidi ist, die Monopolpreise der unter Ritualaufsicht stehenden Betriebe mit allen Mitteln zu driicken, nachdem sidc diese freiwillig zu einem fiihlbaren Preisabbau bisher nichdt verstehen konnten. Gemaindevertreter Le vit a er- lMutert hierzu die Sdlwierigkciten bei der rituellcn Fleisch- versorgung namentlich dann, wenn geschlachtete Tiere in grosserem Masse trefo werden und versichert, dass ein Preisabbau in dem rituellen Metzgergewcrbe so bald als irgend m6glich kommen werde. Namens des Vorstands er- klirt sihd Herr Willy M a i nz zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit. Die Angelegenheit sei -seit einer Reihe von Jahren sowohl im. Vorstand als auch in der Ri- tualkommission Gegenstand eingeheinder Beratungen, fisher mit negative Erfolg. Die Aufsiditsmetzger hlitten zwar die Verpfidctung iibernommen, fiir Kosdchrflaisch keine h6heren Preise als die Innungspreise zu nehmen und diese Verpflidi- tung audi eingehalten. Sie seien jedoch im Gegensatz zu ihren iibrigen Fachkollegen nicht unter die von der Innung vorgeschriebenen Maximalpreise heruntergegangen. Es were seit langem erwogen, wie diesem Zustand abzuhelfen sei. Bed den Pessacdwaren sei ein Preisabbau besonders schwie- rig, weil hier zwei Firmen fiir ganz Deutschland die Preise bestimmten und es bisher verstanden hit'ten, ihre Monopol- stellung auszuniitzen. Vorstand und Ritualkommission seien bemiiht, eine L6sung dieser Fragen zu erzielen. Nachdem Herr Emil Carl Oppenheimer vom Gemeindevor- stand noch den.Standpunkt der rituell gefiihrten Anstalten, besonders des Krankenhauses der Gemeinde dahingehend, priizisiert hatte, dass das Krankenhauspflegamt kiinftig zur Selbsthilfe schreiten werde, wenn sidi die in Frage stehen- den Lieferanten nicht zu weitgehenden Preisermissigungen bereit finden wiirden, wird auf Antrag des Herrn R e c h t s- Sn w alt Simon zur Priifung dieser Angelegenheit eine gemiscdte Kommission mitdem Rechte der Zuwahl von Sadiverstiandigen und Intefessenten eingesetzt und der Vor- stand gebeten, seine Delegierten ia diese Kommission zu entsenden. Hieran schloss sich eine ni c h t 6 f fe n t I i c h e Sit z u n g. | Aussprache. Die Preise ritueller Lebensmittel. Es ist bekannt geworden, dass in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung (vgl. auch den Sitzungsberidht in dieser Nummer. Sdiriftl) iiber .die Preise der rituellen Lebensmittel verhandelt wurde. In weiten Kreisen der rituell lebeiden Gemeindemitglieder herrsdit seit langem Erregung iiber die Preispolitik, die auf diesem'Gebiet von einigen Monopolfirmen getrieben wird. Der von der Ge- mdinde eingesetzten Kommission kann nur empfohlen wer- den, einmal eine statistische Erhebung dariiber zu veranstalten, wie sich die Preise der Aufsiditsfirmea zu denen der nichtjiidisdcen Firmen verhalten. Einsender dieses hat z. B. festgestellt, dass in einem Aufsiditsgesdciift das Pfund Pbkelfleisch mit RM 4.40 und' das Pfund gesalzene Zunge mit RM 6.40 beredinet'wird, wihrend die entspre- chenden Preise in einem erstklassigen niditjiidischen Gesdilift RM 2.80 fur das P6kelfleisdc und RM. 4.80 fir die Zunge betragen. Bei derartigen Preisunterschieden darf man sich in heutiger Zeit nicht, wundern, wenn der eine oder andere Fam.ilienvater sicd beim Bezug seiner Waren nicht mehr auf Aufsichtsgeschifte besdrainken kann. Auch ist be- kannt, dass -man in der ntheren Umgebung Frankfurts in Orten mit durchaus zuverldissiger Schechita prima Ochsen- fleisch fir 0.90 das Pfund beziehen kann, wiihrend es liier RM 1.30 kostet. Ebenso krass liegen die Dinge auf dem Ge- biet der Pessachwaren, wo das Monopol .nodi viel stlrker in die Ersdceinung tritt. Ware es nidit mSglich, durdih irgendeine Organisation iach Art der K o ns um v e e d n e diesen unhaltbaren Zu- standen ein Ende zu machen? Wenn eine solche Organisation Sgrossziigig und fiir ganz Deutschland aufgebaut wiirde, dann wire zugleidi audi mancher tiichtige z. Zt. stellenlose Kaufmann unterzubringhn. Die Fiihrer des konservativen J~udentums haben alles Interesse daran, dieser Frage ihre ernsteste Aufmerksamkeil zu widmen and anstelle jahre- langer Verhandlungen einmal energisch durchzugreifen. Ein Familienvater. Aus den Gemeinden Deutschland. Berlin. Da der Anregung angesidits der Not der Zeit und der ungeheuren Mittel, die der Wahlkainpf versdilingt, die Wahlen fiir die Repriisentantenversammlung und den ,,Preussisdien Landesverband Jiidischer Gemeinden" zu ver- sdcieben, nicht stattgegeben wurde, finden die Wahlen nun doch statt. Die Konferenz des lnitiativkommitees der ,,Jewish Agency", weldche am 18. XI. in Berlin statt- fand, war von Mitgliedern aus alien Teilen des Reiclies, sowie von zahlreidien Gisten besucht. Unter dem Vor- sitz von Rechtsanwalt Dr. Oskar Cohn hielt der Reichsvor- stand der ,,Hauptstelle fiir jiidische Wander- f ii rsor g e" und -der ,,Vereinigten Zentrale fiir jiidisdie Arbeitsnachweise" am 16. XI. seine diesjiihrige Tagung ab. Die von der ,,Jungjiidischen Friedensgemeinschaft" unter dem Namen- ,,Hillel-Sdiule" begriindete ,,Schul e d es Fried ens" will zur Verwirklidrung des prophetischen Friedensideals beitragen. Sie wurde kiirzlidc durch eine kleine Feier er6ffnet. Die Ausstellung ,,Kun s t u n d Form", bei deren Eroffnung Professor Dr. Paul Tillidi- Frankfurt a. M. einen Vortrag tiber die Beziehungen zwischen religiasem Erleben und kiinstlerischem Gestalten hielt, enthalt auch eine Anzahl moderner jiidisdier Kult- gerite. Mit einem Nadiruf auf den kiirzlidi verstorbenen Professor Dr. Eduard Baneth eroffnete Dr. Chanoch Albedc, der Vorsitzende des Dozentenkollegiums der ,,Hadi- sdcule fiir die Wissenschaft des Judentums" das neue Se- mester. In seiner Anspradhe betonte Dr. Albeck, ddas lie ausserordentliche Zunahme der HSrer augenblicklidi 140 - das so notwendige Zusammenarbeiten von Ddzentcii und H6rer stark beeintraditige. Kiirzlich wurde das Olga Stern-Haus des Jiidisdien Frauenbundes, eine von Director J. Stern zum Andenken an seine verstorbene Gat- -tin-- zu ihren Lebzeiten eine bekannte Sozia!arheite.in und Wohltaterin in feierlicher Weise eingeweiht. In einer vom ,,Deutsdcen Bund zum Schutze der abendluin- dischen Kultur" einberufenen, von etwa 5000 Personen be- suchten Versammlung sprach gegen den B o 1 s c hw i s- mus nach Vertretern christlicher Konfessionen Rabbiner Dr. Rosenthal-K1ln. Seine Ausfiihrungen eruteten grossen Beifail; Am 28. X. hiitte Hugo P r e u ss, der vor 5 Jah- ren verstorbene Schipfer der Verfassung des Deutschen Reihdes, seinen 70. Geburtstag begehen k6nnen. Aus An- lass des 60. Geburtstages Jacob Rosenheims, des Prisidenten der Weltorganisation ,,Agudas Jisroel", veran- staltete .die Berliner Ortsgruppe der Aguda eine Feier, in deren Mittelpunkt ein Vortag von Dr. Maximilian Landau KAISERSTRASSE 27 Ecke Neue Mainzerstrasse. fiber ,,Jacob Rosenheim und sein Werk" stand. Im Alter von 67 Jiliren ver.laili Dr Joa n nnes Stanjek, der I-erausgeber der ..litleilungen des Vereins zur Abwehr des Aniisemilikinus". Ilni. einem .ler besten Kenner des Anti- semitismus uin. seiner Liiniatur, verJanken wir die Auf- ileckung ties Shwindels der .,Weisen yon Zion". Staatsrat J d c o ) T i t e I. der \ orsite'nde des ..Verbandes russischer Juclen in Deuitlisdan '. ei.rer der gris-len Wohltiter seiner inrnlge lHduptstadlien im Elend leienden Glaubensgenossen, vol- lendeii e am 13 XI. se-in S Lebensjrhr; aus diesel Aniass wiirdlen dcm hodi verdieneln Manne zahlreiche Ehrungen aidi sejten, weiter Krci'ei des deuntdienr JudleAtuins zutei]. - .\Am 24l.Xi w.iII- der bekanite Journalist Dr. Isidor K Iau, a n. ilr fruhere Leiter des poliuLiten Teils im ,,Ber- liiier i-Taebltll". 9o Jalire ali. Im Alter von 73 Jahren r-rstarb der .\liplilolog- uncd Hisloriker Professor Dr. Mar ilt Sc i a e r. Er war NMilitliid ties Sdiulvorstandes tier Jdilihten C;trn-ielinie urn, erwarb sidi audi auf dem Ge- hlete dIt' judl.sdien \\ohlalhrirtweseiis hervorragende Ver- ilien.te. Der %or enirien Tagen verstorbene Redchtan- wilt Dr. .\r 1l r \V o I f gall als anerkannte Autoritiit atdf iern cGeiebiie des rlihealerwesens und des Urheber- redites. DIe Pianitliu A lice Jacob-Loevenson h"lt il NI emlber in \ielen stirdle;itdien, franzdsisdien und Sdiwcizet- Siiltlen Vortriige uber judiiche Musik. .Die G e nIi I i d a Ieali I e n in Badunr und Mecklenburg, sowie lie W\ail'n lum Danie'iger Volk-tag zeigen ein noch weite- t.-. Steigen deI nationailozialitisdien Welle. An der tlinnrit-rlu Berlin landen nalionalso/ialistische Demonstra- tIlneltaltt. obel)l einige ilische Stulenten misshandelt wur- den In Sommereilneister )-31i) studierten an den reichs- Ic utschen Ho chschu len 132.(190 Personen; 4.972, also 3.7":, iwren Jiiden Breslau. Die Bestrebungen der Par- teifubrer. bei den W\ahlen zir Reprasentantenversamm- lung und iiiin ,,Pi ouijsidit-en Lanlesverband Jiidischer Ge- mcinden" sidi nuf eine gemoins.ame Liste zu einigen, sind von Erfolg gekriint worden. Tm Aller von 85 Johren ver- starb Salomon Wiener (Valer von Frau Rabbiner Horovitz in Frankfurt a. M ). jahrzelinlelnng Gemeinlevnr- ,teher und Magistratsmitglied in Kattowitz, eiie fihrende Persbnlidikeit im nstileutsdien Jiideniim Caub. Bei antisemitisdien Aussdireitliiagen des Salihllelms %,urdeu (lie judisdien Besiiter des Hotel Grunwald gesdiddigl: cine Tochter starb infolge der \Aiiiegungen. Dresden. In der letzten Sitzung der Reprlisenlanitenversamimliiung der jiidi- schen Gemeindie wurtle die Kultusiteier fur las Jahr 1930 auf 133'%` der Reidiseinkonmmenstener 1929 [eslgesetzt. - Frankfurt a. M. Unter dem Vorsitz von Jistizrat Dr. Julius Blau lagte am 26. XI. die Bezi kskonlrrcenit der ..J ew is-h Agency fiir Deulsdilaud". Nadi e.iinehicnden Referaten von Direktor Oscar Wiassei maun-Beriin und Dr. Adolf Frielcmaiin-.Liibterdam iwurde besdilossei. trotz der sdhwe- ren Enttiiischun-. weldie die Erklruiig tier englischen Regierung uber ihre /iikun[tipe Politik in Pulisiina alien Palistinafreundeu bereilet lal. die Aibeit unbeirrt und nitf verstirkter Energie [ortzituetzen. Aul Vorschlag von Dr. Franz Wolf wurde ein Be/airksausd.Iuss der Jewish Agency fiir Siid' und Westdeutschland gegrindet, mit dessen Lei- tung Justizrat Blau betraut wurde. Die Land- und Amts- richt. rin Fra-u Dr. Hedwig Brann wurde zur Land- und AmtsgeriditsrEtin ernannt. Sie ist die erste Jiidin, welche in Deutschland einen etatmiissigen Richterposten bekleidet. - Hannover. Im Verban-dstage des ,,Pieussischen Landesver- bands jiidischer Gemeindei" wird der Wahlkreis Hannover- Schleswig-Holstein von 2 Liberalen, 2 Konservativen und 2 Volksparteilern vertreten sein. -- Jena. In Anwesenheit des thiiringischen Unterrichtsministers Dr Frick und des Flih- rers der deutschen Nationalsozialisten, Adolf Hitler, hielt der Rasseforscher Dr. Hans Giinther an der Universital seine Antrittsvorlesung tiber ,,Zusammenhang und Entwick- lung der in Deutschland vertretenen Rassen." Karlsruhe. Unter dem Vorsitz von Dr. Jacob Marx hielt der Landes- verband Baden des ,,Centralvereins deutscher Staatsbiirger Kanal- u. Wasserbau-Gesellschaft% Bergerstr. 6 m. b. H. Bergerstr. 6 sorgt fOr Instandhaltung der Kanal- und Wasser- eitungs-Anlagen. Carolus 43537/ 6ine scbwierige rage: Was scbenkt man dem Oerrn ju Clianuka? 9Rommen die ins ,,Tubenoa-6ck" Sle finden In denkh,r grOBter Auswahl die geschmackvollsten Herren-Gebraucnsar ikel: Hemden u. SchlafanzUge von 7 90 ezw.12.75 an S in W.l'e Socken u.Herrenstrumpfe von 1.60 bezw. 3.90 an reinc wr rile Pullover und Westen von 8.90 bezw. 13 90 an lrre bIekannten *Markenartikel Herren- Unterwsch e zu nru.n rtduzierten Preisen Pesonders beaqhrte Geschenke:. Krawatten u. Cachenez v. 2.75 an OUC mP- ^^Domti^endem Inh. Leo Buschioff Soeben erschien Der FrunklurlerKanlor SAMMLUNG der traditionellen Frankfurter synagogalen Oesinge von FABIAN OGUTSCH, weil Oberkanior der Synag,,ne am BIrne- platz zu Frankfurt a M. Geordnet und einmeleitet von J. B Levy Herausegegeben vom Vorstand der Israelitis( hen G(meinde Frankfurt-M Prets RM. 20.- Das vorliegende Werk ist nicht nur bedeutsam filr die in Frankfurt tihigen Vorbeter, es ist lIU die tEforchung-und wisenscalaftlche Durrhdringung dies slddeutschen ,.Ch.snnus von bleibendem Wert, em Denkzeichen, das den Nanmen seines Sch6plers weitertrigt und ihm Ewig.eit verleiht. Zu beziehen durch die Musikalienhandlungen oder direct von J. 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Der vor kurzeru gob'rundie ,%,\eiLiu lur judlisdie Nluseeu" hat sich zar Auliaue de~ielli, die in Uuoern beindiidieii judi- sdien &uuskLdlute der \erlianieiUUheiit zu sanmuein und der : Na.c.eit ~u erijtlen. i Pmuiens. Zum idiluolger des verszoibeueu beiiuksrabbineis. Ui. Eugeni Ale)er nurde Rabbitier Dr. ULgobert 1ie'llhaus-Htl-ii.rlbeiy o6ewahli. - Treunilz. Auf dew judisdien I'ricdbul %,uiden neiidi von Bubeunljlad zablieiate Grabsteine mit Hlakeinkrvu/.til be- scimiert und audi das Grabmal des Kaufmaunis Julius ill- ler, deseieu hodiaerziger Slliung die Stadt liebmitz ibr Burgerbelm verdankt, besudelt. Diese Tat versciite die Be- vilkerung in starke Erregung, und die national.l.uZualsliidie Ortsgruppe sah sich genotigt, eine BelohnunA lur die Er- greifung der Tiater aulizuseien, wobei sie belouIe., ilas die ,,Natiiuinasoziaiisiidie ArblneCipartei keine Deukiinlaldiai- der in ihien Heilien dulde." Als Tiiter enipupplenl sidi 3 junge Leute, die zugaben, eingeschriebene Mhlglieler der Origi uppe 'lrebuilz der NSDAP. zu sein. iirzburg. Das Galsspiel des hebriiisden T''heaters ,,Habiia'" gub den - Auass zu nationalsozialistisdcen DemonstraLioacn. Amerika. Argentinien. Wie das Biiro der ,,Jewish Colonisation Association (ICA)" in Paris bekannti gibt, sind die judisdien Koionien von den Unruhen der SeptemiberrevoluIun \oll- komumen versdiunt geblieben. lhre materielle Lniwiddlung adireitet ungeltindert fort. Audi die kulturellen und sozia- leu Einridiiungen, die Bibliolthikn, WohlIuhrris-, Sporiver- eiiiiguiigen und dergleidien. \eldie fur das Leben uiid \er- bleileu in den Kolunien \on grosser Bedeulung sind, neh- men an Umlang und lnteinsiat der Arbeit loilgcseizt zu. New Yoik. Line Konlerenz der jiidisdien F a r m e r be- sdiloss die Grudiiung von Kooporuiven zur Hlebung der wirtsdial'idien Not. Lin \un elwa 50000L Personen be- sudites Massenimeeting, bei weldiein u. a. der bekannie Chicagoer Philanthrop Julius Rosenwald und der New worker Buigermeibter JauIes \\ulker spiadieu, erhob Protest gegen das neue Staiement der englitdien Regie- rung betreIfs ibrer Pal'istinupolirlk und ver.anige ein Ein- greifen der Bundesregielung. Audi in anderen st;adten der Union w.urden dhblidie Piotestversammunungen veraasiallet. Uebriges Ausland. London. Die englisdie Regierung beschloss, 1500 Arbei- tern die Einwanderuiig nadi P a I is tin a zu gestalten. - Auf der I'agung des Aktions-Comilees der Zioniisldcheni Or- ganisation wurde besthlossen, den XV' I.:Z i o n i s t e n k o n - gress fiit Anlang Februar 1931 einzuberulen. Vorlciurig wurde eine aus 5 Milliedlern bestehende Kommiission mit der Beialung und Unterstiltzung Professor \\ejzmanns und der Exekulvie bei politisdien Aktionen beaufiragt. A uf einem Bankett zu Ehren der Gesellsdiaften ..ORT'" und ..OSE" spradien u. a. Professor Albert Eins ein und 'Beinard Shaw. Eine hierbei veranstaltete Sammlniiiing er- gab den.Betrag von 4900 Pluiil. Der friiheie llighb Com- missioner of Palestine, Sir Herbert S amuel I \rurde iam 6. XI. 60 Jahre alt.. Lloyd George crorfnete am 17. XI. im englischen Unterhaus die Debatte uber die zu- kiinftige. P al ii s t i n a P l I i t i k der britisdien Regierung. Auf eine Anfrage des Fiihrers der konservativen Pariei and ehemaligen Ministerprisidenten Baldwin. ob die Re:ie- rung ibre Politik beziilich Palistinas zu lindern beabsidi- tige, antworieie Ministerprisident MacDonald. dass seine Regierung an dem Mandate festhalten werde. Im Oberhaus erhob der ehemalige \'iekonlig von Indien, Lord Redding, gegen die englisdie Regierniig ldie Anklage, sie babe weder den Juden noch den Arabern Palastinas Geredhtigkeit zuceil werilen lassen, worauf Lord Paiiioor im Namen der Re- gierung diese Anklage als ungeredilfertigt zuridckwies. - In einem Sdireiben an den Prhsidcnten der ..Zionistitdien \Veltorganis.alion". Dr Chajin \'eizmann, betonie dI Ebrenpriisident der ..Jewih Ag.enr)". Baron Edlnond de Rothsdiild. dass die Erklriiing der britisdin Regierung beziiglidi ihrer ziikdnftigen Pulitik in Palrisuna deni Wnrt- laaut und dem Geiste des Palu liua-ilMndaLes widerspriiche. Das gleidie erkliarlen zwci der bervorragendsten englisdien hlt-LiSt e.eelllIen, air JuLin biiiuu uud der frulicle Luld L Ljju,e.iur \ iLUuu[L lidirbluIII Mluskau. Die nl den judi- slueal uiouieu taer Kilui uld der UKliul lur uie :Aunu-..at \'ciuguale r ladJl betirtgL in dieseuw junue iii.O.'u hl, luI \urjJ.r wdr sie un DOJ geriniier. Laris. DLr lwerika- Un.ui-judliUle .iusiuJdusu Licile A I be r I Ii I un Wenauer dunial ,erCilueu \un 3dspeudieu bedurltigeu juiigeu LetLen Ud, iLlbulluul au deu LUnieiSen~ueu L)un, i\uiiL), t'drlt uud ..idIsiLUnig eliWogluii liatie, %,urue zuui LuiLudukiur der ulnielrsIIt INauc) eiinuaiu. lin Aiter %uu iu Jdhien \ei ui.ed der beruhbuit bdklerioluge uud Mildibeiier fu- teuis, ProFes ur H1 a l k i e, der Lihinder der Suiutzimpluug ge;cu Choleii. Uer urbidiena geuui le uer kUUSerl\LiCiieu L\IuilUg iULIciuiUal des JuideluUbi-, au uud \ar U. a. .lltigned uer \CltiUliguUg der ,,LLUwHeCe Liud'. U) ,oul 1Prulr-e ur I-lllkHiie i.iuI aun in der ,,Aliiau(e isrLed c e l lluieblZ elei enrlg bedatigie, hiuter'liies cr Oudl szieu gaulLe \eiujugeu inu nuli ,uu i;j liiitluunen ldirei- zci t- iti eUae ULde ,,rll, \ereiu der deuLsNleIu judeu', uud zi'r unt der belillll LluUn dbIis 1Sie, Llubes ladge zur Ulller- hdiuunig ouU ,.Jeu3i\%ul inl UJleuiupda \ciuendel weitue suijeu. mIBa. urr SeCllell I UIU .,ilubeubeu'" uide dem. LJiuler Nlua brod der itbalsedlius, kindlie statulpieis lur Liieilur \eilieunn. %uni ,thau. 1ie ubi tier A bge- 1.o rd u eten des judisdieu rei dlueutsklubs im poluiuiLen ScjUW s1t 'on Ij aut 8 Ludu'egaCtlg1ei; inlolgL-dera~s u kdhii er keiiie I'-dktiou melir biiueii, uj lur emie suidie eine tinuldesizail %uu iu Aubeurduieitu erloiderlidi it. Lu die'en .? judisdieu Abeo'rdUeieii kouuiieli LuodL 4 hiiib n \.lldie der %un dem h ilusdiall l'isudski ,elurlieu Gruppe uugenu- reu. Au der betaiitiung der nu Aiier Von I i L) J d u r en er-ltorb'cueun Flu 3dileindel Hl-isldkunn nblnien 3 Gene- rIauueu iurer Nadikuinucu tell. icen. 1- ur acrzibditu bii. i-Il uud die ubrigeu osleireidiisdien Bisiole bezcidi- neu In ihreu Hlirieubiielen an die oslei'reidiidie.n Kditio- liken deu N a t oualo i a s m us ais ,,beldni,dien, uLerIltzten Nadionaliuuus". LInier deal Namen ,.\er- baudsiegoun heimadireuer Juden Oesierre lis" hbt sidi eiue 1 i ru w e h r I u r in a ti o gebildet, urm dis Lieberhiud- nelinen des AutisemilWmus in den oaterreidiisdnen ileim- \ebieu zu verbindein. Auf elue Beschwerde des Vulsiandes der Vileuer israelmhdieiu ult.-iibeueiude wenca der aaiinsemitisdicu Aeunsei uiien des juiiIulllnlll ers Dr. Iluebur erkldrieu Bundeskanzier lauguiu uud Aussen- mitiiter Ur. beipel, dass die oste reidu-sdie legieruiig audi %,eileibin den Juden dieselben ltedile zuerkeunenu erde wie den A\gehurigen der beiden diriallihden Konlessliolen. - Au der liudsdicule Iir \\elthandel fauden kurzlidi a n- tisemitische Ausschrei tungen stait, in deren Verlauf l ehrere judisdie Studenten sdthwere \erletzungen erlitteu. Amu 2. X1. wurde der bekannte MusiksdiilLtiel- ler und Irulheie \ertreter der Mluskwi\ssensdialt an der LItuieisjIdt \ ien, llufrat ProI essor Dr. Guido Adler, ;u Jahre alt. Nebeu anderen bedeutendeu Verken, wie einer au.,gezeidineien Monograplne uber Guta Mldhler. hat er d-is ,Haudbudi der NMusikge-,diidite", dus allgemein als eines der Siandard-\\ei ke der musikalisdieu Liiratur gilt, \eilaat. Der Oberbibliothekar an der Llniveisiitas- bibliotuek. Hohfat Dr. i t ha t 1 o I z n a n n d.-i vor kurzem im Alter on 7Lu Jahrei 'erstorben ist, hat sicd durdi seine iierai hisloridien d ll iflen und l,esoideri, dui di seine goru-.ei. in Gemieinsdialt mit den lui dlidi Liedien- steintsdieo Bibliolhek r iloliat Dr. Hlinnes Bohllta heraus- gegebenen \\erke ..Deaitidies Anoniien-Lexikoii undi ..iout-dies Pseudunyinei-Lexikon'" einen bedeutenden Na- men in der bibllorapbrisdieu \\ell ere\orbeu. Demn be- iuhmien judisdie Segelllieg r obert K ro i fel d e uide die iniei nation le Fliegertrophbe lur 1929, die hodile Fliegerusuzeidinung. erhiehen und von flein Pra- sidenten der internationalen Liga Ifi Aviatik, dem anme- rlkaui.dien i illioudr Cliitort B. Haiiion. ubei reidit. Dem Vertreter der Bakieriologie und Biologie ou der LIUiiersitul \\ien. Professor Dr. Ca r Li andstei n c r. vurde der ilie jahri;e Nobelpreiis fur NMedizin verliehen. Land- ,teiner it der Begrundci der Blultgruppenlehre. weldie fur die ourensisdie NMedizin von h6disier bedilutung gewor- den mit Wilna. Am 9. X1. verslarb iw Alter \on 70 Jahrenu FI der Sdiriftsteller uind Literarhistoriker Samuel LSb Zitron. Der Verblichene hat sich vor allem durch seine bedeutsame Arbeit iiber die hebriisdie Presse grosse Verdienste er- worben. Ziirich. Anlisslich der Feier des 75jiihrigen Be- stehens der Schweizer Tedlnischen Hochsdiule wurde dem beriihmten Physiker Professor Dr. Albert Einstein die Wiirde eines Ehrendoktors der Naturwissenschaften ver- liehen. Palistina. Am 5. XI. wurde der Grundstein zu einer jiidischen Arbeitersiedlung an der Budct von Haifa gelegt. Der Ora ge n e x po rt aus dem heiligen Lande indiesem Jahre wird auf 2Y Millionen Kisten geschiitzt. - Im Jahre 1929-30 betrugen die Einnahmen des ,,Jiidi- schen Nationalfonds" 5538000 M. Diese Summe iibertrifft die in jedem der zwei letzten Jahre gesammelten Gelder um ein bedeutendes; sie verteilt sich auf 62 Lander. - Der am 23. X. verstorbene Ardcitekt Baurat A exan- der Baerwald, der eine grosse Anzahl 6ffentlicher Bauten erriditet aund auf Veranlassung des Hilfsvereins der deutsdcen Juden seinerzeit das Technikum in Haifa erbaut hat, hat nur ein Alter von 53 Jahren erreicht. Richtigstellung. In dem in der letzten Nummer verbffentlidcten Aufsatz ,,Rahol Varnhagen und Boerne" ist durdi ein bei der Korrektur unterlaufenes Versehen in Anmerkulg 4 Geheimrat Theodor Neubiirger als der Arzt Boernes be- zoidinet, wiihrend es riditig heissen muss: Dr. med. Jo- hann Georg Neuburg (1757-1830). Anstallen ind Vereine I Verein Hauptsynagoge. Freitag, den 19. December veranstalten wir im Rahunen des regelmissigen Freitagabend-Gottesdienstes in der Haupt- synagoge eine Chanukka-Kind e r f ei e r, verbunidn mit einer Feier zu Ehren des 70. Geburtstages des Herrn R a b b. FUr die - Diat-Kuche Ist der neue SENKINGJ in vorzllgllcher Weise geeignet. Alle Plelschspelsen und zahllose andere Oerchfe lassen sich in Ihm zubereiien ohne Jeden Zusatz von Fe.t, nur im eigenen 6aft HMchste Bek6mm ichkeiti Leichtes:e Verdaulichkeill Delikates'er Wohlgeschmackl Der neue Senking-Gasherd ermb5ltcht es,. u u back n. beaten und zu rifl en im gi,,ninen Oren und zu glelcher Zeit. Dies ?ric l Fraj E Feurer in in'eressan:en Vor- Irnrunqen jeden D.enstaq u. Donners- tag 4 Uhr I1, unsrerem iesch1lfisloKal Am EschEnhelmer Tor 3 E. HAGE &Co. Dr. S eli gm ann. Unsere Mitgliedermii Kindern. die Plafz- inhaber der Hauptsynagoge, sowie alle Gemcindemiiglieder sind freundlidist eingeladen. Verein Westendsynagoge. Am Sonntag, den 14. December veranstaltet der Verein, verbunden mit 'dem Chanukkagottesdienst, um 18 Uhr in der Westendsynagoge zu Ehren des 70. Geburtstags von Herrn Rabbiner Dr. Seligmann eineh Ju gen df e tgottes dies t, bei dem siimtliche Funktionen -von Jugendlichen ausgefiihrt werden. Chor der Synagoge B6rneplatz. Am 16. November d. J. fand die G e ner a v e rsa mm- l u ng des Svnagogenchores statt. Der Vorsitzende, Herr Le w i s o hn, berichtete i.ber die Tiitigkeit des Chores im verflossenen Jahre. Wenn auch die gesanglichen Leistungen unvermindert den vollen Beifall der S) inago"eubesudier ge- funden haben, so sei im Interesse des idealen religiosen Zwed;es, dennoch ein unablissiges Streben nach Veredelung und Vervollstiindigung ,der GesLnge notwendig. Bei der hingebungsvollen Tiitigkeit -seiner freiwilligen Mitglieder und seines ausgezeichneten Dirigenten, Herrn D r. E h r e n- r e ic h, k6nne dem Wirken des Chores ein nocd h6heres Ziel gestedct werden. Der Rerroent setzte sidi nahddriicklid fiir eine numerisdie \e:tlarkunlg des Chores ein und er- innerte hierbei wieder an die im Jahre 1932 in Aussicht stehende Feier des 50jiihrigen Bestehens des Chores und der Synagoge am Bbrneplatz. An -die sehr eindrucksvollen Ausfiihrungen des Herrn Lewisohn schloss sich eine D i s- k us sion an, die das sehr rege Interesse der Chormit- glieder am Chore bekundete. Bei der anshdliessenden Vo r- standswahl wurde eine Erweiterung des Vorstands be- schlossen, .der sich nunmehr aus den Herren A. Lewisohn, Gottfried Levi, Albert David, Joseph Fiebermann und. Leo Heuberger zusammensetzt. In Vertretung des Synagogei- vorstandes war Herr L. G r iin eb au m ei sdienen, der irm Namen des Vorstandes dem Chore die weitgehendste Un- terstiitzung zusagte. J. F. S Prakiische _ Chanuka-Geschenke OPTIKER GRABE & SOHN Inhaber: ALBERT GRABE FRANKFURTAM. 12 OPERuPLATZ 12 n8chst d. Kullisenhaus Neuhelten In Augengifser a I RADIO SPRECHAPPAR&TE SCHALLPLATTEN ZubehBr, (11ilhlamp-n, Taschenlamren und Biaerien, Akku-Ladestelle, sitmlliche Re- paraturen fUr Radio und Sprechappaiate. Ultrapton-Haus, Oed'rweg 43 Inh.: Georg Leyezapf -. T --PL-w Pilier ~ ~ Rabbinisdhe Lehranstalt ,,Jesdiiwa" Die Eriffnung des Wintersemesters fand am 11. Marcheschwan (2. November) statt. Im grossen HSr- saal der Anstalt hatten sidi die gesanme Hirersdhaft, das Lehrerkollegini. sowie zahlreiche Herren des Kuratoriums vernmmciiilt D,-r Leiter der Rabbinischen Lehranstalt, Herr Gemeinderabbiner Dr. J. Lo f fm a n n zeidinete in seiner Rede die hohen Ziele, welche die Rabbinische Lehranstalt sidi steckt und die nur ,dann erreicht werden kinnen, wenn jeder einzelne H6rer in hingebungsvollem Eife: seine ganze Kraft dem Studium der heiligen Lehre widiie. In der Rab- binisdien Lehranstalt swollen die einstigen Wegweiser und Fiihrer des gesetze'streuen Judentums heranwadisen. So sei ihr Ziel ein doppeltes: die Harer mit griindlidiem, tief fundiertem Thorawissen auszustatten und sie zu ch irakter- starken, im Boden -des thoratreuen Judentums festvcrwur- zelten jiidischen Pers6nlichkeiten heranbilden. Die Worte des Leiters der Anstalt, die von einem Mitglied des Kurato- riums in einigen Punkten ergiinzt warden, madcten auf die H6rerschaft sichtlich tiefen Eindrudc. Im Wintersemester studieren an der Rabbinisdhen Lehr- anstalt 65 H i rer, von denen 23 aus Deutschland stamen. Der Unterridit, der sidch auf samtliche Disziplinen des bib- lisda-rabbinischen Sdirifttums erstreckt (Hebr. Grammatik, Pentateuch mit Kommentaren, Bibel, Mischna, Talmud mit Kommentaren, Dezisoren) findet vorwiegend in den Vor- mitlags-tunden statt, wiihrend der Nadimittag fiir die Vor- bereitung ulid die Wiederholung des durcigenommenen Stoffes hunter Leitung eines der Dozenten bestimmt ist. Fir einige besonders begabte und eifrige Sdiiler sind Unterriditskurse .eingeriditet, in denen unler Lcitung vnn StudieSiiten fiir das Abiturientenexamen vorbereitet wird. Tranerfeier. Anlisslich des Hinsdieidens des Herrn Fritz Sond- he im e r s: A.; der seit der Reorganisation der Rabbinisdion Lehranstalt ,,Jeschiwa", als Mitglied des Kuratoriums wirkle, fand am Sonntag. den 23. November im grossen Lehrsnal der Anstalt eine Trauerfeier statt, zu der sidi die gesamte Horerschaft, das Dozentenkollegium, die Mitglieder des Kuratoriums. sowie zahlreiche Verwanate und Freunde der Anstalt, Herr Gemeinderabbiner Dr. Hof f m a nn aus dem letzten. Absdinitt des Traktates Pea vorgelernt hnate, ergriff er das Wort zu einer Gedenkrede, um in ergreifen- den Worten die Pers6nlidikeit und das vielseitige Wirken des Verblidhenen zu zeichnen. Mit dem von dem Leiter der Anstalt vorgetragenen Kaddisdi-Gebet schloss die sdilidite Feier, die bei alien Anwesenden einen tiefen Eindruck hinterless. Stundenplan der hebriisdien Spradischule. Kindergruppe : Montag und Mittwdch 17%-18% Uhr Dienstag und Donnerstag 18-19 Uhr Erwachs ene: Gruppe 1 Montag und Donners ig 20-21 Uhr Gruppe 2 Dienstag 21Y-22 Uhr Gruppe 3 Montag und Donnersta; 19-21 Uhr Als Frankfurts groBes Spezialhaus bieten wir Ihnen f f Uhren aller Art Gold und Silber Juwelen JE INE VORZUGLICHE Bestecke Tteizft( CGARE besonders preiswert dl .. S O ZEIL 95 und TONGESGASSE 25-27 FRA K F U RT-A-.l.n G E I g4*9 Neu! J. & H. Rothschild, Unl S. Telgwarnfabrlk Rdderbergweg 197 ;, allerfeinste garantiert II_ *Breine. Hausmacher EIER-NUDELN '*Z:M s.amtlicheT Frankf.Oerneinderabbinen --- \ iese hervorragende koschere Pf I a nzenbutter oin (veg. Margarine) fleischig und milchig verwendbar, PenSIOl li i r solle in keinem jidischen Haushalt fehlen. Zeil 44- Auf. der Israel. Gemeinde, Frankfurt a M. Beaufsichtigt und zugelassen: Strafenhahiuhalestelle der I ine 3, 6 und 15 Vonder Rialkommission srael Geeinde Frankfurt-M, Vornehmstes Lokal am hiesigen Platze Von der Ritualkommission d. Israel. Gemende Frankfurt-M enU von Mark 1.30 an. ULlebern. von Festlidckeiten u. Hochzeiten etc Vertrieb'und Lager: H. & A. Ettinger, Frankfurt-M. Festdichtungen LANGESTRASSE 31 ". FERNSPR. HANSA 24565 und Einstudierungen Alice Kassel Fnredberger LandstraBe 9 Tel. 46366 C.rnne 4 T)ienef fa 1i--2V. nnnerctan 21-22 Ubr Grnnne 5 Sonnitno 8-9. Miftword 20-21 Uhir N'Pie Anmeldungen bei B. Mlesserer, Baumweg 21. Teleron 41SS3. L. & M. Neithold Das Dho*th~wNs mit fach m. Bedlenung. Schlllerplatz 7 utrd Zell 65 Freisinniser Verein fiir jiiilidies Gemeindeleben. Am "i. Oklnhlr rfnd die General rers nmnl iing slnti. PDi 7alilrridi Ihe iiehlf Vernmmliinn nnlim niiniidi't rinpn PFridil dres Vnrrfondnre lilerr diri 7ZnIInnrelnnimrn dpe- Wahlnikmnrnm;sse< r[ir li,' Wnhlen 7iir C-moiniler-er- trriiinn- unrd 7m Preiiqs idnen Lan lr' erhn:rl iiidicriher Ce- mein-en entezen DTe biishPrizen Mt lieder dte< Vnrtfnnds wiitrdin wiele'rpihililt, in den AnvcSchsd s w.iirtln die Her- ron Dr Kurt F'linehniz -en. LniOs I ernrr. Inrnh l ern-Bing. Fr. Sle.kelmncher und Frnu Ella Hnns neniewilillt.. Ein An.ipracheahend mit Herrn Bankilireklor h c. Klee- mann. Berlin. minsie leider in letzler Stiinle abgesn-l wer- den. von der Verninlaltiun eines Fesmiit)hcnds wiirde mit Iliidcsidil ani die Ze-itverlhilinisse Alistuinl genomnen. Mit der Vereinigung fur dJas lbernle Jiideniim. Berlin. wurle wilhrenrd ies ganzen lahres Gedrnnkenaisltausdi gepInnzen. Bei ter Loniloner W\ellknirerenz lies sich der Verein dliirdi Herrn Dr. D. \\armlhrinn veilreten: an der Bresinner Tia- g tn, nilimen die Herren Rdlbliner Dr. Selihmann. Dr. Rii- ,d l Geizer und Dr. Ilin'o HInlfinann teil. In Bndpenheiin witr'le ein Vortra' von Herrn Dr. Ridinrrd MNlerrlid vr- antulletl. Die Vnrlrrige in den Bezirksgriipnen hnllen leiler n;dit den gewfiinidlen Errolg Im laiirnden Jihr soil ein V\nrtrabsnben l der Bezirkqsriippe Sadisenihauien slallfin- den. anich ist beabsichdigs diiirh werileren Aiiliii n dier Be- zirksrilppen eino intensive Mitarbeir der lgliieder zu r-rreidien. Die sonsligen Vere.inarbeilen konnlen im Hinblidc auf die lebl)ulte lutigkeit der Synadgogenllerciue eine gcwlse Einsdlriilikunig errubren. Audi bradiceu d.e Wahlvorberci- nitnTen 7rnno'n IlnfiL r ine Knn7Pnfrofinn nnr die Wahlen rm; ;rCh. Dndcl w-;rl sidi drr Verein nunmelir wirder r;inen AralrhP in in <;ikereni \lncr 7tiwenrlnrn kinnrn. Infrilre dpr wirrlsdnrfli(i,'in 'Vp iiltil;ice war lpidrer eine eCtwi-so Alinnnliir p iln rer \lN l-lied'Jer ,ni zn ver7pidinen (\,'lrer e riir Vrerrin=enn-elerinhei;frn: HIerr Richard Schott'en- fel s. Purkstrasse 53). Vor rnganbend. Am n1. Noveml'er sprndi iln ter Orfs ruppe des Tlid. Frnlenilinile 'es r gare e S sma n niiler ..Die Prnblena I k Frngen. ilic heirle in alien Lnaern tler Franienwell 711 i,-n brenieiilien gehli-ren. so forinvnllen.ile. sn rern jeder Ba- nnalint iinil vnr allem on niierhitilidi rlirlidi vorz.irna'en ind ihlrer LUiiin ni her zin Irinzen D.ilier lhille mnn dier Rl ilnerin nirtl einen viel riissrercn Ziilrerkreis rewiindllt. rienn heine i't in inst i e rd Frnil gP lw inern. sirhi riir n-ler ge'en Pinen Berir 711 enlrdtirclen Diejeni.en. dlie wirklidi ..lherunrn" s;nd zu einem Tuin nadi ilihrm eiFensten Niissen, S;nud gliicklith zii nreisen Aleir a idi ;ic koninnen in Kon- flikt mit dem piillidicn Cecstz. rlns ilinen alN Frin inne- wnhnt. Chnwa = Lehen iil der Nnnie Erns. ter l'rmiiller. riirch rlie Gebiirt rI keit rehtnnd.en. nidit rdlrdi Wissen oiler rrkennen. Ilir Wis- lplher rlie Mliiler 7i-ht die Gesr'li;rt'e iin iuni Lr-int sie nidrt. Helte isi dlie Frnl einzelhrndien in riie C;eqdl(iie in ihr wiren knnn sie alher nir. eiinn sir sidi ilirre rl',iiklen gp ttlireil CePefVe Ihews'riisl i i it Ill iindii riner Verv,'iirii llni von hiflidiirm (\%eilil;nirin) iin'l mrendilidinmn (mhrinlidirem) Geselz stiehlil. denn heide rehliriirln 7lninmen. Die Firni lint also n di et\wni nndrr 'rm 711 =trelieni nis indt li osn eril \'is- sen Thr liepit n ePine Diircdilliidliinr nllen W\iscens. wn- Ilrt.ldi s;e riir TrMi'erin dles Gewiri her sin- wir n, di 'Gewissen e'rwirrn. Sn wird rIns i rniz vereinsnmle Cin7rlmewiise;n iinmiflelltnr 7iim Millt'ppnlki riPr \rprnntw '"orinni nrinl tlie C-rnindfiTni'ahe dier Frnii ein Verantn'rltliditein riir lans GCn7e Sic mnus siti nile Er- kenrninisse zi cigpen ninchen. obni ilinen 711 verlnilen Das ist die Aurgabe der ..Berureneu". Und die der Kriminisaliscies Privil-llslillu undl O h lliv- nskunlei ,,iler" l.haber: Krlninalial a D HANS HADER RennbuiiLunlrnic 0 Tel. 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Lleber mandies biline man bei weuiger vorgesdirillener Zeit nodi lange diskutieren magen. Dr. Ada Heinemann. Ehrenamilidie Fraienarbeit. Frauen und Middchen. die liber rreie Zeit verflgen uind ihre Suiinden gerne iulzbringend auslhllen, werden gebeten. ebrenanitlidi unsere Arbeit au teilen. Wer hunter Einsatz seiner Persdnlidikeir und mit Liebe titig ist. wird einen sdidnen Sinn seines \ irkens aulTinden und sidi belohut dfhlen. A uskun rt dber Arbeilen auf allen sozialen Ge- bieten er(eileu Orts-riippe Frankrurt a. NM. ties Jiih diden Fraienbundes und \,eiblidie Fursorge E. V., Ges c ii tr s - stelle Langestrasse 3. Jugenddicnst. Die Zenfralstelle Jugenddienst (nadigehende FUrsorge) des JUdischen Frauenbundes Frankfurt a. MN. will alien alleinstehenden Jugendlichen eine heralende H e If e r i n zur Seile stellen. Anrragen und Mitteilungen an die Gesdidfrsstelle Frankfurt a. M., Langestrasse 3, tragen zur Erreidiuug dieses Zieles bei. Wohnriume der Weiblichen Fiirsorge. Seit Jahren bietet die Weibliche Flrsorge im Erwerb stehenden Frauen und liidchen zu billigen Preisen eine \Vohn-Unterkunrt. die ibren Insassen zu eineni Heim ge- worden war. Um dies zu erreicden, waren zwekmiissige W'ohnraum .Wohnnng und Wohngegend selbstverstlindliche Voraus- seizungen. Beide warren bei der Grundiing der Wohnriinme im Jnhre 1913 vorhanden. Im Laufe der leltlen Jnhre hat- ten sidi aber unbehebbare Misstinde herausgestellt, (lie ein liingeres Verbleiben in den alien Riiumen uumijglidi maditen. Bevor eine Verlegung ins Auge gefasst wurrie, er"ab sidi die Frage. ob angesichts der vielen z. Zt. in Privatlhiidsrn freislehenden Zimmer die Existenzbereditigung der Wohn- raume nodi bejaht werden k6nnte. Die ernste Priifung die- er Frage bradite das Ergebnis, dass die Wohriiame bheute und grade heute Lesonders nolwendig sind, soduss sie neu errichter. wverden miissleu, wenn sie nidit bestiii- den. denn audi dannals bei ibrer Griindung war es nidit der Mangel an Privatzimmern, der sie enisteben less Es war der WunJsh, im Erwerb stehenden Frauen und M.id- chen, die losgelbst von ihrer Familie in der Grossiadl l eben, bei geringen Ausgaben ein ,,zu Hause" zu sdiaffen. das sie bei den gegebenen Bedingungen wohl nur selten in eine-m Privathaus finden kBiinen. Der Kamnr uim die wirisdiart- licde Existenz lisst den Wert des Itilickbules, den cin zu Hause bitet.e als Gegengewidit vor allem fiir Jugendlidie ei heblidi steigern. Aus diesen Griinden hat sich die Weiblldie Fiirsorge trotz grosser Sdiwierigkeiten entschlossen, die Verlegung tier \Vohnriiume vorzunehmen. Es ist ihr gelungen, im Haus, B ickerweg 26, geeignete Riuume zu Gnden, die hiibsih und wohnlich eingerichtel worden sind und m=nhr zeitgeitiissen Komrort bieten. Freundlidic NM1bel in krfiri- gen Faiben vermiltela eincn freudigen Eindruck der be- haglidien Zimmer. Er wird durdc Bilder- und Pflanzen- sdmiick erhohi, und eiu gerilumiges Wohnzimmer liilt zu gemirtlidiein Ziismmiienisein ein. dem es in den reien Suii- den der Mieterinuen dieuen sol. .. SdMlafraum Nocd mehr als seither werden in Zukunrt Freitag- Abende und Festtage lestlich begangen werden. lNandierlei Pliine liegen ausserdem vor, deren Auslihrung die \\olin- raume zu einem kleinen littelpunkt jiidisdien Lebens wer- den lassen kdnnerf. Uod wir brauthen soldier ,,Punkte'" heuto mehr denn jel Paula Nassauer-Niedermayer. Altersheim. Die Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Jidischen Frauenbun de s beabsiditigt in Bhlle die Erriditung eines rituell gefuhrten Altersheims ftir .\Anehbrige des jil- dischen Mittelslauds. dessen Pnlegesalz M. 450 bis NM. 5.- tiiglicd nidal Ubersteigen soil. Es it an die Eriiiietung einer grossen Wohnung oder eines Hduschens gedadit. das in Einzelzimmer fur Ehepaare oder Einzelpersonen eiigeteill wird. Zur Ausliibrung des Planes sind zunIdist gentiend Anmeldungen von ernsthaften Inleressenten uotig, die be- reit wiren. ihr Zimmer selbst zu m6blieren. Sie werden um genaue Mitleilungen an die Geschld isstelle der Ortsg r u p pe, Langestrasse 3, gebeten. (.\nm. d. Sdirirtl.) Dieser Plan hat nidits zu tun mit eineui dhnlidien, ktirzlith hier unler der Rubrik ..Aussprache" erbrterten Projeki, dus, wie wir horen. unler der Flibrung des Herrn Joseph Sdwvab seiner Verwirklichung enigcgengeht. ,,Isupa". Ein Kennwort, das jedrem jUdischen Mitbdirger geliurig sein sollle. Es handelt sich um ein altes Werk der Men- schenliebe, das sdon reidien Segen gespendet art im Laure II II KObler's Hanna Die Schlupfhose der Dame reinwollen 1 gestrickt enganliegend praktisch warmhaltend kurze Beine Gr.42 /7 Q40 lange Beine Gr.42 0 Meine Auswahl in Farben u. Extra- Grossen ist nicht zu Ubertreffen. Spezialgeschaft fur Qualitatsware Goethestr.17 Bergerstr.181 Hasengasse2 II. 11 ,. :, . von fiinf Jahrzehnten, das aber in der heutigen und niich- sten Zeit mehr als je berufen ist zu h c lfen, einem der bittersten Menschenschicksale zu begegnen: dem Hung e.r! Die Israelitische Suppenanstalt hat eine den gegenwartigen Zeitverhiiltnissen gut angepasste Ak- tion, grossziigigster Art in ihrem Effekt, bescheidenster Art in den \on ihr gestellten Anforderungen, in die Wege ge- leitet. Fine Speisung -fiir den Armen .belliuft sich auf 20 Pfennig e. Je nach seinen Verhaltnissen soil der Einzelne monatlich eine gewisse Anzahl von .Speisungen geldlich iibernehmen und diese kleine Verpflichiung auf die Dauer von 5 Jahren z/iaign. Daneben ist die M6g- lichkeit gegeben, die von iuhe-r her bekannte und viel getibte Sitte, nicht oder weniger Bemittelte bei sidi speisen zu lassen, in gleidrer Weise ab z ul sen. Es bedeutet dies fiir *die, heutzutage oft stark in Anspruch genommene Hausfrau und Haushaltung eine Ent- lastung, fiir den oder die zu Vernflegenden eine Erleidite- rung psydiischer Art, wahrend der edle Zwede voll gewahrt bleibt. Schliesslich bietet sich bei den zahlreichen Ereig- nissen und Erlebnissen jedes Mensdhen die schdnste Ge- legenheit, ohne fiihlbares Opfer eine edle Tat zu vollbringen zugleidi als ehrende Erinnerung, als frohes Gedenken ody audi aus persbnlicher Dankbarkeit. Die verhiiltnismlissig geringen Betriige jeder kann sie nadi seiner Leistungsfahigkeit staffeln gestatten fast Jedem die Erfiillung dieser schdnen Mizwoh. M6ge Niemand sich dem Rufe entziehcn. 0 Verein zur Aussteuerung hiesiger israelitischer Biirgerstdcditer E. V. Der im Jahre 1790 gegriindete Verein weist darauf hin, dass er in den vielen Jalirzehnten seiner Tatigkeit in zahl- reichen Fiillen wesentlich mitgeholfen hat, weniger be- mittelten Biirgerst6ditern die Verheiratung zu erm8glidien. Der Verein vergibt alljahrlich aus den Ertragnissen des vergangenen Jahres eine Aussteuer erster Klasse und je 111111111111111111111111111111111111111111111111111 11111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111 .... 0UHREN, SGOLD- und SILBR RWBRYN S/ TRAURINGE BELTECKE besonders prelswert bei SHans Pletzsch vorm. H. Rumphorst SFahrgasse, Ecke T6ngesg. 1-3 Ferdinand Breslau Rappstr. 6 Gegr. 1874 Zepp. 51528 KOHLEN KOKS BRIKETTS HOLZ Alleinvertreter: W illy Stern Hegelstrafe 6 + Carolus 47501 Kostenlose Beratung in alien heizungstedhnischen Fragenir nadc den verfflgbaren Mitteln.mnehrere Ausstenern zweiter Klasse. In diesem Jahr sind eine Aussteuer erster Klasse von RM 3.500.-- und sechs Aussteuern zweiter Klasse von je RM 600.- verteilt wooden. Die Aussteuer erster Klasse wird satzungsgemlss nur winter den Mitgliedern verlost; das Mitglied, dessen Beteiligungs- nummer gezogen wird, hat das Redit, das Miiddenh zu be- stimmen, dem die Aussteuer iiberwiesen werden soil. Zur Bewerbung um die Aussteuer zweiter Klasse ist jedes jiidische Midchen, das den Bestimmlingen der Satzung ge- niigt, ohne irgend eine Zahlung zugelassen. Das Los ent- scheidet hier unmittelbar. Durch die Verlosung der Aus- steuer erster Klasse ist den Mitiliedern des Vereins ein besonderer Vorteil geboten.. W ihrend bei jeder anderen Verlosung-nur. ein Teil der eingezahlten Betriige verlost wird, ist der Betrag der Aussteuer erster Klasse immer, be- deutend h6her, als die Summe der Mitgliederbeitriige, weil der Verein aus den Zinseri seines Kapitalvermnigens einen wesentlidcen Betrag hinzufiigt. Da die Anssteneier ster Klasse voraussichtlich auch fUr 1930 auf RM 3.500.- fest- gesetzt wird, sollten alte, die an der Verlosung 'In- teresse habon, durch Einzahlung des Jahresbeitrags' von RM 9.- auf das Postsch'eckkonio des Vereins Frankfurt a. M. Nr. 50338 sihd als Mitglied anmelden. Mit der Quittung erhUilt das Mitglied die Beteiligungsnummer fiir die Ver- losung, die anfangs 1931 stattfinden wird. Exemplare der neuen Satzung werden auf Anfordern gern zugesandt. (An- schrift: Gervinusstr. 10). Arbeitsvermittlung. Wir richten an alle Aibeitgeber die dringende Bitte, offense Stellen aller Berufe uns sofort zu melden. Es melden sich bei uns 'stindig in grosser Zahl tiichtige kaufminnisdhe Angestellte aller Brandhen, sowie gelernte und ungelernte Arbeiter, Hilfsarbeiter aller Art. Auf Anruf Hansa 26162 schicken wir Ihnen sofort Aus- hilfskriafte tage- und stundenweise fir jede vorkommende FQr die Dame: S=E I:DE . SAMT SHAWLS Fir den Herrn,: CACHENEZ KRAWATTEN Herabgesetzte HEMDENSEIDE Preise! KAUf-HIERR SAMT und SEIDE STEINWEG 4 Garantiert la relner LEH BIENENHONIG WABENHONIG SSiifBrahmnbut'er der Molkerel liter (nh. Jann) (Oberhessen) Qualitlt unerreicht. Gr. Eschenheimtrstr. 5-7-9 Grofe Auswahl in inlandischen Telefon Hansa 21269 und auslandischen K8sen. l llll llllllll lll llll lllsle l ullllll lll lll lllllll llll llll llll lll i llll llllllllllllll lll lllll lllMllll llll l llullllll l l Buchhandlung Geschw. 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B e r u f s b eer a t u ng wie either: Dienstag von 6-%8 Uhr abends, ausserdem nach Voranmeldung. Berufsberatung und Arbeitsnachweis fiir Juden e. V. Langestrasse 30 pt. Telefonruf: Hansa 26162 Verein Wohltiitigkeit. Der seit 1903 bestehende Verein bezweckt, bei Sterbe- fillen im Trauerhaus Gottesdienst abzuhalten und Bediirf- tigen zur Seite zu stehen. An den hohen Feiertagen wird regelhnssig ein eigener Gottesdienst veranstaltet. Dem Verein ist eine Sterbekasse angegeliedert, die bei jedem Todesfall RM 200.- vergiitet. Niheres durdi den Vor- sitzenden, Herrn Bernhard Karpf, Sandweg .28. Jiidische Leihkasse E. V. Die Geschiftsstelle dieser gemeinniitzigen Einriditung be- findet sich Eschersheimer Landstrafle 29, 1. Stock. Gesdihifts- stunden: Dienstag und Donnerstag, nachmittags von 4-6 Uhr. Die Leihkasse bewilligt selbstiindigen Gewerbetreibenden und Handwerkern Darlehen in mifligen Betragen gegen Biirgschaft zahlungsfihiger Pcrsonen. Chanukkafeier. Der Verein selbstindiger israelitischer Hand-- w e r k er und Gewerbetreibender veranstaltet fiir seine Mitglieder und deren Angehlrige am Samstag, .den 20. De- zember 1930, abends %9 Uhr in sinmtlichen Klubriumen von ,,Gross-Frankfurt" eine Chanukka-Feier. BRUNELL DERBESTESCHUH DES KINDES SALZHAUS 2 ZEI L 62 Aeltestes Frankfurter Gebaude- und Glasreinigung:s-Institut und-Erstes Mitteldeutsches Steinrenoirierungs-Gesch8tt Abwaschen u. Relnigen von Hauser-Fassaden, Stein-Fassaden, auch mittels Sandgeblase, Wohnungsfenstern, Spiegelscheiben, Kron- leuchter. Wachsen and Oelen von Parkett- und Linoleumboden. Entstaubing mittels Vakuum. Leihweise Ueberlassung von Leitern bis zu 26 Meter HOhe. AUGUST ROGER MUS IK A NTE N W E G G22 Telefon Carolus 41634' Postscheckkonto Frankfurt-M. Nr. 3195 Sanitiitskolonne. Die Freiwillige Sanitatskolonne vom Roten Kreuz, d>e seit Jahrzehnten den Sanit itsdienst ehrenamtlidi versieht und sidi von jeder politisdien Tendenz fernhiilt, veranstaltel am 27. December 1930 im" Palmengarten eine F a m i i e n - f ei e r, deren Erlbs gemeinniitzigen Zwecken dient. Eintritt-- .preis ian Vorverkauf RM 1.-, an der Abendkasse RM 1.25 Nahere Auskunft durdi Herrn Harry Weiss i. Fa. Haa- & Weiss. Bar Kocdba. Die neueriffnete Turn- und Sport-Abteilung fiir Knabeu hat grossen Zuspruch, doch kinnen noch einzelne Anmel- dungen -angenommen werden (im B. K.-Heim Eschersheimer- landstr. 65 II.) oder auf dem Turnboden, Dienstag von 4-6 Uhr, Ostendmittelsdiule, (Leitung: Herr cand. jur. Griin-- wald). Bei dieser Gelegenheit mdchten wir auf den wied(-r eingerichteten T r o c k e n S k i k u rs hinweisen, der Dien- - tags von 8-10 in der Deutsdiherrn-Mittelsdiule, am Fran- kensteinerplatz, hunter Leitung von Herrn Franz Ehrmann stattfindet. Die Teilnehmer dieses Kursus werden gebeten Ski, Stiefel, St6cke mitzubringen. Turn- und Sportverein ,,Schild" E. V. Der Verein beabsichtigt in Kiirze ausser seiner Falssbal-. Handball-, Leiditathletik- uand Gymnastikabteilung auch eine Box-, .and Jiu-Jitsu-Abtl. zu eriffnen. Die Leitung hat Herr Dr. Ernst Wolff und Herr Walter Gutheim iibernom- men. Interessenten konnen Niiheres hei dem Geschtifts- fiihrer Herrn Arthur Fuld (Wasdcehauas Fuld), Schdifer- gasse 52, erfairen. Konzert des ,,Hasomir". Nach dem Vorbild anderer Stidte wurde audi in Frank- furt von einer Anzahl musikbegeisterter Juden ein Verein ,,Hasomnir" gegriindet, der sich die Pflege eines veredelten jiidischen Miinnergesanges zur Aufgabe gestellt hat. Dieser Verein, der unter der Leitung des begabten Leo R o s e n blii th steht, trat am 1. November zum ersten Male in einem Konzert' vor die Oeffentlihdkeit. Das gesdcickt ausge- wmhlte Programm wies neben einer Reihe liturgischer Ge- singe, wie des bekannten Pcalmic, ,,Haschem s'horonu" in der Vertonung des Pariser Kantors und Komponisten S. Naumbourg jiidisdhe Volkslieder und Gesinge auf, unter denen das Roskin'sche ,,Mir bensdhen die Licht" wohl am Radio d PhotoMusik Geschenk-Artikel bekannt billigst F. EHRENFELD 104, Z e i 1104, direct neben Hauptpost R ITE TELEFON- UND LICHTRUF ANLAGEN IN MIETE UND KAUF FRANKFURTER PRIYAT-TELEFON-GESELLSGCAFT G.m.hb.H. Neue Telefonnummer flir Frankfurt a. M.: Sammei-Nummer Hansa 20181 .^~~~-------^i^----1---- HANNS L. KATZ MALER- u.WEISSBINDERARBEITEN, SCHRIFTEN FERNRUF: SPESSART 61i18, NACH GESCHAFTSSCHLUSS: NORDEN 94418 FRANKFURT AM MAIN, DARMSTADTER LANDSTRASSE 93 I_ ; 1'1 ansprediendsten war Der Abend wurde vershdint durch die Nlitwirkung de- MaunheiineI HIl.iptkaiinor, \W o f Levi. der sich hanpt-sachlidi in eeine praditroll vorgetragenen .,Kaddisd'. weldhes der Eriniierung an die Toten der pala- stinensisdi-n iUn uben des Jahre4 1929 gewidmet war.als vol- leudeter Sangenieimeter zei.ien konnle. Seine Darbictungen, wie au di ejenigen leis Chores ind ter ibrigen Solisteni fanden den begeiterten Beilall dles den kleiuen Saal des Saalbaues Ib inahe ,oll;tandi;g tillenlen Publikunis. Dr. B 'erkaufsstelle \on Paliitlina-Arbeilen. Der \erbanIl ju-1. I'r..l ii.n lur Pal.i-tina-Aibeit iin Frank- furt a. M emlplielilt /.,nI Linkini r on G --.dienken seinc Verka if...tell,- sdi.n:i I 'al ina- a d.arteiten. Damen- D m n uu kinderkledultr. Blienn. Decken. Ki-,enplatt,-rn. Spit/enan bei- Ien, Shdinii(ilkk-idie unl; Korrb ttiircn beli, F ra i C I i r El t i In g i i iL.igei lr "11 Aufruf! ,,Stehe nicht still bei dem Blute Deines Nachsten !" Tausende brechen zusemmen, hungern und frieren. HELFT! Jiidische Wohlfahrtspflege Frankfurt a. M. Langesirasse 30 Postscheckkonio Nr. 54893 Julius Blodt. Rabbiner Dr Jakob Horovitz, \Wolfgang Auierbahr. Johanna Baer, Lulu BliodhNeustadl, .\loritz Both. S R Dr Albert El/inger, Stefanie Forth. Iheimer, I herese Frimann. Dr. Karl Frenkel. Paula Frenkel Heinrich GerliJi, Dir. Isaac .1llver. Paula Nassauer, Eli Posen. .fax Tannenbaum D'ivtd W'eill, Ella Werner I ,Julius W 'rner Habima. Der Intendanz dee Sdiauulielbaiises kanu man aufriditig dafur dankbar sein. liass sie %tiedil-run i-in Gastspiel der Habima ermdei licht hal. ,-uIIII audi zi beldaui:rn i-t, dass cs% nur einen Aliend uimlas-te. Die beriihnmt- Truppe zeilete \on ilIren beiltd Nt.oneiisludlei uniig'en .len L I ie l A o s ta \on Gutzku~ in der B[eatiii iluii;; on M. Li-wsditz. Die Be- arbeitung hat \on demi Ocngi.iii l !a'I nir den .au2.sreri Au[- bau und aucih die-cu nur it gi.-_i -eiin Ulinr ijbrig gelaisen. und der -elige Gutzkow hilte i 'dih bass t-iewundeit, wenn er di almu ateTal d tae nd tdli Stutke ains det Liturgie ver- noinmen hitlle, die jetzt ;eLu Stunk dui. liseizen. Die Hand- lung itl mnit grossi'.I i di.in.iti' di-en Geschick auf ebaut ,und von innerer S nerle Splanii 'rire gil t lier" Habima Ge- Iegenheit. ,ll e Registiel dlirel iiniiscrhe unid szenischen KijnSFt spielen zu las n zo 1 n Ii.lJ' d a It iese A.ul'lubiung zu eineln gros-eiin kuiilleii-idien Eitllbnis ind ii \r n dem \ollbeietzten fhetitel nit l itumiiii di'.l Beifall bedankt. Es gab im.lige itiuerge.sslIdj Iluiiiepuiiikli-: ein Menuelt von %ullendeter Grazie unI ll.iiionimni. die Balladenszene. ein knizer Auftritt der Nluthlr r. JLdi d ie iuuseCen Szenen der I-ldizeit ,und des Gciidit.": bej der eitteien \war nit beIon- lerein Glidi die simmer leiihl \i-rweiiduLng ritueller For- mien and ein t inlde-nias; reduzieit. d.Iageen hielt sidi die Geridits/u'ne stellc-uweise geria.: e nur an dler gefliirlidien Grn/ie des Melod ramalitdien Gniz lier\oriagend waren wie ntriner die Lersiungeni der bdi tinispeler tind der Regie. und es spridit fir lie iuniget ioinlidiCe Si rkie dieser Spiel- genme.iniiid lt. da.s sic nidi Sdiwadien /t ti.lberwinden vermag. M. PreuBisclher Landcsverband jiidiscler Gemneinden. er b n I s w a h I e n. .\lm 9 NbeiLber ist die Frist i/ur Einreichdiung von Krei - tabhlvor.diliggen abgelauren. Die Beinuhungen, einen \\ail- kamilf zu '-ernmeiden hablen dlau gefulit djss in sanit- idicen Wahlkrei-.en, nut Auisiahiie Berlin... Einheitstabll- orscdil ie /ustandegekonmnien sind. Danadi werden a 31J November \Wahlen zum Verbandsita- des Preiussischen Lan- lde.serbandes nar in Berlin statttfien. Weihnachts-Verkauf zu besonders vorteilhaften Preisen. Mintel, Kleider, Blusen, Morgenr6cke, .Pelz-Mantel, Wiener StrickKleidung SFoi(CcuRTI/, GOEcTESTI) .9i Hilisierein der Detiiliien Juden. \li i.2 Noxemnber aniid untier Vorsitz '..o Herin Di J.a- iei Simliii eiiin Sitl nlla d-es- Ge sc li i d I f Ii u r u e n \ u- I u s 1 e des Hilfsvereins der Dentsdci-ii Juueni statt, dler l la, ptp t r.iip lunkt Tage'orl niti:tg l. de Besdilnissra I sun ubui lie \eritaltiiin Ier 11 a i i e It i I t n nt vorlag. Dle \ur kurze nl i l La ;aiiii-i \,'itr.il-eti ii lil iv\orraigendre Bakteriuloto'e Profes or \1i. 11 It kine der im Jabhre 1-S6 in Odessa gehoren iit. hnti lien-t i1 I,, i ln ld beiergee \Veis,. .-in Kapitel \on L-t\\i I d t I iIt i I NI i I I i I i c In Sdhie.l- /zr Franos zwr-tk BildnUn. eml-cr ~tirtling in der Schweiz d.ie vop einein .dIortigi-i BulnkiHtiitl't \erwaltet itird. und au- desieu Ertracnissenl T ., Im I i 11 L c i I le n IJesdii- boti in osli-tro[)isiChten Landl.rn rtunt'lr i'ventueller BeriUdk- idchtigtnng aui.l ier Lha I, lerkliIlh-en A.\ibdildung dle Sdeuler gelord iit wt .-rileni -ollen. Dii- Siltiin .. hat die Finnahnime I'Lir dii aligegli-beiiei Z\iw CedIO gi-,.las- dion Entl diei..ingi,-_n di s HIirvereinsi zt ver.-entilen. de.,-cn \\eck d4er Veruwigte w\\ rnisteL' Iitcie,".e entii-e. eiibrajtlit F,:inir wiirden B e- t lli u i n tge \orienonimmen. u. a fur juitiidie Studen- ten aus O-steuropa. A\u- delm 1Ber.jdht iber di- Akiion flir den Wir-dera.ulb.tu des Jud.ididi:in Kindti ha ujes in Kowtio ist zu eiitnehmen. dH -_ I L- S:tininuii u bislier ein befrieJigein- des Resultat 'ehlalit hat: die luii den Baiu unotwendigei Mli- tel sin.d allerditug- nodi nidit \ollsliundig a l febradit worded. Die Mitteilung-en hber d.ie .\uftnindingen Jt. Hilfiver- irins auf seinen .':rcdiiedeneni Arbeits'.ebieten. sowie hber den Ausbau dler Organistlion des Hilfs\ereins in Berlin tnd im Reiche i'm laufeuden Jdhie warden mit p os-er Ge- iiugtuuni zir Kenntnis genominiin: narmentlidi iturde her- 'orgehoben, da ss trutz der UnLIunst der Zeit ein erheblidie_ .\nw tdisen der Jalire-.bet:rage zi i kL.nsaticren i-t. Z.ihlreiche neue Ort-'.ruppen -ind gebilLlet worl'en \.ul der anderu Seite steigern naturlich dlaueiiid die iiutor.i-runiien. die an den Hilf-.vc ei nii ge-tellt wer-.leu. Der I-ilr.-\ eien i-t ilaher lieute inehr ilt-I-n ] .iau die tatkra.ft.ig te Ulintertidtzung teinel Mlittliedi:r und I ileunde ang-ie iiL.,en. Synngogaie Friedensleiern. Die Gehdiitl-stelle de-,i J ii s c i e n F r ie d e n s b u n - d e ; (Bcrlin.V Wlmersdorf, Hin lenLiiiburgt[as"e 106b tilt mit. ldas. anlas-.ihch der letzten Ii H rb',ticertagi e .iii B:-ritreb' ngen tzIr Eintuli ung eines einhli- tl!idien religi.;.sin Frii-denstages in ialilreihden G;enieirnlen rmil Erculg ail genoC1iiim1 i i warden. Be'-on.tlers eiudrucksvoil aitr eine Feier dcr Rllelig.inge- nienude Plauen. bei %ir.-dihcr Rablbiiner Dr. GolditanilD. Leip- /i'. tiber die V\rw\rkildiung dler Friedcnsihlee pradi und ein Spredidior des Jildititeii Jugenlbhundes mitwirkle. Aus lden \ on erishiediienen Gcni.-iniien oin. iegang'iien Beiidhi In ,ebl hervor. diuass snailg.,g.ile Feiern bei den Zubbrern. Linter deneu sidi haufig anud nichtjudisdie betatiden. den ticl'r en Eindrnck hinterliesi-en Eine jiididie Schule des Friedens. Die von der ..Juingjudisdien Friedensgenmeinsdial in, Leben gerufene ,,Sdchle des Fiiedens-" ..Jeschiwath Hillel' I wurde am 23 Nim cnmler in .ler Svni:aoge Pritnzre-ent.neiitc.. Berlin-Wilmes-lorf leierlidi er-iffnet Die ..Schule :dis Frie- dens weldic. .ler juJicdien Ieberhel'ei uln entpljre- diend, in einiemi Synagogenia.ium ihre Kurse abiiallen wirdl, itill da- Fiiedensproblem tell- in gruidllegeiindin Vortrags- s.eien. tell- in Einzelvorlesungeen behandelu .\A Dozenteu sinid bi.-4 jet/t u. .. \orgesehen: Rabb. D r. K a n t ui r o w s k y, Rabb. D r. Pr.i n z. Helmuth v on G e I a ch. Kapitlin Peri us, Hauptmann a D. Sc h i zinge r, Otto Lehmann-Russbild t. Nach dem von Dr. A. Nossig ... ..- .'. ....- & - entworrenen Plan des neuen Lebrinstituts soil diesel nicht den Charakler einer Akadrnie tragen. snndern .in ersler Liiie die heianwadhsenrle Generalirni mit dem alturliscden Friedeu.-,shdrifttuni. sowie mit der jetzt in Entstehu begl.ilfe- uen Fr.ieden-.wissensaiatt vertraut niadien ,und akrive. ge- sdiulte Vorkampfer der Friedenu-.lcee heranbilden. Forschungsinstitut liir hebriiisdie Diditung. Im \Wintersemester 193)--31 wird in dent unter der Lei- tung d-es Fruheren Pragei Oberrabbiner- Dr. H e i n r i e h B r od y stehendeu Forsdiuntgsin-stitut fdr hebrais-che Dich- tung in Berlin. die nachbibliihe hebrdiisdie Poesie in offent- lidien Vorlesungen blehandelt \vril-d i. \\ie seinerzeit bier herichtet. verdankt. da-, Insitiit seine Begrund.uug and Wilkurigsm6glichkeit denu glOSjzugiken Sdlinkuiigen you S.al man S hoc ke u. Im Anscllu;s an lie Vorlesungeu werJen \oni Dr Broily liebungeii [iii I'olrtgesdirittene alI- gehalten. VEREINS- u. VESAMMLUNGS-KALENDER ittl ,utteit1geuL n Il Ln t. !i ,Idlt-.e Niimnilr iiusen spateste.ns ini 22. De/ebinler libe :ler Sdiiiltleitung \orljegen.l Hinweis. .\us R llll lllullldeli kotilell i'i iei'i-l-.n/t.-igeIi 1it1 Hi be- sdir tinktvlnem li nll i .aiii-lrnonllll i r11 'erilcen. InsbhesolidLere werclen Arbeitsprogrii inII L eCiniL- .ln r \ercin-e hibdistens /weimal jubrlich vei-JltLntl.idit. Aul eiuzeline Yei\' nstailtun- gen wiird in dei Regel iur dlann hingen iesen. wenn sle udch fur Nichtmitgli.edei zuganilidi -,ind. Talmud Thorh-Verein. \eeieiilok-l S.Syniia,)g B6rneplatz. Birro Theobaldsti 6. IortbilduJi.iigsunterridit ftir Kna- ben und Mijddien in klineirin .Abliliingen unler Lei- tung bewaihrtei Lehickritie. Lehrlacedr: Tefillo, Chu- iisch.-. Cluminsd-i iil Rasd-i. Misdina. Tnadi, Gemoro. bher. Schreibeil A.\nmclliien ereden tiiglich imn Unterridiilokal iherbald-tr. 6 eultg-genigenonimen. Fortbill.suui suurter adil lur jilige Leute taglidi. Freies Jiidisdnes Lehrhaus. Die you )Dr. Eduard Strauss geleilete .\rlwbitsger einsdialt Uiber die Ileilige Sthr't r i f et ide t eluitasdg Donneir tag von 19! bi_ 211 Ulir im I. Lehritniner der Westendsynagoge NNebeneinugang Freibeir \ n, .Stein-Stiasser statt. Die 'eilj liahme ist kostennluo und kl.iu jed-iezeit erfoigeu. .\ifllrgen Ian FlI. Toni Oelsner. Niedenau u 36 (Tele- fon 735599 Verein Mlontefiore E. V. gergr. i.esb. \eiciu zur POege der S idealenl luteresseni judi-dier jiili.ge Leute. Im \erbaind ileti jurdidicii Juigetid\'ei.ine DI'eutschlands 1. Vors. Lehre-i Altred Speyer. .b'ritu eringistr. 12. Gesdchiits- stelle: Philipp Falkenslein, .F rieJberger -Landstr. 11. H-lemI : Esdierhi eiinei Lal. dtlt. 05. II. Vortrage. Ar- beit-sgeri 'insdi. atei3 rt 1. I theater grlippe. \\an.d:-leru un n. F re i a gabie nd- Feiert Judisdi-liberale Jugendgemeinsdlail. Ilegelmas-ige Heim- al)ende. .\rb:.it-semenu-odiaflteu. ge-elligr \eranst.l- tuigein, religiise Feiern. N.aheLr'i .\Aukunlft. Dr. Hugo Holt'mann. Untermaj.in-Aril. ,ge 7 Iel 345i51. ..Knilmernden" Deutsdi-jiidlisdler Wanderbund. Fahrieu, i--i un iab n'le .rb tcsl emu~r e -iuIhaftien. O(rtsgl uppeulei- tilng: Ro-el Mohrer, Ober'weg 4. Heim: E-chersheiimer l..iiJ1slr 65 i1. Kadimah" Buid jildii-dier Jigend. A\rbeitsgemeinsdiatten, Kulr-,e. lleinm l-,ll.ile. Fatch tieu. Sekretariat .bei Paul Rindsberger. % Irl-galniptr. 4 ITel. 334501. Heim: E.sdil_-.lheieiuei Laban-i r. 63 II Bund jiidisdler P'adfiider. Selbsterziehung auf judischer Gri iilla:e. Faliit,.-n und lleuimabende. Auskunft durch aalter Rapp. FI,'ll)leig.tr. 27 (Tel 747135:' Heim: E tdier-iheinit- Liautl-tr. 65 11 Miliddielklub. Langestr. 3. Le-lerinn. H. Wallerstein. Jeden Abend Zusaminenkunfte inter Leitung: Deutsdc. Zeitungsleseu. Rezitationsunterridit, Handarbeiten, Rhythmisdie Gymnastik. English und Franz6sisdi, Blidierausgabe. Padagogicdie ArbeitsgemeinsdcaJt, Aussprache iuber aktuelle Tagesfragen. Jugendgruppe des Jiidischen Fraienbundes. Arbeitsgemcin- dhailt ..Bibel uini modelne Jiiend". Lesegcmeinsdaft, Nadihiliretunden. Voile,-cii bei .a IteI .LIund blinden LeCnti i. Llianuklka-B-.-die Lun;g. June --raluen und M\liL(hen. ilie nl dlen V,: iistallungen und :\rbeiten der Jii entlgruppe teilneili ein \,ulll-n, werde.n ge- heten, .-hre Annieldrung ain Edith Filk, Bornwjcsen- eg '34 bei Ptrl'. Werner (Tel. ''S34) i u ridden. Aus- ktiil't betr. N clihilfestunden erie lt: Acie ue Nathan. Bockeili- ciiuni Land-tr. 11J I Tel 75135). Jiididiei Jugendbund. Der air1f iIberparteilidiin Boden 'teherli .le Venieri eistiebt die \ eleinLgiiung der judi- -thtli: Jup.-enl, nii dir Get- iie -nadial'bewL.tseitin ti| -,taikki.'in lurdi g'genuelitge geiltige AniCegiingen, ge- ni-insCi'diltlid. e -|portlld e 1n. -1 lurneri'Jile Betu ligiung. uwir durdh Pll.tge rtllei, eselligkeit. Auskunfte: Sidney Dillenberg. Staulei-.ti. 2 ITel 74.041. Jiidischer Turn- und Sportverein .,Bar-Kodiba" E. V. Turned, Leiciht.athlelik. G\ji;nnilik. Ilian.Iball. lcl!sball, Fdiust- hall. Tis.(dteL-nnis. .inmelJdirn-e l uInd .\uskunlte [in Bar-Ko.r cilba-i.-llri Edt'erl.ll.i'iin Lanisli 0511 Jildis.dner Turnerbund. \on .Liui nnj.itag hi Douuierstia Tui[relli undl Sport in allen A.\lltil.iiui ,gei He'lm.- und Spiel- liabenie: DJeji-taer undJ Snsiitag '.u'--22 i Uhr im Heiin, lEdier-ihenime LandI.tr. '6. \V rnJderunir.n.. S niinag .ile 14 Tage nadi Uorherie-r eAral.rtedl-ung. urin- und Sportverein ..Schild" E. V. Sport- und Gymiua-tik- kur-re lur -liren, Damnii iund KinJer. .\i[lagen und A.\skun[te: Arthur Fuld. Sdiil-rgadsse i2 (Tel. 29303, Nelbenstellei. Jildii-he Erziehungsberalungs-telle. iEsdielshi:-iier Land- ,trasse 65 II (Jugen. lhiiiii. Die Beijtiunge-n finden jeweilk Dienstag- yon Ib'.--l i Uhr statt. Die Be- ratungen sinj uneut-igeltlidi ilind strong; 'ver r.tir lidi. Auskunlt Orteilen. die Leitei in Frau Di.. lice Sdiaum- berg. Eckenhienier Lan.l-ti. 1" ul.'I der jitziidie Be- rater Dr. Fr. Eding_-r. Gartnerneg .33. sowie die Millileder des- pilagogil-p-vbchoiiog-,dien Auss'hus- ses des israeltitCdi-u L behrc-rerr:ins Mlitteidchullehrer Juhlis Floisihemrn ui.l Lehtlei Alfred Srp-yer. Verein israelitisdier Gehiirloser. Jeden er-itn Samltag im Monat. Mi.Iunalt. ci-I a lu.ii ini C'aLe Hauptwadle. I Sutuk 2u'. L'li. .\lAdiI it Max Blumenlhal, Ostend- sll ,-s e 33 Einzelne Veranstaltungen im Dezember Freitag 5. Talmud Thora-Verein. Vorlrag lei Heirii J. B. Le\\. Hii'.ii.l tleI Ssio.;i.a jc ain B mrne- plail. di il -in Al.e-in tl:'- -.dliein t Snmstag 6. Talinud Thoia-Verein. \oii dg dlber ,,Die Ellik de; Judenltuni inatl Pirke Abotlh" von FRANKFURTER BANK Neue Mainzerstr. 69 Te f op-Ana h I u : Semmelnurrmer H-nsa 20 01 Nahilrul Hanna 24t16 Tek.gramm Adrease: rankfurierbank Posiarneck Konto:151 Frankfurta II Hi nterleg u n gsste lle Geor '854 fiir Mindelvermigen Ar-nahme verilnblicer Qelder Lauf zreit aho Ver-inbarung GUnsilge (Verzlnsung Errlchtutig von Hauskonlen mit generellen Zahlungsauttrlgen. Spart r.lagen gegrn Sparburh Eintrag 5u/,) Reic a- scnuldbucrforderu gen aul una-ren Namen Belelhung u Ver*allung der- selbpn. Verwahren Verwa ltn und Beltlhen von Werlpapieren. Vermin. lung aller in das Bankfach einsoni (G'schWlle zu gllnsllgen BPdlngungen Wbohenillohe Borsen. und Wirtsoaalll- berloate. Dlskonilerung und Ein- kasslerung von Wechseln. Rabb. Dr. Hoffmann, HorsaaI der Synagoge B6rneplatz, nadi dem Nadcmittagsgottes- dienst. Sonntag 7. Talmud Thora-Verein. Tehillim-Vortrag von Rabb. Dr. Hoffmann, Synagoge B6rneplatz, 18 Uhr. Dienstag 9. ,,Ili" Vortrag iiber ,,Die Richtlinien zu einem Program fiir das liberal Judentum" von Rabb. Dr. Dienemann, Sitzungszimmer der Westendsynagoge, 20% Uhr. Mittwoch 10. Verein Monteflore E. V. Vortrag iiber ,,Ge- burtenriickgang Mischehe und wir" von Ernst Kahn, Esdiersheimer Landstr. 65, 20% Uhr. (Rahimenveranstaltung). Jiidisdher Jugendbund, s. Verein Montefiore. Donnerstagll. Ortsgruppe des Jiidischen Frauenbundes. Gemeinsame Mitgliederversammniing der Weiblichen Fiirsorge und Ortsgruppe. Re- ferat: ,,Ueberblick iiber wichtige jiidische Ereignisse der letzten Zeit", Langestrasse 3, 10 Uhr vorm. 132 Freitag 12. Talmud Thora-Verein. Vortrag des Herrn Dr. J. Unna, Hirsaal der Synagoge Barne- platz, nach dem Abendgottesdienst. Samstag 13. Talmud Thora-Verein. wie 6. Dez. Verein israelitischer Gehfirloser. Chanukka- feier in siimtlichen Riumen des Cafe *Hauptwache 1. Stock. Verlosung und Tanz. Gaste willkommen. Sonntag 14. Miidchenklub.. Chanukkafeier. Musikalisdhe Darbietungen, Gesang, Rezitationen. Lange- strasse 3, 20 Uhr.. Dienstag 16. ,,Ili" Chanukka-Abend, Sitzungszimaner der Westendsynagoge, 20% Uhr. Mittwoch 17. Jiidischer Jugendbund. Vortrag iiber ,,Gliiu- bigernot" von Rechtsanwalt Dr. Artur K6nigs- Sberger, Eschersheimer Landstr. 65. Samstag 20. Vvrein Montefiore E. V. Chanukkafeier mit Tanz in siimtlidcen Raumen Odes Jugend- heims, EsdiersheimierL Landstr. 65, 20Y Uhr. Dienstag 23. ,,Ili" Aussprache iiber aktuelle Tagesfragen. Sitzungszammer der Westendsynagoge, 20% Uhr. MONOPOL SPECIAL DER DEUTS CHE KLO PFAPPA AT der ideal Staubsauger klopft, barstetsaugt Hohe Saugkraft / Fast geriuschloser Gang *MAUZ & PFEIFFER STUTTGART-BOTNANG Fabriklager Frankfurt a. M., BlUcherplatz 6 Telefon 3q216 Die Apparate sind durch jedes FachgeschAft zu beziehen. I i 1* 23 to~ scf c(emeinesitfi ieber beridfiftigt beim Oinfauf unfere 3nferenten! Techn. Bedarf GummioAsbestLeder Isolierungen Isolierungsmaterlal Treibriemen ScIhmlli& Wiechmdif Neue Mainzerslr. 80 Tel. Sommeln. 22444 Sorgst Du dafiir, daB niemand friert? Denkst Du an die Hungernden? Jiidische Wohlfahrtspflege Frankfurt a. M. Langestr. 30 Postscheckk. 54893 Tel. Hansa 26531 FOr die Festtage empfehlen wir unseren Qualitats-Kaffee von vollendetem Wohlgeschmack das Pfund Mk. 2.60, 3.-, 3.40, 3.80, 4.40 GRaBe u4 K TAUBE 9 RT Arndtstrafe 24 Kettenhofweg 93 TELEFON 79119 IG UBIUEIE Freitag 26. Talmud Thora-Verein. Vortrag, HSrsaal der Synagoge BSrneplatz, nach dem Abendgottes- dienst. Samstag 27. Talmud Thora-Verein. wie 6. Dez. Sonntag 28. Talmud Thora-Verein. wie 7. Dez. Donnerstag25. bis, Sonntag 28. Verein Monteflore E. V. Fiihrerlager der siid- und westdeutschen Landesverbinde in Langenschwalbach. Dienstag, 30. ,,lli" Ausspracheabend. Sitzungszimmer der Westendsynagoge, 20% Uhr. Biicherschau. Im Heft 9/10 der Monatsschrift f iir Ges chichte u nd Wiss ens chaft des J udentums,setztKaminka seinen Bericht iiber Neuerscheinungen zum Verstindnis der Hagiographen fort, mit besonderer Ausfiihrlichkeit werden Kommentare zu Hiob behandelt. Wertvolle Beitriige zur Er- kl1irung des Buches Jesaja steuert Ma r tin Buber bei; sie sind aus der gemeinsamen Arbeit ,mit Franz Rosenzeig an der neuen Bibeliibersetzung hervorgegangen. Ein Aufsatz von Rahel Wischlnitzer-Bernstein behandelt die Ilustrationen zum Budi Esther. Auch hunter den iibrigen Ar- beiten des besonders reichdaltigen- Heftes sind manche ftir einen weiteren Kreis .lesbar. geschrieben; so I. Heine - m aa n s Nachweis, dass die alexandrinisdchen Juden im Ge- gensatz zu ihren Zeitgenossen in Pallistina eine besondere Profangerichtsbarkeit nicht besassen, und Matthias Mi e se s Aufdeckung der jiidischen Vorlage tier Johannes-Apokalypse. Z.eitschrift fiir die Geschichte der Juden in D'e ut s c h lan d. Philo-Verlag, Berlin. III. Heft 1930. Jahresabonnement RM. ;10.-, Einzelheft RM. 2.75. Das Oktoberheft.der ,,Zeitschrift fiir die Ge- schic h t e der Juden in Deu ts ch lan d" (Philo-Ver- lag, Berlin SW 68) bringt einen lehrreidien Beitrag zur Ge- sdhichte der Reich.shauptstadt, ,,Die Juden im Berliner Wirt- sdhaftsleben ,ur Zeit des Merkantilismus", von Dr. Huag o R'a c he 1, einem der Mitarbeiter der Acta Borussica, Hier wird auf Grund griindlicher Kenntnis der Akten in piner grossen Linie dargestellt, welche Leistlingen des Judentum sdhon in der Voremantipationszeit fiir die wirtschaftliche und kulturell-geistige Entwicklung der Stadt aufzuweisen hat. Diplomingenieur Dr. Ale xa nd er Pin t h us berich- tet in seinen ,,Studien iiber die bauliche Entwicklung der Judengassen in .deutschen Stlidten" diesmal iiber die Bezie- hungen der Judensiedlungen zum Stadtganzen und ihre Ge- staltung im einzelnen. Seine 11etrachtungen zur ,,Neueren gesichiditswissenichaftlichen und zeitgesdiichtlichen Lite- ratur" beschliesst Dr. Raphael Straus (Miinchen) mit ainer eingehenden Kritik voi Passarges Hassgesiingen in anthropogeographischem Gewande. Cecil Roth (London) weist neue Wege zur Erforschung der Uiltesten Gesdhichte lder Marranen in Hamburg, er sdch6pft dabei aus Prozess- protokollen der portugiesischen Inquisition, die in Lissabon anfbewahrt sind. Studienassessor Hans Lichtenstein (Schlo- chau) veriffentlicht im Urtext zwei Klagelieder tiber die Opfer der Verfolgungen des Jahres 1096. Prediger S. Stein- berg (Wolfenbtittel) aufschlussreiche' ,,Bekanntmachungen des Kgl Westphiilischen Konsistoriutms der Israeliten zu Kassel ans den Jahren 1808-1813". Ein Anhang von kleine- ren Abhandlungen, Rezensionen und wissenshdaftlichen Nadchrichten beschliesst das inhaltsreiche Heft. Irene Nemirowsky: David Golder, Berlin 1930, S. Fischer-Verlag. Eine gegen Ende des Krieges in Frankreich eingewanderte junge Russin schreibt einen Ro- man, der nach der Ankiindigung des Verlages einen ausser- gew6hnlichen Erfolg, wie auda ha6dst beachtliche Anerken- nung bei der Kritik gefunden hat. Er liegt uns nunmehr in deutsdier Uebersetzung vor. Es ist schwer, ein zusammen- fasserides und klares Urteil iiber den Wert des Romans ab- zugeben. Mag sein, dass man bei der starken psydiologi- schen Gabe der Verfasserin, sich in seclisdie Vorgiinge ein- zufiihlen, ihre Voraussetzungen eind Wirkungen zu erken- nen und zur Darstellung zu bringen, iihr eine immerhin bedeutende schriftstellerische Begabung zuspredcen muss. Aber dariiber hinaus hitte sie sich doch mehr der Wirkung ihrer allzu realen, ja einseitigen Darbietung von Dingen and Personen bewusst sein sollen. Das sei kein Vorwurf, denn dichterisches Schaffen gestaltet frei und unabhlingig von'Konsequenzen, welcher Art sie audh'seien. Aber in einer Sphiire, wo Einzelpersonen Gefahr laufen, auch literarisch typisiert .zu werden, ist ,stiirkste Objektivitiit und Ein- engung gewisser unangenehmer Charakterziige auf das In- dividuum geboten. David Golder, hineingestellt in den Kreis seiner grtsstenteils jiidisdchen Umgebung, in den Kreis der Sin beeinflussenden und formenden Personen, ist ein Einzelmenshd wie alle die, ,die sich auch sonst plastishd be- sonders abheben. Gross ist -die Gefahr, -dass man aus ihm, JUDISCH WOH LFAH R PFE ALLGEM- FORSORGE JUGENDF0RS( TEL. HANSA 26631 UbER KULOSE RSORGE KRANKENHAUS- STUDENTEN- S FOSO RGE GEFANGENEN- OS FORSORGE POSTSCHECK 54893. Gemeindemitglieder bedient Euch zur Griiberpflege der mit allen neuzeitlichen Anlagen ausgestatteten Friedhofsgirtnerei der Israelitischen Ge- meinde. Sie fibernimmt die Neubepflanzung von Grabstlitten in jeder gewiinschten Art, sowie die jahrweise und dauernde Pflege. Lieferung von K r din z e n, sowie von Top f- pflanzen und Schnittblumen fiir alle Gelegenheiten. Bestellungen durch das Friedhofsamt der Israelitischen Gemeinde, Zeppelin 52041 oder direkt in der Giirtnerei, Eckenheimerlandstrasse 238. cEie? liuselma '-Kilseroarlen gegen Ober dem Opernhaus KUnstlerkonzerte 4-12 Uhr -- dem 100prozentigen Geldmensdien. wie aus allen anderen NMensdien seiner engeren Umgebung Reprisentanten einer Gemeinsdiaft zu madien sidi anschickt Dabei ist dieser David Golder im Grunde eine tragi-ide Natur. die einge- spannt .in die ihr bezwingenden Formen eiues riesigen Finanzapparate,. aiserlidi \ ie innerlich zu Gounde gehen mus. Verzerrt und gradiebbha karrikierl sind die Mitglie- der seiner geisliig und nmralisdi erkoimmenen Familie, die in sinnlnser Pra-serei unid ohne jeglidi-s Verst~ndnis fur die Tragik seine. Leb-ns den volligen Ziisammenhrudi herbeiulih'en. \licr lies.er ausserLidie Zusammenbrudi ist fiir Golier zugl-.id I- rlosing und Befreiung. Hieran andert die Tat-jdie nidit,. dass er am Sdiliias der Erzahlung noch einmal in denc Strudel .hi s Lebens linein-etrieben w.ird und dabei -elnd zigrund- gelit. Dr M S a I o ni lulllll lll| l ll lll lll 1 1~ll lll ll|l| lllllllllll | lllll i|l|l|l| l |l ll| |l iI11 1111111 lI I | Die tl de' cor i'ete 'lil i her.':dla besprodielen U'erke sowie alle rwidingen Ncer'sc rri'isugen ftrden Sie sites Ir der Jos. Straufl'schen Buchhandlung Bieoeraisse I' Frankfurt a Al. Frrerspredhr rHansa '3 13 I I Personliche Nacliricilen. Frilz Sondlwcimer ieb. 19. \ugust 1;79 ge-l. 20. NovLrember 1930. Siditbar fLir alle, die ibm nahestanden, thing seit langem das schwarze VerhKngnis diber ibm. Es war erschdtternd zu Sbehibaditen. wvie unauf- haltsam bier die Krank. heit ein Leben aur der M.iltag--hih e zerstirte. ersabitlernid vor allem derhalb. %veil es sidc um ein so durd(aus tii- ti ,-s unIn erfii ll.es Da- sein liai nd'elte. Fritz sondheimer geholrte - untl d'lrin Frolgte er der Tridlitinn seiner ange- sehenen Familie zu lenen Menschen. fUr die der Berut niemals der einige Inhalt, vielleidit nicht einmal der we- eientliche iihalt des Lbens =ein kann So hat er sih .sdhon in lingen Jahren der Betatigung aul all.gemein-j iddisdiem Gebiet ', gewanl-t. er 7ehijite in Frankfurt ir den Pionieren der uionistischen Bewegiung. In spliter'en Jnhren. als Chef einer bedeulendlen Handellfirma. widmete er einen grossen Teil seiner Zeit uani seiner Arbeitskraft der Verwaltung der Ge- meinde, zuers;t alM Mitglied des Aussdtusses -und seit 1921 als Mlitgl.ied de-s Vorstands Hier hat er die ihm anvertrauten Verwaltuingfrweige. vor allem das Finanz- und Beamten- res-.ort, mit 'onrbildlidier Gewissenhaltigkeit belreiit, aber audi an den iUbrigen Angelegenleiten der Gemeinde stirk- sten Anteil gennmmen und sidi d adurdi bald massgebenden Einfliss gesid-ert. Mit besnnderer Hingabe nahm er sicd der Verwaltun" des Krankenhauses an. in dessen Pflegamt er seit November 1927 den Vorsitz fiUhrte. und wo seine Initiative sidi in ganz besonderem Mass entfalten koante. Hygienischsfe Verarbeifung nur edelster Getreidesorten burgt fur die Gberragende einzigarfige Qualitat von Audi dem Schuulrat des Plulanthropins hat er als Delegier- ter des Vorstand-s wihrend einiger Zeit anaebhrt. Zudem w'ar er langere Zeit als I-Iandelsgeriditsrat tatig. Einfach- heit und Liebenswiirdigkeit. dahei Anufgesdilnssenheit und lebendige Anteilnahme waren dlie Grindziige seines Wesens. sie sicherten ibm die Freiindsdiaft und Achtiiun aller Kreisc. mit denen er in Beriihrung kam. Die Ver-lienste Frilz Sondheimers um die Verwaltung der Genieintle und ihre Anstalten bleiben unvergessen, sie In(en e.ainen Hinterbliebenlen 7um Trost und zum Segen pe reidien! Die B i e t z ii n g fand am 21. November auf dem F rieilhof an tder Rat Beilstra-ce statt Im Sinn des Heim- peZ'aneenn nnrl wegen deq Neumonllagaes w\irden keinerlei Xnsprachen ;ehalten. uni-o einI.ruck'voller r die stiumme Traiui-r der Vilen. di. trt, tz des nalihnden Sabbats dem Toten 'on idr Wnhnin7 his zum Grabe das letter Celeite gabe.n. Der Vorstand der Gemeinde hielt am 24. No- vember eine Tr.tuersitziing ah. an der auch einige Familien- angehogi ie teilnahmen. Der Vorsitzende des Vorstands, Herr Justizral D r B I a u. ferner Dr. Hugo Emmerich nnd Syndikns Dr. a ve r widmeten dem Dahingeschie- rlenen warme Nadirufe \idia das PfleLamt de- Krankenhauses hielt am 25. November eine Trauersilzune. in der Herr Emil Carl Oppenheirn er als Mitglied des PfegamIs und Herr Prof. Dr. I aac names der Aerzte und der Sdchesternsd-iaft dem heimgegangenen Vorsitzenden des Pnleanit. letzte Danke-' orte nchr.iefen Beerdigungskonimissar Saly Adler geb IS. Mai 1S76. ,est. 5 November 1930. Mit dem Hinscdeiden Salv Aillers hat die Gemeintle den \crliist eine lanin ahrigen und verdienten Beamten zu be- klagen Adll:r ;t :m I April 19118 al Nachdfolger Julias \\ e thleimer 71imn Be- ri.llcingskimmi.;-ar der Gemeinde er- uiinnt wr mden Er bat in mehr als zwanzigjibriger auf- opterndler Tbtigkeit mit vnrnehmer Ruhe und einem beson- leren Ma-s '\.n T.akt einer eros-en An.rahl 'on Geneinde- iiiitglieilern in -ci "erern iinl leiderfU llten Stuniden beige- stanflen. bis ihn adi;iw re ErIl.rankiing zwa ng. das verant- wortung-vulle Ant. an drm er mit grosser Pflidittreue und -mit Einsetzung seiner gan/en Persbnlichkeit thing. nieder- zulegen. Des ertw.ungenen Ruhe.tanrles konnte er sich leider nicht lunge erlreien: ein asicher und sainfter Tod hat ;hn ion s(ch-erem Leiden erlbst Die Geme.indeverwaltung wird demn verdienten Beamten ein ehreniolles Gedlenken bewahren. Samuel Freudenberger Samuel Freudenherger w.ar am 20. February 1839 in Sins- heim in Baden gc-boren: beiseiner Verheiratung im Jahre 1886 nahm er csinen nohn.itz in Frankfurt am Main und zihlte sectl die'er Zeit zu den treuesten Mitgliedern unserer Ge- ineinle. Hier ei freute er sidi dank seiner peinlidien Ge- \ is.senhbftigke-.il in Handel und Wandel, gepaart mit einer gewinnenden Liebenswiirdigkeit und einen sidieren Blide Fir die Zeiterforilernisse einer steigenden Acdtung und Be- liebtbeit und durfte sich ruhmen, dass sein Urteil und seine 135 Sachkenntnis in den Kreihen seiner engeren Fachkollegen gesucht und gebichtet wurde. Auth (lie Gemeinde erkannte in ibm eine sdiatzenswerte Persinlidikeit und iibertrug ihm als Zeidien ihre,- Veitraueus das Amt eines Synagogen- vorstehers der Hauptsynagoge, das er in den Jabhren 1922 bis 1926 mit gro-,ser Gekwissenhaftigket tiuntl Hingebung be- kleidele. Im Jaire 1923 wahlte ihn der Vorstaul der Haupt- synagogc zu 'sincitin rr-ilzenden. Eine tttckisihe Krankheti warf ihn. der sich iitnhiiir einer bencileniwerten Gesundheil er'ieut hatte, a1.ut ein kurzes Kilanikenlager. von dem er in Alter von 71 Jabhren ciirdci ei, n anfite Toil am 13 Ok- tober 1930 erlbsl wuiile Uelb-e den Kre-_ iler Kinder undI Enkcl h;naus% wirdi ,ein .\nd,-enken bei alien. die ihn kannten. in Ehren rltlebh.n Goldene Hlochzeil. Am t. Dezeminl-r foiern die heleut i J o s e I G r u n e - 1a 1i n iin.I F au A at h e. geb. D alb e im. Tliheobal..- --ta,-e 2. in \roll- I Ru ligkeIt .la- Fest der golde .nen lod ie/it Silberne Hodizeil. Herr A. S k o % o n n- k i iind Frau A i nit a. ge.). D .'- r- / in ;k i. SJlintiaga'_.e 41. feierte:-n am 21. November das Fe-,t der Sillitern.-i n l-[ichzeit. 0'. Geihuirtstag. iler A .\ I.t I. Ln 1{t i n [b e er g, Herbartl-r 13. konnie iam 4. Dezeinmler in k;-iperliiher Lidii geistiger Frisdie sein,-n i.i. Gehb rt, a'. be'l- it hen Herr R,-e,,nberg isIt der alteste Be-ud tier der Kiunkenihalii-S iiagi.tge. in dler er friiher mi'li rere JAibh i i tic-*etc . Sahwetecr Olberin Min na Hirsch reierte am 1. De- zember thren7 (ebiirtstag lir Wirken wird in der Januar- Numnimer -,1n b,-ruf.-iier Seite gesduildert werden. 60. Gebur(stag. Der laiig;: iij t-e Beamte ie-, Besdtattun~w-,esens der Ge- meinde. Herr .\A d 1:1 A -C h enb rand. feirrie am 17. No. tem:lnber d. J. in \oller kirp.-rlicher und geistiger Riistigkeit Se.iflein bo. GCburt-i t.ag I Verindertingen im Personen, .tnd Smiin 1I. Ololher .1930 I ns 1.. No Iemiber 11130 Barinizwa-Feiern, \ na ge -a m B irn iplat \\alter Be rgel. 1. Ulmen- -tr'as-e: 6 H .1 ip 1 t t nagog e Hans /i c k1 r man n. Hansa- Allee IS Bruni, K iesel. OII,-main -.\nlage I. Heinz Heppe i nh i ni e i. Sti'a le-ti "1 4 W es t en l < nag oge. E ri:ci L o wen t, I :- in, Hermann- '-tra se ':. -- Xlx r I ia ii g e r. Paul Ehrlichstr 26. Trnuungen. Siet.'itInIl S t e r n1. -dichloistr. 5 mit Jenni F Lt I d. Bergen. -- Siefrrie I R u t hg i e r. Hc-senplatz I mit Kajla Cyra a I d m a a d an i. Ret idi-igrabentr i2a. Rechtsan- walt Alfred' Docto i. Hambuig init Anuie Rot h sch il d. Sdtmiiianin-tr 26 Karl Reich ilsheime r. Reichels- heim mit Dora G r Li n r- 1b a ni. Niederflorstadt. Max Liili t- F le e n h i rn e r. Offenbadi a. M. mit Berta Sonneii e H=ie :-lttr 25. Ieo Steppacher. Mun- Cieiu n' t Mlai tha G r u n e b i,' ui, A-diall'enburg. Albert L. '1pol I Jllt uiltiacher Lanistr 361 mit EkeI M e h l. F i-eifelri'c i. |it Martin p ppenh e m e r. Hdnauer Lani-tr. 66 init Nr-ttv Sc hu 1 e r. Waldsdcmidtstr. 123. - Isador S and i Stralcn ilt Fann K r e bs. Liebig- stras-;- 1. Leopuold Lb w enstei n. Am Schwimmbad 2 mit Frieda Salomon, Beerfelden i. 0. -- Paul Ber g. Essen mit Martha N arku s, Langen. 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Dr. Seligm.ann Sabb.-Ausg. 17.20 Predcigi Rabh. Dr. Salzberger Sa. 27. mg. 9.30, Sabb.-Ausg. 17.25 Wodiengotlesdienst: mg 7.30, nni. 19 Verzeichnis der unter Aufsicht der Ritual-Kommission stlehenden Geschifte. Die Ritual-Kommission tlbernimmt die Gewahr fUr rituelle Zuverlassigkeit n u r hei den nachsLehend aufgeftlhrten Firmen. Im Ubrigen bestebt Veranlassung, die Bezieher ritualler Fleisch- waren darauf binzuweisen, dafi die GeschliftsankUndigung ,,kocher" nicht immer eine GewLhr fir einwandfreie rituelle Beschaffenheit der angebotenen Fleischwaren bietet. Restanrationen: Restauration Roginer, Zeil 44I. R. Sdieuer, Borsenplatz 7, H. 27327. Milchhandlungen: Max Griinebaum, Redineigrabenstrafle 8 S. Enbhorn, Oslendstra0e 1, C. 47282. Mildikuranstalt Gutleuthor. Gutleutstr. 335, Spessart 63996 Kur- und Haushaltungsmildc in versdilossenen Flascden. Kolonialwarenhandlungen: A. Metzger, Langestrale 7, H. 21293. J. E. Sdiimmel, Fischerfeldstrall 20, Hansa 28829. Bdikereien und Konditoreien: Max Levi, Bornesir. 30 und Hanauer Landstr. 27. H. 29325. Julius Loeser, Gr. Eschenheimerstr. 72, Hansa 27471. Phil. Schdnbach. Sandweg 37, C. 441~4. J. E. Schimmel, Fischerfeldstrafe 20, Hansa 28829. Eduard Stahl (S. oldcdhmidt Nadif.), Redineistr.8, H.25838. L. Hokowsky, Am Shdwimmbad 9, Hansa 24824. Metzgereien: Simon Crtinebaum, Birnestr. 1, Hansa 28329. Adolf Hef, LangestraBe 37, Hansa 23383. Sigmund Levita, Weberslrate 12. Zeppelin 55333. B. Straul, V\we., Mainstrafle 13. Hansa 25826. Kaufmann Strauf. Baltonslrale 34. Hansa 25517. Max Straufl, B6rnestrale 28, Hansa 24252. Willy Sdtiller. Langesirafle 15. Hansa 29550 Wurstlereien and Ausschniltgeschiifte: Moritz Herzberg, Zeil II, Hansa 21623. Isidor Kaiser, Altegasse 3. Hansa 28510. Filiale Weserstralle 17, Edte Kaiserstrafe. Julius Sostmann, Goethestrafe 16, Hansa 26406. Gefliigelhandlung: J. & S. Siegel, Zeil 37, Hansa 23738. Die hunter unserer AuFsicht stehenden Metzgereien and Wurst- lereien baben sich verpflichtet, ihre Fleisch- und Wurstwaren stets genau zu den jeweils von der Fleischerinnung verOffent- ichean allger"ein gullligen Priroen zu liefern. Geflngelschachten. Die Gefligelichhchlstelle befindel sich im Keller der Markl- halle Hasengua.e gegenuber dem Fischmarkl. Am Millwoch, Reinseidene StrOmpfe in den modernen Farben M. 4.45 A. HiCHBERG KAISERSTRASSE15 Donnerstag und Freilag jeder Woche morgens von 7J1/-81/2 Uhr ist dort einer unscrer Schichter anwesend. Betr. Gefiigel. Das von den Schiichtern unscrer Gemeinde geschaictele Geflugel tragt folgende Kennzeichen: I) eine P I o m be mit dem Monatsdatum und dem Zeichen der Gemeinde, -1 einen Z ettel, auf welchem Tag und Stunde des Sdchachens verzeichnei sind. Auf vorstehende Zeichen ist bei Kau f v on Gefl iigel insbesoudere in nidit unter Aufsicht stehenden Geschiiften genau zu achten, da das Gefliigel, wenn mehr als dreimal 24 Stunden nach dem Sdcichaen verstrichen sind, nihit mehr als kosdier betracdtet werden darr. Ritualkommission der Israelitischen Gemeinde. Zur Beachtung! Es wird besonders darauf hingewlesen, daB die Ritual- Kommission der Isr. Gemeinde flir die rituelle Zuverlassigkelt der im Anzeigenteil des Gemeindeblaltes emplohlenen Waren kelne Gewihr iibernimmt, soweit es sich nicht um Geschlite handelt, die ihrer Aulsicht unterstellt sind. Ende des redaktionellen Teiles. Abgeschlossen 1. Dez. 1930. Die nachste Nummer erscheint am 3. January 1951. Sdilut] der Redaklion und der Inseratenannahme am 24. December 1930 Geschlifiliche Milteilungen. FussbodenpHege. Nun endldch haben wir auhd in Frankfurt einen Vor- fiihrungssalon fir d.ie nmoderne rationelle Fusibodenplege. 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It ft II October 1930 (Vorlmufge Ziffem) JQd. Inaben 3 2 1 2 Ehen Midchen 3 2 1 1 1 Mischehen Knaben MIdchen Unehelich Knaben Midchbn 1 - e) Todesursache 1) Krankheit:. 2) Unfall: 3) Selbstmord: 4) Verbrechen: Manner 18 Frauen d) Bestattungsart Manner Frauen 1) Erdbestattungen: 15 15 2) Feuerbestattungen: 3 1 Ill. Einsegnungen: (Barmlzwos und Konfirmationen) kons. Ritus lib. Ritus Summe a) Knaben: 1 4 5 b) Madchen: -- | - Alter der Ehegatten Zhl Miscriehen IV. EheschlieBungen: unter20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-50 50-60 60-70 Zaer Je ml JUai M F M F M F M F M F M F M F M F Enen c Juan- a) Nach kons. Ritus 1 2 1 2 3 1 1 1 6 - b) Nach lib. Ritus 2 2 2 - c) ohne Mitwirkung 1 5 3 1 1 2 2 1 1 2 1 10 3 2 der Gemeinde _______________________ ______ V. Ehescheidungen: a) Nach kons. Ritas b) Nach lib. Ritus c) ohne Milwirkung der Gemeinde hunter 20 M F 20-25 M F Alter der Ehegatten _ 25-30 M F- M F 0- - 35-40 M F 40-50 M F 50-60 M F Zahl d. Schel. dunger VI. Austritte: a) aus dem Judentum .. b) aus der Gemeinde . c) von den Ausgetretenen geh6ren einer anderen Gemeinde an VIll. Aufnahmen: evang. kath. Diss. a) Mdnner - b) Frauen Summe rauen Summe Vil. Wiedereintritte: Manner Frauen Summe - ---- a) in das Judentum ..... - b) in die Gemeinde - c) von den Eingetretenen geharen- einer anderen Gemeinde an - IX. ZuzOge und Weqgzge:- ,Z ,_ __ S..... a) ZuzUge von auswHrts Ledig I M F 1.) aus Dutlohlend 41 30 2.) aus dem Auoland 13 6 3.) unbekannt - b) WegzLzde nach auswlrts I.) nach Deutschland 58 39 2 ) .aoh dem Auslond 12 4 3.) unbekannt 15 7 ve,netralml l m Zn d Zahl d Fam -AngehDr. Sume Fam. M F M F 6 7 7 48 37 2 2 1 Summa 03 43 21 17 21 75 60 S I 8 0 12 Summ9 16 16 Summ. I[i 88 hiervon in ETle 3. Ehe F M F S 9r. 4 emetinbeblatt .... auc S cirme sind billiger geworden. Auf jeden Gabentisch gehBrt deshalb ein modarner Schirm aber nur von oS EMAN N an der Konstabler Wache Beslchtigen Sie meine SAuslagen. Auch.Sie warden das Richtige dort finden. Berichtigung. Die von mir weitergegebene Behauptung, Hitler habe im Park-Hotel Kaiserhof Frankfurt a. M. gewohnt und dort seine Wache aufgestellt, entspricht, wie ich mich zwischenzeitlich Olberzeugt habe, nicht den Tatsachen. Ich bedauere diese Aeuuferung und berichtige sie, um falschen, in diesem Zusammenhang mir zugetragenen Gerfichten fiber d. politische Einstellung der Inhaber des Park-Hotels Kaiserhof entgegenzutreten. Frankfurt-Main, den 15. November 1930. H. MAYER @eid)dft6nummer: 29 B 508/30 -7- Priloafffagefad e be6 ( cEl. Sd)immie, granffurt a. 1, ylnarbaidroe 345 vertreten butd) 3.=1. d r. 3ofef r a n jier, $rioaitl ger8 gegen ben Jltofes nge[tSlpi8, ranffurt a. 11., &pnauerlanbftr. 38, nertreien burd) 91.='1. Sofef flibantr, t)ier, Wingeflagten megen Beleibigung. ag 91lmtegeridlt 1bt. 29 in Jranffurt a. 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