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RABBINATSBEZIRK LANDAU/PFALZ April 1936 Herausgegeben vom E Rundschreiben Nr. Nissan 3ezirksrabbinat Landau/Pfalz: Kurt Metzger Briefmarken mit unseren Augen gesehen Von Dr. Willy C o h n, Breslau. Aus der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung entnehmen Swir folgenden Artikel: Wir haben alle diese bunten, kleinen Papierstiicke schon als Jungen geliebt. Wenn wir in der Enge der Schulstube saBen und sie unter der Bank betrachteten, heinmich natiirlich, dann traumten wir uns hinaus in weite Fernen, in die Pampas oder die Coro dilleren oder sonst wohin auf der weiten Erde. Aber ein eigentliches jiidisches Erlebnis waren sie nicht. Vielleicht nur einmal in den langen Abstanden, wenn der Postbote ein kleines, unscheinbares Packchen brachte mit einer 6sterreichischen Marke, die tiirkischen Aufdruck hatte und als Ortsangabe Jerusalem! DaB die heilige Stadt ein Postamt haben sollte, wo man Briefe abstempelte, war ganz unfaBbar! In diesem Pickchen lag etwas aus Zedernholz, ein Biichlein mit den geprefBi ten Blumen Palastinas, und ein eigenartiger Duft stieg auf, ein schwerer, dunkler Duft. Es lag auch ein Schreiben dabei in krauspm Deutsch, man solle etwas einschicken fir die Frommen im Lande. Und der gute Vater, er ware heute bald 100 Jahre, tat' es wohl auch. Das war wohl das einzige jiidische Erlebnis, das Briefmarken uns gaben. Das ist heute ganz anders geworden. Heute haben uns die Briefmarken vieles zu sagen. Heute sind sie nicht mehr ein kleines buntes Stiickchen Papier, das wir voll Besitzerstolz in unser Album einkleben, heute sind sie Schicksal, jiidisches Schicksal. Marken von San a Salvador! Irgendwo im heiBen, tropischen Mittelamerika zimmern sich Juden in Einsamkeit ein Stiick Zuc kunft. Tropen, Werme, Feuchte! Der Brief, auf den die Marke geklebt wird, soil die ganze Sehnsucht iiber das Meer zu denen tragen, die man daheim gelassen hat. Brasilianische Luftpostmarken, via Condor, steht auf dem Umschlag. Hauchdiinn ist das Papier. Flugpostgebiihren sind hoch, aber man ist doch gliicklich iber die Flugpost, denn in wenigen Tagen hat eine alte versorgte Mutter den Brief, der sonst Wochen zu ihr reisen mfiBte. Jiidische Sehnsucht nach den Daheimgebliebenen tragt Luftschiff und Flugzeug eingeschlossen in einem leichten Brief schwer iiber den grofien Teich. Briefmarken der Siidamerikanischen Union! Sie kommen haufiger hierher, dorthin sind viele gewandert, sind fast Antic poden ihrer Lieben geworden. Burisch oder english ist die Sprache der Marken. Ein wenig erzhlen sie vom Lande selbst, von seiner Art und den Juden, die tapfer denen helfen, die nachi ihnen kommen. Ein aufrechtes Judentum scheint dort zu erstehen. Wo sind nicht Juden hingestreut worden in diesen drei Jahren! Marken von Chile begegnen sich mit solchen aus Indien in der Tasche des Brieftragers, der sie in jiidische Hauser bring, an Persiens Chausseen arbeiten jiidische Ingenieure und kleben jene eigenartigen arken nach charter Arbeit als Geleitzeichen dem Briefe auf die weite Reise. Alle diese Marken aber sind uns Fremde. Was sie bergen, ist uns lieb, aber sie selbst sind Exoten. Aber ihr, Marken aus Erez Israel, ihr habt Heimatrecht in unserem Herzen bekommen, ihr seid ein Stuck der Zukunft unseres Volkes geworden. Blaue Marke von Erez Israel, Omarn moschee, was erzahlst du uns von den Arbeiten und Kampfen unserer Kinder! Du bist so hoch im Wert, daB du allein einen Brief freimachen kannist. Von der Marke mit Rachels Grab' miissen viele zusammenkommen, um dem gleichen Zweck zu dienen. Vieleicht, daB darin ein tiefes Symbol liegt: so wie Rachel abseits liegt, fern von den anderen Erzvatern und Miit' tern, so bleibt sie auch einsam in ihrem Abbild, und selten nur kommt sie zu uns. Marken von Erez Israell Euer XltV rfl klingt uns wie Heimatklang. .Mirkenbilder kommen und gehen, vielleicht, daB einmal neue Marken von unserem Lande,"I'jl N zu kiinden wissen, von dem Werden unserer Stidte und D6rfer, vom Herr Dr. Willy Cohn spricht am 15. April 1936 im Rahmen des jiid. Kulturbundes in Landau. Wiederfinden unseres Landes. Aber solange sie noch nicht da sind, wollen wir uns freuen, wenn recht hiufig die Marken mit der Omarmoschee Gutes bringen von den Menschen, mit denen wir in Liebe vereint und die doch getrennt sind weit durch dai Meer. Aus dem Reich Am 25. Marz 1936 vollendete Herr Kommerzienrat Ludwig Rosenzweigl Niirnberg sein 75. Lebensjahr. Er ist der Schatzmeister des Verbandes bayr. isr. Gemeinden und Vorsite gender der isr. Kultusgemeinde Nirnberg. Aus dem Niirnberg-Fiirther Isr. Gemeindeblatt entnehmen wir folgende Nachricht: Von arztlicher Seite werden wir aufmerksam gemacht, daB einem Kuraufenthalt von Juden in B a d R e i c h e n h a II und dem Gebrauch aller Kurmittel nichts im Wege steht. Erziehungsnot und Bildungsfrage. Die Schulleitung des private jiidischen Realgymnasiums und Oberlyzeums der isr. Synagogengemeinde (AdaB Isroel) Berlin macht in einem Rundschreiben an alle jid. Gemeinden Deutschl lands und an die Eltern der jiid. Jugend auf die neueste Ent, wicklung ihres Schulwerks aufmerksam. Durch Verfiigung des Ministeriums konnen an den beiden h6heren Schuen (Reals gymnasium und Oberlyzeum) bei vollem Ausbau wiaeder die t,.i tlichein Rditeprulfungen abgeegt werden, welche den Abituri *.nten den behord lichn .usweis iiber die erworbene gehobene Allgemeinbildung geben und ihnen die M6glichkeit zum Aus-' landsstudium in gewissen Landern gewahren (Tschechoslowakei, Schweiz usw.). Fiir auswartige Schiler besorgt die Schulleitung Unterkunft hunter ihrer Aufsicht. Oberleitungskurse, welche den AnschluB an den Stand der Klassen in den hebraischen Diszip- linen vermitteln, sind vorhanden. Eltern, die in Schulgeldanger legenheiten Rat suchen, west die Schulleitung (Berlin NW 87, Siegmundshof 11) auf ihre Anstalt hin. Aus der Pfalz Neue Regelung der Kultussteuer in Bayern. I. Bekanntmachung iiber die Erhebung von Kultussteuern Nachstehend ver6ffentlichen wir die von den Bayerischen Staatsministerien fiir Unterricht und Kultus und der Finanzen herausgegebene Bekanntmachung fiber die Kirchensteuer vom 17. February 1936 (GMB1. 1936 S. 18 ff.). Verband der isr. Kultusgemeinden der Pfalz. Die Verbandsleitung. Auf Grund des Art. 33 Ziff. 1 und 5 des Gesetzes iiber die Kirchensteuer vom 20. Mai 1935 (GVB1. S. 429) wird mit Zur stimmung des Reichsministers fiir die kirchlichen Angelegenheiten und des Reichsministers der Finanzen bestimmt: 1. I. In Abweichung von Art. 6 des Kirchensteuergesetzes betragt bei israelitischen Religionsgenossen der Einheitssatz fiir die Umlage der veranlagten Einkommensteuer 12 vom Hundert (statt 8 vom Hundert) und zur Vermogenssteuer und Gewerbeo steuer 15 vom Hundert (statt 10 vom Hundert). II. Nach dem erhBhten Steuersatz bemessen sich auch die Vorauszahlungen. 2. Die Erhohung des Steuersatzes nach 1 gilt fiir die Umlage zu der fiir die Kalenderjahre 1934, 1935 und 1936 veranlagten Einkommensteuer und Gewerbesteuer, sowie die Umlage zur Verm6genssteuer fiir die Rechnungsjahre 1935 und 1936. 3. I. Soweit bei Inkrafttreten dieser Bekanntmachung die nach dem bisherigen Steuersatze des Art. 6 des Kirchensteuergesetzes 5696 -I :ur Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Verm6genssteuer ge- schuldete Umlage bereits angefordert ist, erhoht sich die fe.t geset:te Steuerschuld ur 50 \om Hundert: emne Neuanforderune braucht nicht :u erfolgen. Zum Zweck encr etwaigen BeitreibUnm ist die Zahlungsaufforderung ( 326 Abs. 4 der Reichsabgabe. ordnung nach:uholen II Der Mlhrberrag nach Abs. I ist mit der NbschluFzahlung oder, wenn diese auf Grund der bisherigen Steuerfestsetzung bereits geleistet ist, mit der nichstfilligen Umlagevorauszahlung :u entrichten. Mii n,ch en, den 17. February 1936. J.;-A. Dr. B o e p pe. J. A. Dr. Neuma ier. Nach vorstehender Bekanatmachung ist an Kultusumlagen an.die Finanzimter zu bezahlen: Am 15. Mai 1936, der sich ergebende Restbetrag zur Vero mogenssteuer 1935. Aim 10. Juni 1936, der sich ergebende Restbetrag zur Ein, koamensteuer 1934. Am 10. Juni 1936, der sich ergebende Restbetrag zur Geo werbesteuer 1934. II. Vergleich mit den Gemeindesteuern auBerhalb Bayerns Ober die Lage auBerhalb Bayerns unterrichtet eine Mitteilung der Reichsvertretung der. Juden in Dcutschland. die vor ungeflhr einem Jahre ergangen ist. Seitdem haben sich die Verhiltnisse nicht gebessert. Hiernach erheben die Synagogengemeinden (wahlweise, d. h. den h6heren Umlagebetrag) z. Eink.oSt. oder z. Verm.-St. Zuschlag Zuschlag 0/o 0/0 Berlin 25 30 Breslau 25 45 Diisseldorf 20 30 Elberfeld 30 30 Halle 36 45-75 Hamburg 19 30 K6ln 30 30 Kbnigsberg 25 50 Krefeld 19 30 Stettin 24 50. '..-. ie~baden 30 30 Danach ist festzustellen, daB die gesetzliche Kirchensteuer, wie sie.nach der neuen Bekanntmachung erhoben wird 120/o aus der Einkommensteuer (statt bisher: 8olo) und 15 o/o zur Ver-" mogenso und Gewerbesteuer (statt bisher: 10o/o) noch weit hinter den aulerbayerischen Umlagesatzen und nicht minder stark hinter dem zuriickbleibt, was bei den meisten bayerischeoi Kuliusgemeinden tatsIchlich an Umlagen erhoben wird. Freiplitze aus der Albert JosephStiftung fiir Lehrer u. Kantoren. Fiir Lehrer und Kantoren der Pfalz und deren Angehorigen stehen aus der Kommerzienrat Albert JosephsStiftung in dem Eduard und Adelheid Kann'schen Erholungsheim in Oberstedten fir elnen Auifrnthalt von 20 Tagen 2 Freiplatze zur Verfiigung. Bewerbungen wollen an 'die Wohlfahrtsstelle des Verbandes der isr. Kultusgemeinden der Pfalz in Ludwigs? hafen, Kaiser WilhelmstraBe 9 gerichtet werden und zwar bis lngstens 30. April 1936. * Erholungsfiirsorge fiir Kinder. Wir stehen auch in diesem Jahre wieder vor der Aufgabe eine Erholungsmoglichkeit fiir Kinder bereitzustellen. Es handelt'sich dabei zunchst um arme Kinder, wir wollen aber auch die Kinder solcher Eltern miterfassen, welche die Kosten ganz oder zum Teil aufbringen. Fiir Kinder, welche infolge einer iiberstandenen Krankheit oder Entwicklungsst6rung in besonderem MaBe erholungso bediirftig sind, ist 1. die Unterbringung im Erholungsheim Heyden in der Schweiz vorgesehen. Es wurden fir die ganze Pfalz 12 Freiplatze zur Verfiigung gestellt, die Ende Mai belegt werden sollen.-- Kinder, die im vorigen Jahr dort waren, kommen dieses Jahr nicht in Frage. Die Reisekosten miissen aufgebracht werden. 2. Ferner soil eine Gruppe in der isr. Kinderheilstatte in Bad Kissingen Erholung finden. Die Anstalt bittet Kinder unter 10 Jahren nur im Mai, Juni oder September zu entsenden. Die Pflegekosten betragen fiir eine vierw6chentliche Kurperiode pro Kind RM. 55.- und RM. 3.- Aufnahmegebiihr. Hierzu kommen die Reisekosten und ein Anteil an den Kosten der Begleitung. 3. Fiir arme Kinder, welche zwar gesundheitlich in Ordnung sind, aber wahrend der Ferien einer Erholung bediirfen, hoffen wir wieder Gaststellen in pfalzischen Familien zu erwirken. Anmeldungen hiesiger Kinder erbittet umgehend Frau Erna Scharf f. Am Dienstag, den 7. April 1936, abends 8.30 Uhr. (2. Seder abend) findet imn Betsa al, Schut-engase -eine. ,.. . Sederfeier Sfur alle Gemeindemitglieder statt. Die Bezirksgemeinden sind ebenfalls herzlich eingeladen. Hagadoth sind initzubringen. Spenden in Form von rituell hergestellten Kuchen '.eren,, dankbarst angenommen. Die Anmeldung der Spenden erfolgt bei Frau Kommerzienrat Joseph, die Ablieferung am Dienstag, den 7. April zwischen 18 und 19 Uhr im Betsaal, Schiitzengasse 4. Naheres sidhe hunter ,,Lokale Nachrichten". Der Synagogenrat. Das Bezirksrabbinat. 50 jhriges Bestehen der Synagoge in Kaiserslautern. Den Zeitverhiltnissen entsprechend wurde von jeder welt, lichen Feier abgesehen. Nur ein Festakt, im Rahmen des Sabbaths morgengottesdienstes vom 29. February, sollte die Gemeinde an das Geschehen vor 50 Jahien erinnern. Er wurde durch Orgelspiel und Chorgesang eingeleitet. Feierlich vollzogen sich Ausheben und Thoravorlesung. Nach herrlichem, zu Herzen gehenden Ge" sang der Frau Frinze Simon ergriff Herr Rabbiner Dr. Baron das Wort zu einer erhebenden Festpredigt. Ausgehend von den Begriff des Jubilaums, des altjiidischen Jowel, legte er die Berech- tigung der Feier dar. In kurzen Strichen zeichnete er die, Geo' schichte der Juden in Kaiserslautern, beginnend mit der Siedlung im 13. Jahrhundert, und going dann auf den Synagogenbau selbst ein, den der Opfersinn der damaligen Generation erm6glichte.: Der Bau, der in der Anlage und Gr6Be der aufwirtsstrebenden Gemeinde entsprach und in schBner Harmonie eine Bereicherung des Stadtbildes bedeutete, wurde unter Anteilnahme der ganzen. Bevalkerung eingeweiht. Wehmiitig stimmte der zwingende Vergleich zwischen damals und jetzt. Der Redner fate die. Gedanken, die sich allen Zuhorern aufdrangten, in einem tiefo empfundenen, stimmungsvollen Gebet zusammen, das die Ge, meinde in Ergriffenheit stehend anh6rte, und das ausklang in dem durch feinsinniges Orgelspiel untermalten Priestersegen. Chorgesang und Orgelspiel schlossen den Festakt. Aus Pirmasens. Der isr. Frauenverein Pirmasens feierte am 21. Marz 1936 sein 50 jahriges Bestehen. Der Jubeltag wurde durch einen Festgottesdienst begangen, bei welchem Herr Rabb. Dr. Nellhaus die Festrede hielt. Der isr. Frauenverein Landau entbot dem Nachbarverein seine Gliickwiinsche. M! Aus dem Bezirk Aus Edenkoben. Einen Versuch, der in seinem Ergebnis als durchaus gelungen angesehen werden darf, habe ich in meiner Gemneinde unternommen. Zu Purim ist es hier Sitte, fir die Waisenhauskinder zu sammeln. Die Erfahrung lehrte, daB das Ergebnis von Jahr zu Jahr geringer wurde. Um hierfiir Ausgleich zu schaffen, der Jugend und dem Alter Ansporn zur Tat und zum Interesse zu geben, lieB ich meine Schiler in den freien Stunden basteln, leimen, zeichnen u. s. f. und Gegenstande wie: Hawdalahteller, versch. Misrachtafeln, Ethrogim, Magine David, eine Jad SeferrThora, Sederschiissel, Mazzoth, Schofar, Berches, Hawdalahkerzen herstellen. Am PurimrnAbend nun kamen, ohne vorhergehende Bekanntmachung, alle diese von Kinderhand ge- schaffenen Gegenstande zur Versteigerung. 50 0/o des Erlises kam den Waisenhauskindern zugute und den Restbetrag durften zur weiteren Anregung und Auslagenvergiitung die Kinder behalten. Besonders die Gemeinde Bochingen, welche hier an der Vers lesung der Megillah teilnahm, beteiligte sich ebenfalls rege an der Versteigerung. D. Bar, Lehrer. Lokale Nachrichten. Die nichste Nummer erscheint zum Schawuothfest. Lag baomer'Feier. Am Samstag, den 9. Mai 1936, abends 8 Uhr und Sonntag, den 10. Mai, nachmittags 3 Uhr findet im Betsaal, Schiitzengasse 4 fiir die Gemeindemitglieder und Bezirksgemeinden eine Lag baomer-'Feier statt. Vorfiihrungen und Tanze werden durch unsere Jugendlichen durchgefiihrt. An beiden Tagen ist fiir Jugend und Erwachsene Tanz% gelegenheit gegeben. Um eine Ueberftillung zu vermeiden, werden fiir jede Veranstaltung nur 200 Karten ausgegeben. Die Bekannto machung der Vorverkaufsstellen erfolgt noch. Winterhilfswerk. Die jud. Winterhilfe schlieBt mit dem 31. Mirz 1936 ihre Tai tigkeit ab. Das Ergebnis in unserer Gemeinde war sehr erfreulich. Allen iltarbeitcrn sei fuir ihre hingebungsvolle Thtigkeit herz, clihster Dank ausgesprochen. SR.J.F. Ortsgruppe Landau. Der nachste Kameradschaftsabend wird im Monat April stattfinden. Besondere Einladung hierzu wird noch ergehen. Jiid. Turns und Sportverein. Im Laufe des Monats April wird der Turnverein seine Mit" glieder zur diesjaihrigen Hauptversammlung einladen, in welcher, hunter anderem auch iiber die Form des Weiterbestehens (neutral oder AnschluB an eine der beiden groBen jiid. Sportgruppen) abgestinimt werden wird. R. M. PurimsJugendgottesdienst der Jugend. Am 8. Marz 1936 fand ein Purimgottesdienst der Jugend statt, der sehr gut besucht war. Der Schtiler Werner Maye r betete mit seiner klangvollen und sicheren Stimme vom Jugend, chor und seiner Schwester Ilse M a y er auf der Orgel begleitet, das Morgengebet und las nach der Thorahvorlesung, die von Schiilern durchgeftihrt wurde, den ersten und letzten Abschnitt aus der Esfher:Megillah vor, wahrend der wesentliche Inhalt deutsch vorgetragen wurde. In der Predigt wurde auch der Ges fallenen als derjenigen gedacht, die bis zum letzten Augenblick ihre Pflicht erfillt haben, wahrend die Mitglieder des R. J. F. nach einem Gedenkgebet am SchluB geschlossen das Kaddisch sprachen. Nach dem ernsten Gedenken kam die Purimfreude wieder dadurch zum Ausdruck, daB unsere Ilse Scho n fe I d mit ihrer allerliebsten Kinderstimme das Solo aus dem En Kelo" henu sang. Sederfeier. Am Dienstag, den 7. April 1936, abends 8.30 Uhr (2. Sedero abend) findet im Betsal, Schiitzengasse 4 eine Sederfeier stattl Den Seder gibt der Unterzeichnete. Wein, Mazzoth und Kaffee werden verabreicht, sodaB die Moglichkeit zum Tischgebet gegeben und der Mahlzeit im Rahmen der Sederfeier durchaus Geniige getan ist. Spenden in Form von rituell hergestellten Kuchen werden dankbarst angenommen. Die Anmeldung der Spenden erfolgt bei Frau Kommerzienrat Joseph, die Ablieferung am Dienstag, den 7. April zwischen 18 und 19 Uhr im Betsaal, Schiitzengasse 4. D-er Abendgottesdienst am 2. PIssachabend beginnt 'um 19.45 Uhr und en.digt um 20.15 Uhr. Die Teilnehmer am Seder, abend werden gebeten, ihr Abendessen v or dem Gottesdienst eiizunehmen, da piinktlich urn 20.30 Uhr mit der Sederfeier begonnen wird und St6rungen durch Zuspatkommen ver, mieden werden sollen. Die Jugend sei nochmals besonders aufgefordert, sich an der Sederfeier zu beteiligen. Metzger. Gemeindebibliothek. Die B i chera u s e ih e findet jeden Dienstag von 15.30 bis 16.30 Uhr im Betsaal, Schiitzengasse 4, statt. Die Ausleihe ist kostenlos und fiir jedes Gemeindemitglied des Rabbinatsbezirks bestimmt. Am 7. und 14. April findet keine Biicherausleihe statt. Dagegen k6nnen am Mittwoch, den 15. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr Bicher ausgeliehen werden. Neuanschaffungen: Raabe, Frau Salome, Schulmeisterlein Haas, Im Siegeskranze, Hoxter und Corvey, Die Ganse von Biitzow, Meister Autor, Holunderbliite; Conte Corti, Das Haus Rothschild in der Zeit seiner Bliite; Sinzheimer, Maria Nunez; Bloch, & Co. (Roman aus der Welt der Industrie). Spenden in Form von Geld und guterhaltenen Biichern werden dankbarst angenommen. Amtliche Mitteilungen des Bezirksrabbinats und des Synagogenrats. Die Spirechstunden finden von Montag bis Donnerstag jeweils von 10 bis 11 Uhr in meiner Wohnung, GlacistraBe 9 - Fernsprecher 2128 statt. Zu anderer Zeit bin ich nur nach vorheriger Vereinbarung zu sprechen. Jahresbericht des Religionsunterrichtes. Der isr. Religionsunterricht an den Schulen Landaus wurde im Schuljahr 1935/36 an den Volks, und hbheren Schulen in je zwei Abteilungen, an der Vorschule des Engl. Instituts in einer Abteilung in insgesamt 29 Unterrichtsstunden in der Woche erteilt, wobei in jeder Abteilung in der Volksschule vier, und in den hiheren Schulen jewels drei Stunden pro Woche gegeben wurden. Die Schiilerzahl umfaBte zu Beginn des Schuljahrs 12 Kinder in der Volksschule und 44 in der h6heren Schule. Am Ende des Schuljahrs besuchten 11 Schiiler die Volksschule und 38 die h6here Schule. Die Priifung der mittleren Reife (6. Klasse Lyzeum) bestand Ilse Mayer, Tochter des Herrn Eugen Mayer, Landau. Die Auf& nahmepriifung in die Oberrealschule haben bestanden. Wilhelm Engel, Sohn des Herrn Paul Engel aus Herxheim b. Landau und Paul Mayer, Sohn des Herrn Richard Mayer aus Bbchingen. Ueber die Errichtung allgemeiner jiidischer Volksschulen ist bis jetzt noch kein entgiiltiger Bescheid ergangen. Die Priifungen des Religionsunterrichts in den Bezirksge" meinden zeitigten, soweit sie his jetzt durchgefiihrt wurden, ein sehr erfreuliches Ergebnis iiber die Kenntnisse der Schiiler. Die Priifung der hiesigen Volksschule erfolgte in Gegenwart des Synagogenrats am 30. Marz 1936 und ergab einen sehr guten Stand der Kenntnisse der Schiiler im Hebraischen wie in der biblischen Geschichte. Der Lehrstoff richtete sich im allgemeinen nach dem Lehrplan des Verbandes pfalzischer isr. Gemeinden. Abschiedsgebet fiir Auswanderer. Es soil fiir Auswanderer, die das letzte Mal unseren Sabbath" Gottesdienst besuchen, in Zukunft ein Gebet gesprochen werden. Kultusmitglieder, die hiervon Gebrauch machen wollen, werden gebeten, mindestens 8 Tage vorher das Bezirksrabbinat zu verstandigen. Das Bezirksrabbinat. Die Palistina-Filmstelle der Zionisfischen Vereinigung fir Deutschland zeigt den ersten Palaistina-Tonfilm: Land der Verheibung Ein Tonfilmn der Urim Palestine Film Comp. Ltd., Jerusalem. Hergestellt im Auftrage des Ker enHassod, Jerusalem. Regie: Inda Leman. Reproduktionsleitung: Leo Hermann. Musik: Boris Morros, Generalmusikdirektor der Paramount, NewYork. Lieder: Daniel Sambursky, Tel Aviv. Darsteller: Das jUdische Volk beim Wiederaufbau Palastinas. Auffuhrungen: Sonntag, 5. April 1936 vormittags 11 Uhr und nachmittags 14.30 Uhr im Saal der isr. Kultusgemeinde, Schitzengasse 4 Den'Kartenvorverkauf haben iibernommen: Die Auffiihrungen sind fiir a e Mitglieder der Kultur" Frau H e ll e r, GymnasiumstraBe 9. gemeinde Landau, des Rabbinatsbezirks und der angrenzenden ; i M Gerberstrae 1. Orte bestimmt. Es empfiehlt sich noch im Laufe dieser Woche Bckerei M a y e, GerberstraBe 10. bei den Vorverkaufsstellen eine Eintrittskarte zu l6sen. Wir Herr O e s tr ei che r, MarktstraBe 52. bitten strong zu beachten, daB It. behordlicher Verfiigung die Eintrittspreise: Kinder: 50 Pfg., Erwachsene: 1.- und 1.50 RM. Geeich ftg ds ms nur von Angehrigen der dische Die Nachmittagsvorfiihrung ist besonders fiir die Bezirksge% Zionistische Vereinigung fiir Deutschland. gemeinden bestimmt. Zionistische Ortsgruppe Landau. Sprachkurse. Bei einer nochmaligen Vorsprache beim Bezirksamt ist der Bescheid uber die Genehmigung der Sprachktirse fiir die nachsten Tage :ugesagt worden. Wir werden nach Erhalt des Bescheids die Gemeindemitglieder sofort vom Beginn der Kurse verstindigen. Jildischer Kulturbund fiir die Pfalz Ortsgruppe Landau In der Pause, welche durch das Veranstaltungsverbot ent, standen war, haben wir das Fehlen der Kulturbundtatigkeit schmerzlich empfunden; wir werden daher die nunmehr wieder aufgenommene Arbeit mit Freuden begriifen. Es beginnt jetzt eine neue, wenn auch kurze Zeit fir kulturelle und kiinstlerische Darbietungen. Die Aufstellung eines allen Seiten gerecht wer, denden Spielplanes machte freilich unter den obwaltenden Umrn standen besondere Schwierigkeiten. Besonders lie8 sich, um die infolge der Sperre unterbliebenen Veranstaltungen nachzuholen, eine rasche Aufeinanderfolge derselben im Monat April nicht vermeiden. Es wurden durch unseren Geschaftsfihrer Herr Theo Friedlander, Pirmasens, folgende Veranstaltungen zum Ab, schluB gebracht: Veranstaltungskalender: 5. April 1936: 11 Uhr und 14.30 PalastinaFilm: Land der Verc heisung. 7. April 1936: 20.30 Uhr: Sederabend fiir die Gemeinde. 9. April 1936: 20.15 Uhr: Violinkonzert von Gerhard Kander' Karlsruhe. Program: 1. Senate fiir Klavier and Violine, Joh. Brahms. Opus 108 demoll. Allegros, Adagio, Un poco presto e con sentiment, Presto agitato. 2. Konzert fiir Violine, Opus 26 gomoll, von Max Bruch 1. Vorspiel, II. Adagio, III. Finale. 3. a) Romanze Opus 50 f'Dur, von L. v. Beethoven. b) Slavische Tanzweise Nr. 1 g'moll, von Ant. Dvorak. .-c) Improvisation (Nigun), von Ernest Bloch. aus dem BaaloSchem'Suite 4. Polonaise brillante Nr. 2, von Henri Wieniawski AAdur Op. 21 15. April 1936: 20.15 Uhr: Vortrag von Willy Cohn-Breslau: ,Seelische Haltung". 22. April 1936: 20.15 Uhr: Rezitationsabend von Otto Berna steinDresden. Program: I. Martin Buber: Chassidische Geschichten: 1. Die gute Gottesleugnung, 2. Einst und jetzt, 3. Gottes Tlefillin, 4. Die Abwesenden, 5. Die Spieler, 6. Die andere Halfte. Richard Beer Hofmann: Altern. Schlaflied fur Mirjam. Thomas Mann: Ben Oni (aus ,,Die Geschichten Jaakobs"). II. Ruben Braudes: Wie der Pumpianer Rabbi die soziale Frage lbst. Fiir die letzte Kulturbundveranstaltung mit dem Bassermanne Quartett Mitte Mai steht der entgiiltige Termin noch nicht fest. Die Veranstaltungen finden saimfliche im Betsaal, Schiitzen, gasse 4 statt und beginnen piinktlich um 20.15 Uhr. Weitere Einladungen ergehen nicht mehr. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist nur gegen Vorzeigung der ordnungsmfaBigen Mitgliedskarte des jiidischen Kulturbundes fiir die Pfalz m6glich, sonst nur gegen besondere Erlaubnis, die an der Abendkasse erhalten werden kann und die nur mit amtlich beglaubigtem und mit Lichtbild versehenem Aus' weis (ReisepaB, Fiihrerschein etc.) giiltig ist. Bewegung des Rabbinatsbezirks Landau. Geburt: 20. Marz 1936: Ieinz Reichenberg, Sohn der Eheleute Berthold und Renate Reichenberg, Albersweiler. Barmizwah: 11. April 1936: Armin Kern, Sohn des Weinkom missioners Herrn Artur Kern, Landau, Franz v. Eppstr. 12. Sterbefille: 9. Marz 1936: Frau Antonie Sahm, 59 Jahre, aus Bergzabern. 28. Mirz 1936: Frl. Flora Loeb, 55 Jahre, aus Schwegenheim. Auswanderung: Nach U. S. A. Irene Weil, Tochter von Hern Julius Weil, Landau. Ablosung an Stelle von Dankeskarten. Es .ist eine alte jidische Sitte bei freudigen und lernsten Anlissen unserer Armen zu gedenken und anlia8lich einer Feier, oder zum Andenken an liebe Vorstorbene, der Gemeinde fir die B e d iir ft i g en einen Betrag zu iiberweisen. Die Betrage kinnen bei der Kasse der Zentralwohlfahrts" stelle (Verwaltung der israelitischen Kultusgemeinde Landau, Postscheckkonto Ludwigshafen 1150) eingezahlt werden. Kalender und Gottesdienste in der Synagoge in Landau: 3. April: Sabbath'Eingang: 18.15 Uhr. 4j April: Morgens 9 Uhr (Zaw); Schabbath Hagadol. Ausgang 19.40 Uhr. 6. April: Erew Pessach. Verbot des Chomez'Essens 8.50 Uhr. Gottesdienst am Pessachfest: 6. April: Festtags-Eingang 18.30 Uhr. 7. April: Morgens 8.30 Uhr: Predigt. 2. Abend 19.45 Uhr. 20.30 Uhr: Sederabend fiir die Gemeinde. 8. April: Morgens 8.30 Uhr. Ausgang 19.50 Uhr. 10. April. SabbathwEingang (Schabbath chol hamoed): 18.30 Uhr. 11. April Morgens 8.30 Uhr. Ausgang: 19.55 Uhr. 12. April: FesttagsoEingang: 18.30 Uhr. 13. April:. Morgens 8.30 Predigt. 8. Abend: 19.45 Uhr. 14. April: Morgens 8.30 Uhr (Matenath Jad). Ausgang: 20.00 Uhr. 15. April: Isru chag. 17. April' Sabbath-Eingang: 18.30 Uhr. 18. April: Morgens 8.30 Uhr (Schemini). Neumondsweihe. Ausgang: 20.05 Uhr. 22. April: 1. Neumondstag. 23. April 2. Neumondstag (Ijar). 24. April: SabbathoEingang: 18.30 Uhr. 25. April: Morgens 8.30 Uhr (TasriaoMezorah). Ausgang: Ausgang: 20.15 Uhr. 1. Mai: SabbathoEingang: 18.30 Uhr. 2. Mair Morgens 8.30 Uhr (Achare-Kedoschim). - Ausgang: 20.30 Uhr. 8., Mai:, SabbathrEingang: 18.30 Uhr. 91 Mai Morgens 8.30 Uhr (Emor). Ausgang: 20.40 Uhr. 10. Mai: Lag baomer. 15. Mai: Sabbath-Eingang: 18.30 Uhr. 16. Mai: Morgens 8.30 Uhr (Behar-Bechukothai). Neumonds, weihe. Ausgang: 20.50 Uhr. 22. Mai: Neumondstag (Siwan). Sabbath'Eingang: 18.30 Uhr. 23. Mai: Morgens 8.30 Uhr (Bemidbar). Ausgang: 21 Uhr. An Sabbaths und FesttagsNachmnittagen: 15.30 Uhr. An Werktagen: Morgens 7 Uhr. Sonntags und an staatlichen Feiertagen 8 Uhr. Abends 18.30 Uhr. Richtlinien fiir den Gottesdienst an Sabbath und Feiertagen. 1. Wir been an unseren Feiertagen. Wer sich unterhalten will, soil fern bleiben. 2. Wir stiren einander nicht im Gebet. Jeder gegenseitige Besuch hat zu unterbleiben. 3. Wir besuchen den ganzen Gottesdienst. Jedes unn6tige Verlassen des Gottesdienstes soll deshalb vermieden werden. 4. Wir gehen alle sofort nach Hause. Jedes Umherstehen im Synagogenhof und auf der StraBe ist strengstens verboten. 5. Schulpflichtige Kinder beniitzen die ihnen angewiesenen (Plltze und verhalten sich ruhig. 6. Wir listen alien Anordnungen des diensttuenden Be: amten ohne Widerstand Folge. 7. Wir stellen uns auf keine fremde Plitze. Die Eigentumso bzw. vermietete Platze sind freizuhalten . Das Bezirksrabbinat. Personliche Nachrichten. Ich mache hierdurch darauf aufmerksam, daB ich mich mit der Auswanderungsberatung und dem Vermogenstransfer bei nichtarischen Auswanderern befasse. Da ich sowohl den amerikanischen Kontinent als auch die meisten europiischen Staaten selbst als Kaufmann kennen gelernt habe, habe ich mir das Ziel gesetzt, meine Klienten nicht nur beziiglich der behordo lichen Angelegenheiten und des Vermogenstransfers, sondern auch beziiglich des Ziellandes und der dortigen M6glichkeiten miindlich und schriftlich zu beraten. Dr. jur. G. E. Rosendahl, Frankfurt a. M., LiebigstraBe 50. Devisenberater in Auswanderungsangelegenheiten Suche 2-3 Zimmer mit Kiiche und Zubehir fur spater zu mieten. Angebote an J. Gersmann, BirnbaumstraBe 51, pt. NachhilfesUnterricht in alien Fichern und neuhebraischen Unterricht erteilt Siegfried Samson, MaximilianstraBe 42a, 3 Treppen. Das neue jiidische Buch. Ankiindigung: r-c V n'\1 -1D: Die Pessach-Hagada. Herausgegeben und erklart von E. D. Gold* schmidt. Mit neuen Uebersetzungen der Gebetstexte von Martin Buber. Biicherei Nr. 54. In Pappe gebunden RM. 1.25. Druck: Karl L6b II, Philippsburg (Baden). |
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