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Extra t de Dr,.0.BAUMA '"DoBCr Massailand sur NlIquelle" Reia?1e und Foare-h=-n-Son der IMaeairJ.4-2 edition des DeutaSchen Anti sidW rei-K-om t6 in den Jahren 1891" F~rlin, Dietrich Relmerr l&94 pages B-80 . Wir durchzogen die reich bewhnten Distrikte von G u t a h Muk v u ye und errelchten am 10. September Intaganda, eine am rechten Ufer dee breiten Thales, welches der papyruereiche A a r u-luess durchatrzmt. Dieser gab Veranlassung sur Entstehbng yoa Nyansa ya Akanyaru, der Alexandra-See Stanley's. a und Landeehaft kadn y der Saee Jenseita tauchten hohe grasige Berge mit den dunkeln Punkten der Siedlungen auf; eas wr R u a n d a, das rithaelhafte Knigreih, in welchem weisse 7teger vermathet wurden, jenea a belland, Ton dem viela Reisende geh)rt, das aber noch Keiner betreten hatte. ein aunsch, die Vilquellfrage endgiltig zu 1'5sen, hielt mich davon ab, eine nhere El i forachung diesel Landes vorzunehmen, jedenfalle wollte ich eaj.edoeh beauchen und boechlose dnaher am nfchsten Tage den Akanyara su Uberxetaen. Die moraliache Krafxt meiner Leute, beeondera der Ackari, wurde m jener Zeit auf eine hnrte Probe gestellt. Denn darilber warren wir uns v~ll1i klar, daas diese tolle Freundschlft der Warundi, wtelchme aus. schliesolich auf Aberglauben begrUndet war, 3jden Augenblick durt irgend weliche uff.lligen T:reinriase in das Gegenthell umncllagen konnte. Swar kam alles unbewaffnet und nur mit langen CStben, doch die Speeraritae steckte in L.aub eingewickelt hunter dem TRindenzeug, ud jeden AueCmbl&iek konnten die friedlichcn TBlzer aich in epoerachwingende blutgierige Goener verwandeln. Fin etrenger :achtdienst wurde daher Tag und Iaeht unterhalten und Befehle ausgegeben, welche as uns ersiglichen ollten, jeden Moment einen Angriff abzuwehren. Das Pewusstsein der trotz ller Preundscha t steta drohenden Gefabr,! der Anblick der tausendk'pfigen kenuenchenmasse, welche gleich einea brausenden neere sich Itngs der Karawane hinwr1zte, daa ununterbrochep andauernde Getise, allss da.s war im Stande auch die hartesten GeFathber zu beeinflussen. Vom Tanganyika, dem wir zustrebten, hatted hier kein Menach eine Ahnung und immerfort ging es nach besten, unbekannten Yernm zu. Ich veraicherte ja freilich, dass der Tanganjika nicht mehr weit *eti aber auch das Vertrauen in die Viassenschaft dee sciBsen hat in solchen tllen seine Grenzen. Dazu kam, dass Mzimba an einer Augenentzfndung erkrankt und fast blind war, also nichts zur Hebung des guten Muthes der Mannachaft beitragen konnte. Ala ir denn in Intaganda lagerten und das wilde Stampfeun nd Jaiech zen der i arundi draussen ertUnte, hielten die Askari uater sich sine Be- rathung und achickten mir eine Deputation, welche mich bet, sureksabtel ren, dean sie wollten nicht aehr welter ins Innere reisen un4 den AkLAbsM ru nicht 1bersetzen. Dies wLre nun vielleicht der Moment geweeen, aolne i : . -2- Leute antreten zu laseen, nach berrthatehn mutern eine begeisterade Red* au halten und an ihre Treue und thren Ruth zu apelliren. Viellleeht tw ren sie mir dam ebenfalls nach berhbaten mustern zu PYUsen getallse und hitten gerufen: "Mit Dir gehen wir bia an's Ende der Welt." Aber ich verRsumte leider diese Gelegenheit und begnBgte aich, der Deputation einige harte GegenstInde, die sich gerade in meiner NUh be- fanden, an den Kepf und sie aus neinem Zelt hinaus zu worfen. Als dam gegen Abend die Askari zur 7achbtheilung antraten, fragte ich aie, ob Yielleicht noch demand von mir etwas wvnsche, worauf die verticherten, dass sie ganz und gar zufrieden selen.- Am Morgen des 11. September Ubereetzten wir den Akt~ yart. Van Inta- ganda aue marachirten wir zuerst Uber eine bergige, von Drrfern boedekte Halbinsel, welche in die Papyrus-Sfapfe einachneidet. Daln stiegen wir ateil zus Akanyaru ab und betraten den von Turzelestcken durohbasttea, jetst vllig trockenen schwarean Boden der Ufer, in den S-3 a kohoe Papy- ruea-alae gedeihen. Der erste Arm des Flueses war etwa 10 m tief und nicht durchwatbar. Am linken Ufer, welches acbon zu uzanda gebbrt, zeigte sich anfanga keine Seele, und ich began mit imenen Leuten die Ufer nach einem Kanu abzusuchen. Da traten drUten einige tanyaruanda, sit 3peeren und Haumessese bewaffnet, aus dem Schilf. Die -arundi riefen ihnen zu, die Speere ag- axlegen, da der Mwesi ihr Land besuchen wolle. Dies geachah sofort; anf einen gellenden Schrai des AnfUhrers erasahenea nock etwa 80 Leute t4n begannen unaufgefordert eine eifrige Thbtigkeit. Eaiige holten swea grosse, ins chilf verborgene Kanus, in welche sie, ait ausgehbIbtem Rdiern arbeitend, die Karawane tfberzueetzen begannon. Anders ftloeoten lange Sele aus Papyrus, die ale Uber den rluss spannten, worauf ese it orma von Papyruablndel 3cheiterhaufen darauf hruften and feetbandeaw Alt dieee Art errichteten sie in unglaublich kurzer Zeit eine 3BrEke, atf welcher die Trtger, ja selbat Rindrieh und Esel trockenen Basseeos rbe setzen konnten. So marschirten wir in R u a n d a ein, ala jedoch uneer reichlicheb Gefolge von 'arundi nachdrIngen wollte, widereetzten siah die Eingebor.1 non uad auch ich, der ich froh war, die unruhige Gesellschaft loSemtre. den, machte meine Autoritht ale iwesi geltend und achickte asie b#h Se blieben aurUck und Iange tdnte ihr Ruf "Cansa gansa Mwa~"i (aei gAgW e-st HRatptling) hinter uns her. Roch Uberschritten wir einen zweiten, e*bea falls UberbrUckten Arm und verliessen dann den PapyruagUrtel am det Rf eines ateil ansteigenden Orasberges zu betreten. Auch hier standen groese L]enechenmengen, auch hier wurde getaast arn gejubelt und die Weaber, unter welchen es sehr hinasche gab, ersfpfge une mit woffenen Armen" und sangen, ihre Landsweige schwingend, woht)a~it gende Lieder. Doch fehlte der tolle Janattiaus Urundits, ich war *eft hier nicht mehr der iwesi, soadera hbchstene sin uaalgndiocher Potsatat, dea man euiige Aufmerksamkeiten erweist. Tir lagerten aut der rMhet 1a einea sohbnen bananenrichen Dorfe 4 u n d a b 1, das gut debate, odShFn liche TBtten beasse. Dort stel1ten sih air einige Hituptlinge, tatuas., ait vallig abestinischen Gesichtstypen vor, die hier. K i a r *e dU KBiag.-on Ruanda, Vertraten. Auch in der VerfroviTatlr-ng leigte aslh eia Unteraehied mit Urundi, mran brachte zwar reachlish Lebetalitte, &bwr man erwartete und bekam Gegengaben. Die beiden naChaten Tage verbra)htae wir in dundabi und ich zog eingehende Erkundigungen lber dae Vorhanda&e eein eines Sees in Ruanda ein, erhielt Jedooh hier, im Lande aelbet negak -5- 4. tie AnCworten. Die Eingeborenen ffhrten Bfter TEase aTt, habri es* $t deoh in der Kunat Terpsichorens nicht annlhernd so wilt gebrechbt wit die a&rundi. Am 14. September sogen wir durch stark welliges, oftenes Land it- grinendoen ThIlern und steilen HIngen gegen SUdweat. Ueberall rieselteis klarh Bche,.welche in zahlreiche Grlben abgeleitet, die achrnen trUtr buteserten. Ueberhaupt warren die Kulturen und DSrfer in Lbamnde virl beaser gehlalten als in Urundi, ein Umstand, der bei sonst gons gletabo artiger Sevr1kerung wohl der Ruhe im Lande, ia Gegensats sz dea poll' tiseh zerfahrenen Urundi, zu danken ist. Auch Zlemlich viele Rlnder ait ungeheueren 1Srnern sind zu sehen. Die giangoborenen bereiteten una Uberall einen freundlichen a*Sag, die Weiber sangen und die Aeltesten lberreichten une ait Laub uatsPuai Spatn ala Friedenszeichen. Ueberall gab es Tatusal, die durch o*hittk~ Krperbau uad fast europlischem Typue sofort auffielen. Einige warma 1iobter geflrrbt und hoben wohl zur Entstehung der 3age wyo den welaesO Negernm eranlassung gegeben. 3ie benahmen eich etwas surlckhaltend i" i *rklirten stets, wir Uiesten erat die Erlaubniss Kigeres. zsa Verluasea des Landes einholen, Levot wir uns der Grenze nfherten. erkhtwrdi f welse hielt man unsim Londe fUr ganzlic. unbewaffnet, da Cew nhre 61- 11g unbekannt waren. Am nRchaten orgen zogen wir durch mehrere D1rfer, o Wvir nit 6ge r wohntem Jubelgeschrei empfangen burden, und wandtan uns dem Abta~3 gow gen den Akanyaru zu, der such hier die Grenze Urundi's bildet. In t o offenen, grasigen Lande konnte ich die ganze Karawane Ubersehen u~a be i aerkte, dass pl'itlich etwa dreissiz mit Bogen 1iewaffnete lingebor~i eich dnm Vortrab entgegenatellten. Es warren Watuesi, weloae srkas a si,-a riefen, wir dUrften das land nicht verlassen, bevor Kigere dies bewi ligt. Mkamba hielt dies fUr einen Scherz, da er doch nicht anntnh*n konnte, 'saes ireizaig Leute die Karawase aufhalten wollten, vatd ax4 schirts ruhig writer. Da vertheilten die Krieger sich seitPBrts ron ter Route und begannen ganz gemUthlich, Pfelle auf una zu sehibesiosan. it lich genUgten einige Schssae, um sie zu verjagen, worauf unaere iMal s 41 Viehtrei'er sie mit ihrcn langen Speeren *erfolgten. Daait war diseesr Zwischenfall erledigt und im ncchsten Dorfe eracholl welder d reader. I geschrei urnd feibergesang. '4ir atiegen Uber ateile Hainge na Xch deI Akanyaru ab. In 4tA 3sh2uJMk ten rauschten Gewssser, die von Schirmakaisia und Laabblumena fgst eRMf warren. Solche bezeichnuten aucb den Lauf des Akanyaru, der hltr ad 4. vielgewundener, reisaender Bergstrom gegen N:ordost floss. WfahrL d lak den Fluas durchwateten, sammelten sich jenseits riesige Ms*chnaas$s sa, da "Ganes mwami* eracholl, Alles jubelte, taste, klatschte qSd tobte wie wahnsinnig im Kreise herum kurz, wir warren wider in Uens4A; In den n&chaten Tagen durchzogen wir die Distrikte g i t 1 . und R u 8 i g a. Das Land eteigt iLmer mehr an und *erebt *ah as b1k \ deatender Seehhe. GOrasige, langgezogene Rtcken durchziehen 4a. Ia an .ia fallen in steilen HRngen zu den meist suapfigen Thilern ab. Im S 4t s tancht allmahlich eine hohe waldige Bergkette auf,.- i dor ich die WI " seracheide gegen den Tanganyika vermuthete. Die zahlreichen GeWrler.s bildeten die hintersten 7-asser ea il, dessen Qualle wir uau irta ul nrherten. Die bananenreichen DIrfer waren von Feldern uageben, in I4... chen besonders eine vorzUgliche Erbsenart gedieh, auf den Wesi a r mi4 i i ten zsahlreihe Rinder mit ungeheurem Gehbrn. |